Im Ortenau Klinikum Lahr
Realistisches Amoklauf-Szenario wird geübt

Ein Löschzug der Feuerwehr Stadt Lahr vor dem Haupteingang des Ortenau Klinikums Lahr. | Foto: Ortenau Klinikum/ Christian Eggersglüß
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  • Ein Löschzug der Feuerwehr Stadt Lahr vor dem Haupteingang des Ortenau Klinikums Lahr.
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  • hochgeladen von Matthias Kerber

Lahr (st) Schüsse und Schreie hallen aus einem Zimmer, Menschen laufen in Panik durch den Flur einer Ambulanz. Was wie ein realistisches Schadensereignis in einem Krankenhaus aussieht, ist glücklicherweise nur eine Übung. Am vergangenen Donnerstag, 9. Oktober, haben die Polizei, die Feuerwehr Stadt Lahr und das Ortenau Klinikum Lahr die Alarmierung und den Einsatz bei der Bekämpfung einer internen Großschadenslage im Ortenau Klinikum Lahr geübt.

Kurz nach 16 Uhr schrillen die Alarmierungs-Apps auf den Mobiltelefonen der Mitglieder der Klinikeinsatzleitung (KEL) auf. Das System meldet eine interne Großschadenslage im Krankenhaus. Die Mitglieder der KEL kommen in dem für diesen Fall eingerichteten Lageraum der Klinik zusammen. Auch ein Verbindungsbeamter der Polizei kommt kurz danach hinzu. In schneller Abfolge treffen die Informationen durch die Polizei, die Pforte sowie mehrere Klinikmitarbeiter im Lageraum ein.

Amoklauf wird simuliert

Das Übungsgeschehen sieht den Amoklauf eines Klinikbesuchers vor, der sich so oder ähnlich bereits an Kliniken oder anderen Einrichtungen ereignet hat. Danach hat ein Klinikbesucher an der Pforte einen Arztbesuch vorgetäuscht und anschließend in einem Ambulanzbereich auf mehrere Personen geschossen. Der KEL werden vier Todesopfer gemeldet, außerdem gibt es zahlreiche schwer- und leichtverletzte Personen. Die Polizei ist kurz nach dem Ereignis bereits vor Ort und führt erste Sicherungsmaßnahmen durch. Die KEL veranlasst daraufhin einen Besucherstopp und die Information sämtlicher Stationen und Abteilungen im Haus. Alle Personen im Klinikum werden durch einen Banneraufruf auf den Bildschirmen aufgefordert, in den Zimmern zu verbleiben. Gleichzeitig werden alle Notfall-Teams informiert und die Kapazitäten in der Notaufnahme zur Aufnahme von Schwerverletzten hochgefahren. Auch die Zentrale Leitstelle wird informiert.

Der Übungsverlauf spitzt sich weiter zu, als die Polizei meldet, der Täter habe eine Sprengfalle in einem Ambulanzzimmer angebracht. Ein Sonderkommando der Polizei sei bereits zum Klinikum unterwegs. Aufgrund der Explosions- und Brandgefahr wird jetzt auch die Feuerwehr alarmiert. Ein Mitglied der Feuerweht Stadt Lahr trifft als Verbindungsmann in der KEL ein. Da die Übungssituation eine sogenannte dynamische Gefahrenlage vorsieht, ist längere Zeit nicht klar, ob durch den Täter weiterhin Gefahr ausgeht. Die Bergung und Versorgung der Verletzten wird dadurch zusätzlich erschwert. Die KEL trifft dafür alle Vorbereitungen und plant aufgrund der Explosionsgefahr zusätzlich eine Evakuierung des gesamten Bettenhauses über der Ambulanz. Gegen 18 Uhr kann die Polizei Entwarnung geben. Der Täter befindet sich mit großer Wahrscheinlichkeit unter den Todesopfern. Die Sprengfalle konnte entschärft und das Gebäude gesichert werden. Die Übung mit rund jeweils 20 Kräften der Polizei und der Feuerwehr Stadt Lahr sowie zahlreichen Beschäftigten des Ortenau Klinikums Lahr ist beendet.

Bei einem anschließenden Treffen der Übungsteilnehmer reflektierten die Beteiligten den Ablauf des Einsatzes. Klinikdirektor Christof Mutter hob das engagierte Mitwirken aller Beteiligten hervor und bedankte sich für den professionellen Einsatz der Polizei und der Feuerwehr Stadt Lahr. „Wir haben eine sehr gute Polizei und Feuerwehr in Lahr. Das gibt uns ein gutes Gefühl“, so der Klinikdirektor. „Es ist wichtig, solche Schadensereignisse durchzuspielen und die Zusammenarbeit an den entscheidenden Schnittstellen zwischen Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst und KEL intensiv zu erproben. Die heutige Übung hat gezeigt, wie wichtig und effektiv diese Kooperation im Ernstfall ist“, so Mutter.

Ein Löschzug der Feuerwehr Stadt Lahr vor dem Haupteingang des Ortenau Klinikums Lahr. | Foto: Ortenau Klinikum/ Christian Eggersglüß
Die Polizei sichert das Gebäude und verschafft sich einen Überblick über die Lage. | Foto: Ortenau Klinikum/ Friederike Hammig
Kräfte der Feuerwehr Stadt Lahr beim Einsatz im Klinikgebäude. | Foto: Ortenau Klinikum/ Friederike Hammig

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