Hoffnung auf guten Ertrag
Erdbeerkönigin Tamara Sauter eröffnet Saison

Freude über die Eröffnung der Erdbeersaison 2022 zusammen mit der baden-württembergischen Erdbeerkönigin Tamara Sauter (vorne): Klaus und Sofia Müller (v. l.), Dr. Ulrich Dahm, Bürgermeister Bernd Siefermann, Renchen, Oberbürgermeister Matthias Braun, Oberkirch, Simon Schuhmacher vom Verband süddeutscher Spargel- und Erdbeerbauern, Bürgermeister Thomas Krechtler, Lautenbach, und Dr. Diana Kohlmann vom Landratsamt, Dezernat ländlicher Raum | Foto: Foto: OGM/Benedikt Spether
  • Freude über die Eröffnung der Erdbeersaison 2022 zusammen mit der baden-württembergischen Erdbeerkönigin Tamara Sauter (vorne): Klaus und Sofia Müller (v. l.), Dr. Ulrich Dahm, Bürgermeister Bernd Siefermann, Renchen, Oberbürgermeister Matthias Braun, Oberkirch, Simon Schuhmacher vom Verband süddeutscher Spargel- und Erdbeerbauern, Bürgermeister Thomas Krechtler, Lautenbach, und Dr. Diana Kohlmann vom Landratsamt, Dezernat ländlicher Raum
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Oberkirch-Stadelhofen (st). Süß und rot kommen die ersten Erdbeeren der Saison aus dem Renchtal auf den Tisch der Verbraucher. In Anwesenheit der baden-württembergischen Erdbeerkönigin Tamara Sauter aus Bad Wurzach wurde am Mittwoch,27. April, die Erdbeersaison traditionell eröffnet. Geerntet wurde im Erdbeertunnel auf dem Feld von Klaus Müller in Oberkirch-Stadelhofen. Der Obstgroßmarkt Mittelbaden eG (OGM) rechnet mit rund 3.000 Tonnen Erdbeeren aus heimischem Anbau.

Die Fröste zu Beginn des Monats April sind gut überstanden. „Wir haben ein Pflanzjahr mit guten Bedingungen“, gibt sich Anbauberater Markus Litterst zuversichtlich. Der Frost habe leichte Schäden hinterlassen, die sich auf den Ertrag jedoch nicht negativ auswirken. Nun wünschen sich die Landwirte eine moderate Witterung mit warmen Temperaturen, keine Hitze und „ab und zu ein Regenschauer“. Denn kommt der nicht, muss mindestens zweimal die Woche bewässert werden, erläutert Dr. Ulrich Dahm.

Zunächst Ernte der Frühsorten

Geerntet werden zunächst die Frühsorten aus den Tunneln wie die „Clery“. Ab Mitte Mai kommen die süßen Früchtchen aus den verfrühten Beständen im Freiland. Hierbei sind „Clery“ und „Aprika“ die Hauptsorten. Weitere Nebensorten haben die klangvollen Namen wie „Allegro“, „Sibilla“ und „Rendezvous“. Die Tunnelware ist Deutschland weit und in Baden-Württemberg um etwa fünf bis zehn Prozent gestiegen. Die Tendenz zeigt weiter nach oben, sind die Tunnels doch Witterungsschutz und halten Frost, Hagel und zu viel Regen von den Erdbeeren fern. Außerdem bieten sie den Pflückern bessere Arbeitsbedingungen. An Erntehelfern mangelt es wohl in diesem Jahr nicht. Sie können anreisen und werden nicht durch strenge Coronaregelungen davon abgehalten.

Den Auftakt der Erdbeersaison veranstaltet traditionell der OGM, auch in Vertretung für die Erzeugermärkte in Bruchsal und Vogstburg-Niederrottweil. Zwischen Lahr und Rastatt, stehen von den 130 Mitgliedsbetrieben des OGM, 200 Hektar Erdbeeren im Ertrag, ein Viertel davon ist Tunnelfläche. Die badischen Erzeugerorganisationen erwarten mit 6.000 bis 8.000 Tonnen Erdbeeren eine gute Ernte. Die gesamte Erdbeerproduktion in Baden-Württemberg liegt durchschnittlich bei 24.000 Tonnen.

Früheste Region

Die Erdbeeren werden bundesweit direkt zu den Kunden ausgeliefert. „Unsere Früchte gehen bis nach Berlin und Hamburg“, erläutert Geschäftsführender Vorstand Dr. Ulrich Dahm. „Wir sind die früheste Region im Rheingraben“, sagt Anbauberater Markus Litterst. Die Nord- und Ost-Bundesländer sind später am Start. Baden-Württemberg kommt insgesamt auf eine Anbaufläche von 2.100 Hektar für Erdbeeren und ist nach Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen das drittgrößte Anbaugebiet in Deutschland.

Sorgenfalten treiben den Obsterzeugern die Produktionskostensteigerung auf die Stirn. Mindestlohn erhöht, gestiegene Energie- und Materialkosten machen deutsche Ware teuer. Vor allem der Mindestlohn führe zu „dramatischen Kostensteigerungen“. „Das geht in die Existenzthemen hinein“, so Dahm. Mittlere Betriebe seien besonders betroffen und rutschen zusehends in die roten Zahlen. „Wir hegen nach wie vor die Hoffnung, dass sich die gestiegenen Produktionskosten durch erhöhte Auszahlungspreise unserer Partner des Lebensmitteleinzelhandels ausgleichen lassen“. Die Verbraucher können ein positives Zeichen setzen, indem sie baden-württembergische Erdbeeren kaufen und damit zur Sicherstellung regionaler und nachhaltiger Produktion beitragen. Gute Fruchtqualität und gute Erträge wünschte die Erdbeerkönigin den Erzeugern. Für den Verbraucher erhofft sie sich dadurch „das optimale Erdbeererlebnis“.

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