„Unsere Heimat & Natur“
Projekt „Lebensraum Streuobstwiese“ erfolgreich

- Symbolische Scheckübergabe (v.l.): Tanja Weinzierle (Ortsvorsteherin Zusenhofen), Renate Ernst-Rummel (Vorstand NABU Offenburg), Friederike Heitzmann (Edeka Südwest), Manfred Weber (Praktischer Artenschutz NABU Offenburg), Jens Decker (Deckers Frische Center) sowie Christoph Lipps (Bürgermeister Oberkirch)
- Foto: Daniel Godde
- hochgeladen von Matthias Kerber
Oberkirch (st) Streuobstwiesen sollen erhalten und gefördert werden. Mit diesem Projekt zählt die NABU-Ortsgruppe Offenburg zu den diesjährigen Preisträgern des Naturschutzwettbewerbs „Unsere Heimat und Natur“ von Edeka Südwest und der Stiftung NatureLife-International und erhält 2.000 Euro.
Unterstützt wird der 2014 ins Leben gerufene Wettbewerb für herausragende Naturschutzprojekte im Südwesten von Edeka-Kunden mit dem Kauf von Bio-Kräutertöpfen der Regionalmarke "Unsere Heimat - echt & gut", denn ein Teil des Erlöses aus dem Verkauf kommt in einen Fördertopf. 2025 erhöht sich die Zahl der Preisträger um 29 auf nunmehr 297 ausgezeichnete Projekte. Die diesjährigen Gewinner erhalten insgesamt 60.000 Euro. Seit Beginn des Wettbewerbs wurden damit Naturschutzprojekte im Südwesten mit über 736.000 Euro gefördert.
Patenschaft
Die Patenschaft für das nun ausgezeichnete Naturschutzprojekt übernimmt Edeka Decker in Oberkirch. Kaufmann Jens Decker übergab gemeinsam mit Friederike Heitzmann, Referentin Nachhaltigkeit bei Edeka Südwest, den symbolischen Spendenscheck an Manfred Weber, Vorstandsmitglied der NABU-Ortsgruppe Offenburg. „Wir freuen uns, die Patenschaft für dieses zukunftsweisendes Projekt direkt hier vor Ort übernehmen zu dürfen. Mit ihrem unermüdlichen Engagement setzen sich die Vereinsmitglieder für ein wichtiges Stück Kulturlandschaft bei uns ein“, sagte Jens Decker bei der Scheckübergabe. „Ich danke allen Beteiligten, die sich mit Fachwissen und Herzblut für den Erhalt der Artenvielfalt einsetzen. Der Preis ist nicht nur Anerkennung für das große ehrenamtliche Engagement, sondern auch Ansporn für weitere Initiativen im Natur- und Artenschutz“, betont Oberkirchs Bürgermeister Christoph Lipps auch im Namen von Ortsvorsteherin Tanja Weinzierle.
Ökologische Vielfalt für eine zukunftsfähige Lebensmittelversorgung
„Wir sind uns bewusst, dass der Schutz der natürlichen Ressourcen und der ökologischen Vielfalt eine zentrale Voraussetzung für eine zukunftsfähige Lebensmittelversorgung ist. Deshalb möchten wir mit dem Wettbewerb gezielt Projekte fördern, die sich aktiv für den Erhalt von Natur- und Lebensräumen einsetzen“, erläuterte Friederike Heitzmann die Ziele des Lebensmittelhändlers und fügte hinzu: Gleich-zeitig wollen wir das gesellschaftliche Engagement sichtbar machen und inspirierende Ideen unterstützen, die zeigen, dass jeder einen Beitrag zum Naturschutz leisten kann.“ Die Stiftung NatureLife-International schätzt die Bedrohung der biologischen Vielfalt in den Natur- und Kulturlandschaften heute als größer denn je ein. Der Rückgang zahlreicher, einst weit verbreiteter Pflanzen- und Tierarten werde durch die Auswirkungen des Klimawandels noch verstärkt. Daher seien praktische Projekte zur Erhaltung der Natur sowie zur Pflege von Landschaften und Heimat als ökologische Elemente zur Vernetzung von Biotopen wichtiger denn je.
Einen wichtigen Beitrag leistet das Projekt „Lebensraum Streuobstwiese“ mit dem sich die NABU-Ortsgruppe Offenburg aktiv für den Erhalt und die Förderung einer der artenreichsten Kulturlandschaften Mitteleuropas einsetzt. Durch Pacht und Kauf von Streuobstwiesen sollen wertvolle Lebensräume langfristig gesichert und gepflegt werden. Im Mittelpunkt steht der Schutz gefährdeter Arten wie Wiedehopf, Steinkauz, Wendehals, Gartenrotschwanz und Feldsperling – typische Bewohner der Streuobstwiesen, die zunehmend unter Lebensraumverlust leiden. Ausgelöst wurde das Projekt durch den dramatischen Rückgang solcher Flächen in der Region. Ziel ist es, dem Schwund entgegenzuwirken, die Biodiversität zu fördern und langfristig neue Lebensräume zu schaffen. So werden auf den Wiesen beispielsweise Totholzhaufen als Unterschlupf für Igel errichtet und an den Bäumen Nistkästen angebracht, die nicht nur von Vögeln zur Brut, sondern auch von Sieben-schläfern und Fledermäusen genutzt werden. Das Projekt zeigt eindrucksvoll, wie gezielte Maßnahmen im Flächenmanagement konkret zum Artenschutz beitragen können – und das in einer der traditionsreichsten Kulturlandschaften Deutschlands. Für ihr Engagement erhält die NABU-Gruppe ein Preisgeld von 2.000 Euro.
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