Sebastian Hill im Porträt
Genussmensch, der die Zukunft im Blick hat

- Sebastian Hill leitet seit März 2022 mit großer Leidenschaft für das Produkt Wein die Geschicke der Oberkircher Winzergenossenschaft. Denn für ihn ist der Rebensaft nicht nur ein edles Getränk, sondern vielmehr auch Emotion.
- Foto: Michael Bode
- hochgeladen von Matthias Kerber
Oberkirch "Familiär bin schon vorgeprägt", erzählt Dr. Sebastian Hill, geschäftsführender Vorstand der Oberkircher Winzergenossenschaft. "Mein Vater war auch in der Weinbranche tätig und meine Mutter kommt ursprünglich von einem landwirtschaftlichen Betrieb. Wein war immer ein Thema bei uns", so Hill weiter, der in Lauffen am Neckar aufgewachsen ist.
Eigentlich wollte er ursprünglich in die Politik, weshalb er zunächst ein Studium der Politik und Verwaltung aufnimmt, aber schnell merkt, dass dies nicht das Richtige ist. "Ich bin dann zur Agrarökonomie gewechselt, da die Kombination aus landwirtschaftlichen, betriebswirtschaftlichen und politischen Themen sehr reizvoll ist. Schwerpunkte habe ich auf BWL und Marketing gelegt", erzählt der verheiratete Familienvater.
Als Dozent an der Hochschule tätig
Über seine Promotion entsteht der Kontakt zum Baden-Württembergischen Genossenschaftsverband. Dort kann er dann die Themen Politik, Betriebswirtschaft und Landwirtschaft miteinander verbinden. "Ich war dort zunächst für die Auditierung und Zertifizierung und anschließend für betriebswirtschaftliche und strategische Themen in der Weinwirtschaft zuständig und im Rahmen meiner Tätigkeit 2015 auch das erste Mal in Oberkirch", erzählt Hill. Verantwortung zu übernehmen und Dinge zu verändern, sei ein großer Antrieb für ihn, sagt er.
Seit rund acht Jahren ist Sebastian Hill auch als externer Dozent an der Dualen Hochschule in Heilbronn tätig. "Mir war es immer wichtig, den Kontakt zur Hochschule und den jungen Menschen zu halten und ihnen die Bedeutung von Genossenschaften aufzuzeigen. Wissen zu vermitteln und Leute für etwas zu begeistern, macht sehr viel Spaß." Hill bezeichnet sich selbst als geselliger Typ, der gerne unter Menschen ist. "Aber es gibt auch Phasen, in denen ich mal Zeit für mich brauche. Der Wechsel aus beidem macht's."
Im April 2018 bekommt er das Angebot von der Viehzentrale Südwest, dort mit 32 Jahren als Geschäftsführer anzufangen. "Das war eine riesige Chance", betont Hill. Dass er vorher keine Berührung mit Vieh und Fleisch hatte, hat ihn nicht abgeschreckt. "Ich mag Herausforderungen. Außerdem kann man sich überall einarbeiten", ist er sich sicher. Die Arbeit bei der Viehzentrale sei eine gute Schule gewesen, resümiert Sebastian Hill rückblickend.
Blick immer in die Zukunft gerichtet
Bei seiner Arbeit ist der Blick allerdings immer in die Zukunft gerichtet, auch bei der Oberkircher Winzer eG, wo er seit März 2022 als Geschäftsführender Vorstand tätig ist. Dabei sei ihm der Austausch mit seinem Team sehr wichtig, so der 40-Jährige. „Es gehört aber auch der Mut zu Entscheidungen dazu, denn Rumgeeiere bringt nichts.“ Er übernehme gerne diese Verantwortung.
Das Schöne an seinem Beruf sei vor allem das Produkt. "Wein ist ein emotionales Produkt und steht für Lebensfreude und Geselligkeit." Und weiter: "Spannend ist, dass wir alle Absatzkanäle bespielen und direkten Kundenkontakt haben und somit auch direktes Feedback bekommen. Und die Leute in den Weinbaugebieten sind einfach gut drauf", sagt Sebastian Hill mit einem Lachen.
Er selbst bezeichnet sich als Genussmensch, der gutes Essen, Wein und das Kochen schätzt. "Die Kulinarik fasziniert mich." Das Fleisch dazu besorgt er sich auf der Jagd gleich selbst. "Hierbei kann ich zudem sehr gut abschalten", so Hill abschließend.


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