Joachim Gottschalk gründete nach USA-Besuch "Jimmy's Soul Attack"
1997: Probenauftakt für ein "musikalisches Großprojekt"

"Jimmy" Gottschalk im Probenraum und das von Jutta Spinner entworfene Plakat an der Wand. | Foto: ast
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  • "Jimmy" Gottschalk im Probenraum und das von Jutta Spinner entworfene Plakat an der Wand.
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Offenburg (ast). Auch musikalisch bewegte sich 1997 etwas Großes in Offenburg: „Jimmy's Soul Attack“ erblickte das Licht der Bühne. Joachim „Jimmy“ Gottschalk, seinerzeit Chefredakteur der "Freizeit Revue" bei Burda, war in seinem Leben schon immer auch auf großen Bühnen unterwegs – zumindest in seinem musikalischen.

So war Gottschalk als Gitarrist und Arrangeur bei Costa Cordalis und "The Rippers" aktiv. Zudem hatte er als Journalist Zugang zu vielen Shows und den mitwirkenden Künstlern, darunter auch die "Bee Gees". Dann gab es auch Phasen, in denen Gottschalk plötzlich kaum noch Livemusik selber machte. 1996 verschlug es Gottschalk nach Los Angeles und speziell in einen Bluesclub nach Santa Monica. Die dort auftretende Formation haute ihn förmlich aus den Socken.

Der Funke war nicht nur übergesprungen, für Gottschalk war klar, dass er in Offenburg sein "musikalisches Großprojekt" ins Leben rufen würde, um all die Soul- und Funksongs zu perfomen, denen sein Herz gehört. Für ihn war von Anfang an klar, dass Sängerin Elli Bruch zu der neuen Formation gehören musste. „Wir haben beide die gleiche schwarze Seele“, gesteht Gottschalk. Bruchs Spezialität sind die großen Soulladies wie Aretha Franklin, Tina Turner, Chaka Khan oder Whitney Houston.

Fünf Bläser mussten es sein und drei Sängerinnen, die sowohl Background als auch Solo ihre Frau stehen würden. Gottschalks Hausarzt übernahm die Trompete – "es muss ja nicht immer Golf sein", amüsiert sich Gottschalk. Nach und nach fanden sich insgesamt 14 Musiker, die mit Gottschalk auf den "Soulzug" aufsprangen.

Peter Oehler war lange Jahre Gitarrist bei "Soul Attack", und die Offenburger bildende Künstlerin Jutta Spinner war so angetan von dem Projekt, dass sie das Plakat entwarf, dass nun seit mittlerweile 20 Jahren anzeigt, dass sie einmal pro Jahr Songs von Otis Redding, Wilson Pickett oder Joe Cocker auf die Ohren bekommen. Gottschalk bezeichnet sich selbst durchaus als strengen Bandleader, denn 14 Musiker unter einen Hut zu bringen, hat durchaus Ähnlichkeit damit, "einen Sack Flöhe zu hüten", zieht er den Vergleich.

Das erste offzielle Konzert gab es am 20. März 1998 im Offenburger "Kultur in der Kaserne" (KiK). Allen Beteiligten war auf Grund der Resonanz schnell klar, „das man den Nerv der Zeit getroffen hatte“, erinnert sich "Jimmy". Ein zweiter Termin musste kurzfristig zusätzlich nachgeschoben werden. Seitdem gibt es einmal im Jahr regelmäßig den Termin zum Jahresbeginn, zwar auf dem selben Gelände, jetzt aber in der Reithalle. Ihr Repertoire umfasst inzwischen rund 150 Titel.
"Jimmy's Soul Attack" stand als Support-Act bei Marla Glen, "Hot Chocolat" und den "Wailers" auf der Bühne. Sogar Howard Carpendale fand einmal den Weg in eines der "Soul Attack"-Konzerte und war hinterher begeistert. Könnte Gottschalk sich einen Musiker aussuchen, mit dem er gemeinsam mit seiner Band auf einer Bühne hätte sein können, wäre es Soul-Legende Wilson Pickett gewesen. Doch der ist 2006 gestorben.

Am 27. Januar 2018 wird "Jimmy's Soul Attack" zu seinem 20. Dienstjubiläum mit Sicherheit wieder ein Soul-Feuerwerk entzünden.

"Jimmy" Gottschalk im Probenraum und das von Jutta Spinner entworfene Plakat an der Wand. | Foto: ast
Kraftvollen Soul bringt "Jimmy's Soul Attack" seit 20 Jahren auf die Bühne. War es anfangs das KiK, ist es inzwischen die Reithalle, die jedes Jahr einmal Schauplatz der Show ist.

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