DRK-Kleiderlädele an den Schillerpatz umgezogen
Klamotten aus zweiter Hand sind nachhaltiger

In den neuen Räumen können die Kleidungsstücke viel besser präsentiert werden. | Foto: Thekla Fey
  • In den neuen Räumen können die Kleidungsstücke viel besser präsentiert werden.
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Offenburg (tf). Nachhaltigkeit ist ein wesentlicher Wert in der heutigen Zeit. Gerade im Bereich Kleidung sprießen die Secondhandläden oder Kleidertauschbörsen aus dem Boden.

Ein Urgestein der nachhaltigen Kleiderwirtschaft ist gerade in neue Geschäftsräume umgezogen: das Kleiderlädele des Deutschen Roten Kreuzes. "Das Lädele gibt es seit 1982 und es war schon immer offen für alle Kunden", erzählt Kreisgeschäftsführer Michael Haug. Im Gegensatz zur Kleiderkammer kann jeder hier Kleidung, Schuhe, Bücher, Textilien und Haushaltswaren abgeben oder für kleines Geld erstehen. "Es ist uns ein Anliegen, jedem Bürger die Möglichkeit zu eröffnen, mit knappen finanziellen Mitteln sich dennoch entsprechend kleiden zu können", so Haug.

Geheimtipp für nachhaltige Verbraucher

Und mit den Jahren hat sich "das Lädele" zum Geheimtipp für nachhaltig orientierte Verbraucher gemausert. "Unsere Kunden schätzen die Auswahl jenseits des Mainstreams", verrät Sabine Scholtis, die das Lädele seit 16 Jahren mit viel Liebe und einigen ehrenamtlichen Helferinnen führt. "Die meisten Leute kommen immer wieder, sie bringen und holen – es ist ein wirkliches Geben und Nehmen", so Scholtis.

Bis zum Frühsommer fristete das Lädele sein Dasein in einem unattraktiven Keller in der Ortenberger Straße. "Da der Umsatz sehr gestiegen ist, konnten wir es wagen, in neue Räume umziehen" so Haug. Und die Verbesserung ist signifikant: große, helle Räume, viel Platz und eine exponierte Lage am Schillerplatz sorgen für mehr Kunden.

Eine eingespielte Familie

"Es geht uns nicht darum, Geld zu verdienen“, erklärt Haug, "aber wir hoffen, dass das Lädele im zweiten Jahr sich gerade so selbst tragen kann und eine positive Bilanz einfährt." Gerade auch der große Einsatz der ehrenamtlichen Helferinnen im Lädele trage zu einem guten Gelingen bei.
"Wir sind mittlerweile eine große, eingespielte Familie", lacht Scholtis. Gemeinsam sichte das Team die angelieferten Waren, sortiere, stelle aus und kassiere. Dabei kommt es schon manchmal zu kuriosen Momenten: Einmal habe eine Kundin ihren Geldbeutel in der Umkleide liegen gelassen. "Da bin ich ihr hinterher gesprintet", lacht Sabine Scholtis.

Die Kunden zeigen ihre Zufriedenheit nicht nur durch Mundpropaganda, auch kleine freundliche Gesten wie eine Schachtel Pralinen oder mal ein Kuchen erfreuen die Mitarbeiterinnen. "Wir haben hier viele Stammkunden, aus allen Schichten", sagt Isabelle Flaven, die seit drei Jahren ehrenamtlich mithilft. "Gerade die neuen Räume wirken wie eine kleine Boutique."
Im Lädele finden die Kunden zudem Informationen über das Aufgabenspektrum des DRK, wie beispielsweise in der Pflege, des Katastrophenschutzes, der Rettungshundestaffel und im Bereich des Hausnotrufes.

Einweihung am 10. August 2019

Wer einmal hineinschnuppern oder etwas abgeben möchte, kann das Montag bis Mittwoch vom 10 bis 16.30 Uhr, am Donnerstag von 10 bis 17.30 Uhr und am Freitag von 10 bis 14 Uhr tun.
"Und am 10. August werden wir die offizielle Neueröffnung feiern, dazu laden wir alle herzlich ein", freut sich Sabine Scholtis.

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