Enormer Kostenanstieg
Klimawandel als Herausforderung

Torsten Bähr (l.) und sein Stellvertreter Manfred Reisser | Foto: Foto: Gabriel
  • Torsten Bähr (l.) und sein Stellvertreter Manfred Reisser
  • Foto: Foto: Gabriel
  • hochgeladen von Matthias Kerber

Offenburg (st). Rund 19.000 Bäume im Stadtgebiet und in den Ortsteilen sind im Baumkataster der Stadt Offenburg verzeichnet. Verantwortlich für deren Pflege ist die Abteilung Baumschau/NaturUmweltschutz bei den Technischen Betrieben Offenburg (TBO). Abteilungsleiter Torsten Bähr hat mit Manfred Reisser seit Juli 2021 nun einen Stellvertreter. Die Schaffung dieser Position war aufgrund des stark angestiegenen Arbeitsanfalls notwendig.

Eine Herausforderung, vor der die Abteilung immer häufiger steht, ist der enorme Kostenanstieg. Zum einen liegt dies an der allgemeinen Preissteigerung, zum anderen haben die Bäume auch aufgrund des Klimawandels andere Ansprüche an das Baumquartier. Dies muss dann ausgetauscht werden, was sowohl zeit- als auch kostenintensiv ist.

Breites Sortiment

Bei den Baumarten setzt man in Offenburg auf ein breiter gestreutes Sortiment. Hiermit wolle man erproben, ob auch andere Baumarten dort wachsen. Die Beschaffung dieser eher nicht zur „breiten Masse“ zugehörigen Sorten ist dann allerdings mit höheren Kosten verbunden. Auch wenn noch heimische Baumarten wie Linde, Spitzahorn und Kirsche gepflanzt werden, setzt man auch auf Baumarten, die vor allem in südlicheren Gefilden heimisch sind, wie beispielsweise Amberbaum und Hopfenbuche. Diese vertragen die Trockenheit besser, was letzlich wieder Zeit und Kosten beim Gießen spart. „Das primäre Ziel ist jedoch bei allem ein gesunder Baumbestand mit Altbäumen“, gibt Bähr zu bedenken. Das erreiche man aber mit heimischen Bäumen nicht mehr. Aufgrund der Trockenheit sterben diese ab, was sich beispielsweise bei den Birken am Gifizsee deutlich gezeigt hat.

Dass die damit verbundenen Baumfällungen nicht immer auf Zustimmung bei der Bevölkerung stoßen, ist den TBO-Mitarbeitenden bewusst. Dennoch wünscht man sich etwas mehr die sachlichere Betrachtung, weniger die emotionale. „Es werden nur Bäume gefällt, die unbedingt weg müssen“, erklärt der Abteilungsleiter. Hierbei stehen die Sicherheit der Arbeiter und der Bevölkerung an erster Stelle, Sperrungen während der Baumfällarbeiten lassen sich deshalb nicht immer vermeiden.
Seit rund vier Jahren werden vor allem bei der Bewässerung von Jungbäumen Bewässerungssäcke eingesetzt. Im dritten Jahr fahren die Mitarbeiter mit dem Gieß-LKW. Im kommenden Jahr kommt noch ein weiterer LKW auf Abrollbasis hinzu, der mit einem größeren Tank die Bewässerung erleichtern soll.

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.