Fünf Jahre Bürgerstiftung Ortenberg
Neue Förderprojekte

Die Stifterversammlung wählte für die nächsten fünf Jahre in den Stiftungsrat (v. l. n. r.) Pfarrer a. D. Wilhelm Schoultz von Ascheraden, Markus Vollmer (als Bürgermeister der Gemeinde Ortenberg automatisch im Stiftungsrat), Staatsministerin a. D. Dr. Angelica Schwall-Düren, Oberstudienrat a.D. Thomas Stampfer, Bernhard Ruf, Dipl.-Ing. Dieter Seitz und Jürgen Hoppler (nicht im Bild).  | Foto: Gertrud-von-Ortenberg-Stiftung
2Bilder
  • Die Stifterversammlung wählte für die nächsten fünf Jahre in den Stiftungsrat (v. l. n. r.) Pfarrer a. D. Wilhelm Schoultz von Ascheraden, Markus Vollmer (als Bürgermeister der Gemeinde Ortenberg automatisch im Stiftungsrat), Staatsministerin a. D. Dr. Angelica Schwall-Düren, Oberstudienrat a.D. Thomas Stampfer, Bernhard Ruf, Dipl.-Ing. Dieter Seitz und Jürgen Hoppler (nicht im Bild).
  • Foto: Gertrud-von-Ortenberg-Stiftung
  • hochgeladen von Christina Großheim

Ortenberg (st). Ein kleines Jubiläum konnte die Gertrud-von-Ortenberg-Bürgerstiftung bei Ihrer Stifterversammlung am Samstag feiern: Auf den Tag genau vor fünf Jahren hatten 33 Gründungsstifter mit einem Kapitalstock von rund 170.000 Euro die Bürgerstiftung für Ortenberg am 23. Februar gegründet. Der Gründungstag war auf den 23. Februar, dem Todestag der namensgebenden Gertrud von Ortenberg, gelegt. An deren Todesjahr 1335 erinnert das seit vier Jahren am gleichen Tag um 13.35 Uhr erklingende „Ortenberger Dorfgeläut“, bei dem nur einmal im Jahr die kirchlichen und weltlichen Glocken in den Glockenstühlen der Pfarrkirche St. Bartholomäus, des Katholischen Kindergartens St. Elisabeth, des Rathauses und der Bühlwegkirche gleichzeitig läuten.

Zustiftungen stärken Kapitalstock, Patenschaften und Stifterwein ermöglichen Förderprojekte
In dem Rechenschaftsbericht vor der Stifterversammlung stellte Torsten Sälinger, Vorsitzender des Stiftungsvorstands, die Entwicklung der Finanzen und die Förderprojekte für 2019 vor. Der Kapitalstock der Stiftung war 2018 durch Zustiftungen auf über 195.000 Euro angewachsen. Der Kapitalstock einer Stiftung darf selbst nicht angetastet werden, lediglich die Erträge aus dem Vermögen können für die gemeinnützigen Ziele der Stiftung verwendet werden. 2018 konnte die Bürgerstiftung aus dem Kapitalstock 4.675 Euro erwirtschaften.

Stifterwein ist ein großer Erfolg

Auch der „Ortenberger Stifterwein“ ist ein großer Erfolg. Innerhalb von vier Jahren konnten durch den Verkauf von 3.736 Flaschen Spät- und Grauburgunder aus dem Ortenberger Freudental insgesamt 7.472 Euro an Spenden erlöst werden. „Das sind bedeutsame Einnahmen für die Bürgerstiftung und wir freuen uns, dass wir den Stifterwein auch in Zukunft mit der Weinmanufaktur e.G. in Gengenbach anbieten können“, erklärte Torsten Sälinger, Vorsitzender des Stiftungsvorstands.

Vor einem Jahr hatte die Bürgerstiftung ein Patenschaft-System eingeführt, das es ermöglicht, die Stiftung mit Jahresbeiträgen ab 50 Euro pro Jahr zu unterstützen. Inzwischen kann die Stiftung 3.900 Euro jährlich durch Patenschaften erlösen. „Die Einnahmen durch die Patenschaften werden wie Spenden zeitnah für die Stiftungsziele verwendet, aber sie sind für uns – im Gegensatz zu für uns sowohl vom Zeitpunkt, wie auch von der Höhe unplanbar eintreffenden Spenden – planbar und können daher direkter in Förderprojekte fliessen“, so Sälinger.

Förderprojekte 2019 

Zu den Förderprojekten 2019 gehört die denkmalgerechte Sanierung des Nepomuk-Brunnens beim Gasthaus "Ochsen". Der aus dem 18. Jahrhundert stammende Sandsteinbrunnen und die darauf befindliche Nepomuk-Figur, sind dringend sanierungsbedürftig. Bei der für diesen Sommer geplanten Sanierung werden auch die Einbauten, die in den 1960er-Jahren vorgenommen worden sind, wieder zurückgebaut, so dass der Brunnen sein ursprüngliches Erscheinungsbild als Zugbrunnen zurück erhalten wird.

Zur Förderung von Jugend und Sport wird bei der Unteren Matt ein Bolzplatz angelegt. Die Bürgerstiftung finanziert hierfür zwei Metalltore. „Das ist ein Projekt, das perfekt zu unserem Selbstverständnis passt“, zeigt sich Sälinger überzeugt, „wir ermöglichen Jugendlichen, sich ohne eine Vereinsmitgliedschaft zu gemeinsamem Sport und Spiel zu treffen. Ein Angebot, dass es ohne die Bürgerstiftung in Ortenberg einfach nicht geben würde.“

Für die Ortenberger Senioren wird die Bürgerstiftung eine sogenannte SOS-Box kostenlos anbieten. In dieser können Informationen über eingenommene Medikamente, Unverträglichkeiten, Personen, die im Notfall verständigt werden sollen, aber auch über Haustiere, die ggf. versorgt werden müssen, wenn jemand ins Krankenhaus gebracht wird, hinterlegt werden. Die SOS-Box wird dazu für Rettungsdienste leicht auffindbar im Kühlschrank gelagert, ein Aufkleber im Bereich der Eingangstür weist die Sanitäter auf ihr Vorhandensein hin.

Auch das 2018 begonnene „Wildblumenprojekt“, bei dem auf 2.300 Quadratmetern gemeindeeigener Flächen Blumenwiesen für Bienen und Insekten angelegt worden sind, wird in 2019 fort geführt. In diesem Jahr können interessierte Bürgerinnen und Bürger kostenlos Samen für ihre eigenen Grundstücke beziehen, wenn auch sie die ökologisch wertvollen Wildblumen ansähen wollen, die nicht nur durch ihre Blumenpracht Freude breiten, sondern durch ihre Vielfalt und ihre langen Blühzeiten Bienen und Insekten über Monate Lebensräume und Nahrung bieten.

Neuer Stiftungsrat für fünf Jahre gewählt

Nach fünf Jahren hatte die Amtszeit des 2014 gewählten Stiftungsrates geendet, der laut Satzung die Arbeit des Stiftungsvorstands kontrolliert. Markus Vollmer, Vorsitzender de Stiftungsrates bedankte sich bei Peter Schulze und Ernst Möschle, die nicht mehr für eine Wiederwahl zur Verfügung standen, für die ehrenamtliche Arbeit für die Bürgerstiftung. Die Stifterversammlung wählte für die nächsten fünf Jahre in den Stiftungsrat Pfarrer a.D. Wilhelm Schoultz von Ascheraden, Markus Vollmer (als Bürgermeister der Gemeinde Ortenberg automatisch im Stiftungsrat), Staatsministerin a. D. Dr. Angelica Schwall-Düren, Oberstudienrat a. D. Thomas Stampfer, Bernhard Ruf, Dipl.-Ing. Dieter Seitz und Jürgen Hoppler. In der, an die Stifterversammlung anschließenden. konstituierenden Sitzung des neugewählten Stiftungsrates wurden Markus Vollmer als Stiftungsratsvorsitzender und Jürgen Hoppler als sein Stellvertreter wiedergewählt.

Die 2014 gegründete Gertrud-von-Ortenberg-Bürgerstiftung hatte Gertrud, die auf dem Ortenberger Schloss geboren wurde und zwischen 1270 und 1335 lebte, als Namenspatronin und Vorbild gewählt, weil sie in der Region in vielfacher Weise wohltätig gewirkt hatte. Die Bürgerstiftung selbst hat sich einer breiten Palette gemeinnütziger Aufgaben in Ortenberg verschrieben. So werden unter anderem Projekte in der Jugend- und Seniorenarbeit, Wohlfahrtspflege, Kultur, Natur- und Landschaftspflege und Sport gefördert.

Die Stifterversammlung wählte für die nächsten fünf Jahre in den Stiftungsrat (v. l. n. r.) Pfarrer a. D. Wilhelm Schoultz von Ascheraden, Markus Vollmer (als Bürgermeister der Gemeinde Ortenberg automatisch im Stiftungsrat), Staatsministerin a. D. Dr. Angelica Schwall-Düren, Oberstudienrat a.D. Thomas Stampfer, Bernhard Ruf, Dipl.-Ing. Dieter Seitz und Jürgen Hoppler (nicht im Bild).  | Foto: Gertrud-von-Ortenberg-Stiftung
Stifterversammlung in Ortenberg | Foto: Gertrud-von-Ortenberg-Stiftung

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.