Innovationspreis Soziokultur für "KorresponDanSe 2.0"
Tanz überwindet Grenzen

Die Tänzer des Projektes "KorresponDanSe 2.0" zeigten einen Auszug aus ihrem Programm.  | Foto: Wolfgang Reinbold
  • Die Tänzer des Projektes "KorresponDanSe 2.0" zeigten einen Auszug aus ihrem Programm.
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Offenburg (st). Eine große Ehre und Bestätigung der eigenen Arbeit: Die Kunstschule Offenburg hat in der Reithalle bei der Verleihung des Innovationspreises Soziokultur den mit 10.000 Euro dotierten Hauptpreis überreicht bekommen – für das Projekt „KorresponDanSe 2.0“. Ausgezeichnet werden kulturelle Aktivitäten „abseits bekannter Pfade“, wie der Vorsitzende Kurt Eichler erklärte. Es gehe darum, die „interkulturelle Verständigung zwischen Fremden und Einheimischen zu befördern“. „Künstlerische und kulturelle Arbeit baut Brücken zwischen den Menschen, die das gegenseitige Verstehen erleichtern.“

Drei Projekte sind in Offenburg ausgzeichnet worden: das Theaterstück „Stadt unter dem Meer“ des Kulturbahnhofs Hitzacker im niedersächsischen Wendland, „Der Weiße Fleck“ der AG Soziokultur in Leipzig und eben „KorresponDanSe 2.0“ der Kunstschule Offenburg.

Deutsch-französisches Tanzprojekt

Letzteres ist ein deutsch-französisches Tanzprojekt, das auf der Mimram-Brücke zwischen Kehl und Straßburg aufgeführt wurde. Mit dabei waren Migranten aus Straßburg und aus der Ortenau. „Bilder schaffen im öffentlichen Raum“, so nennt das Heinrich Bröckelmann, Leiter der Kunstschule Offenburg. Dabei haben die Jugendlichen aus Deutschland und Frankreich zusammen mit den geflüchteten Jugendlichen mehr Verbindendes als Trennendes entdeckt. Allerdings: Die „deutschen“ Migranten mussten aufpassen, den Rhein nicht zu überschreiten, ebenso die „französischen“ Migranten. In beiden Fällen hätte, nach Gesetzeslage, die sofortige Abschiebung gedroht – solange sie nicht offiziell anerkannt sind.

Offenburgs Oberbürgermeister Marco Steffens fand in seiner Begrüßungsrede ein schönes Bild: Er bezeichnete das Wendland wegen der Proteste gegen die Endlagerung des Atommülls, Leipzig für die Demonstrationen für Freiheit und Einheit kurz vor der Wende 1989, Offenburg aufgrund der 13 Forderungen des Volks von 1847 und Straßburg mit Sitz des Europäisches Parlamentes als das „magische Viereck der Demokratie“. Helga Trüpel, stellvertretende Vorsitzende des Ausschusses für Kultur und Bildung des Europäischen Parlaments, sprach in ihrem Festvortrag über „Beheimatung durch Kultur – Was kann Kulturpolitik leisten?“

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