Beim Offenburger Square Dance Club drehen sich die Petticoats
Tanzen im Quadrat

Wehende Röcke gehören zum Square Dance einfach dazu. Foto: Thekla Fey
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Offenburg (tf). Vier Paare stehen zu Beginn auf den Linien eines gedachten Quadrates und bilden den so genannten Square. Passend zur Musik sagt ein Caller die zu tanzenden Figuren an.
"Ich hoffe, dass alles klappt", sind meine Gedanken bevor es los geht. Doch die ersten Figuren sind gar nicht so schwer: Alle Tänzer halten sich an den Händen und tanzen im Kreis – die gleiche Figur. Umeinander herumgehen – eine weitere Figur. Schnell stellt sich ein Erfolgserlebnis ein. "Das Spannende ist, dass die Tänzer nie genau wissen, welche Figur als nächstes kommt", erklärt Clubcaller Martin Kull. Wenn die Musik einsetzt, kommen die Anweisungen wie „do sa do“ oder „turn right“. Die Tänzer reagieren sofort und setzen die Ansage in eine Figur um. "Beim Square Dance lernt man zunächst 70 Figuren", erklärt Kull.

Überall die gleichen Regeln

Es wird überall nach den gleichen Regeln und Ansagen getanzt. Daher kann man Clubs und Veranstaltungen auf der ganzen Welt besuchen. Die Reihenfolge, in der die gelernten Figuren getanzt werden, wird vom Caller bestimmt. Dadurch entsteht jedes Mal eine andere Choreografie, die es in der Gruppe auf Zuruf zu meistern gilt. Das klappt auch mit wenigen Figuren schon sehr gut.
"Square Dance macht sehr viel Spaß und hält auch das Gehirn fit", sagt Frieder Benzing lächelnd. Das stimmt. Sobald die Ansage kommt, muss ich noch kurz überlegen, was ich tun muss, aber je länger wir tanzen, desto schneller klappt die Umsetzung. In einem zweiten Teil folgt ein vom Caller gesungenes Lied, bei dem die Figurennamen im Liedtext eingebaut sind und von den Tänzern herausgehört werden müssen. Die Figuren gehen fließend ineinander über und die Tänzer wechseln ständig ihre Positionen und Tanzpartner, bis sie am Ende wieder mit ihrem ursprünglichen Partner auf der Ausgangsposition angekommen sind. "Die Figuren bauen aufeinander auf, die einzige Voraussetzung ist es, links und rechts unterscheiden zu können" so Kull. Wenn es auch nicht immer klappt, die Tänzer lassen sich davon nicht aus der Ruhe bringen. Hauptsache, es macht Spaß und jeder Herr hat am Ende wieder eine Dame neben sich.

Petticoat und Western-Look

Beim Square Dance gibt es traditionelle Square-Dance-Kleidung. Diese entwickelte sich, als Square Dance eine steigende Popularität in den Vereinigten Staaten von Amerika hatte. Einen rasanten Anstieg gab es in den 1950er- und Anfang der 1960er-Jahre. Die Mode aus dieser Zeit musste maßgeblich als Square-Dance-Kleidung erhalten. Herren tanzen in langen Hosen, einem langärmeligen Westernhemd mit Kragenecken und einem Halstuch oder einer Krawattenschnur. Die Damen sind mit einem Tellerrock, einem weit schwingenden Petticoat und einer farblich passenden Bluse oder einem Kleid gekleidet. Sehr schön sieht es aus, wenn die Röcke beim so genannten Swing fliegen. "Aber keine Angst, wer keinen Petticoat tragen möchte, kann auch in anderer Kleidung tanzen", betont Benzing.
Die Musik, zu der man Square Dance tanzt, ist sehr vielseitig und umfasst neben Countrysongs, auch Schlager, Rock-Oldies sowie aktuelle Popsongs. "Square Dance ist altersunabhängig und kann von acht bis 80 Jahre getanzt werden. Zudem schult er das Gedächtnis und beugt so aktiv Demenz vor", sagt der Caller. Wer das Tanzvergnügen kennenlernen möchte, kann am Donnerstag, 30. Januar, um 20 Uhr an einem Schnupperabend teilnehmen. Weitere Informationen gibt es unter im Internet.

Wehende Röcke gehören zum Square Dance einfach dazu. Foto: Thekla Fey
Die getanzten Figuren bauen alle aufeinander auf. Foto: OSDC

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