Nach Sitzung des Projektbeirats steigt Gewissheit für Realisierung der Forderung
„Ohne Tunnel gibt es keine Offenburger Lösung mehr“

Lösung für Tunnel und Autobahn bietet die Bahn beispielsweise auf der Strecke Nürnberg-Ingolstadt.
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Offenburg. „Noch bleibt der Champagner im Kühlschrank“, erklärt Oberbürgermeisterin Edith Schreiner nach der jüngsten Sitzung des Projektbeirats. Geöffnet werde die Flasche
erst, wenn die Tunnel-Frage für Offenburg definitiv entschieden sei.
Den Rückflug von Berlin in die Ortenau gemeinsam mit Landrat Frank
Scherer erlebte sie dennoch mit dem Wissen, bei den Gesprächen zum
Ausbau der Rheintalbahn einen Durchbruch für den Offenburger Tunnel und
die Forderungen der Gemeinden zwischen Offenburg und Riegel im Süden
erreicht zu haben.

Als „riesigen Erfolg auch für die Ortenau“ sieht Landrat Frank Scherer das Ergebnis des Projektbeirats. Die Mitglieder aus Bundesregierung, Bahn, Landesregierung, Bürgerinitiativen
und regionalen Vertretern hatten für den südlichen Bereich um Freiburg
Standards für den Ausbau festgelegt für den Lärm- und Naturschutz. Diese
wurden jetzt auch für die Rheintalbahn zwischen Offenburg und Riegel
als maßgebend beschlossen. Dazu gehört auch die Zusage von Bund und
Land, sich die Mehrkosten zu teilen. „Zudem konnte ich durchsetzen, dass
eine Vergleichbarkeit der Trassen im Süden hergestellt wird“, erklärte
Scherer. Sowohl die Antragstrasse als auch die autobahnparallele Trasse
werden auf das rechtlich Erforderliche geprüft als auch auf eine
schallschutztechnische Optimierung. Auch der Schienenbonus spielt bei
den anstehenden Betrachtungen eine Rolle, erklärt Scherer.

Komplex wird die Diskussion durch eine Verknüpfung mit dem Offenburger
Güterbahnhof. OB Schreiner fordert einen einröhrigen Tunnel, durch den
alle Güterzüge fahren können. Die dadurch notwendige Absenkung darf
nicht über sechs Promille liegen. Diese sei aber nur erreichbar – auch
wenn der Tunnel nicht unter Wohnbebauung durchführt –, wenn der
Güterbahnhof verlegt wird. Als neuer Standort ist Lahr im Gespräch als
Verknüpfung von Bahn, Zug und Lastwagen. Da müsse die Bahn sich zuerst
erklären, wie wichtig der Offenburger Güterbahnhof sei auch bei
Verbindungen aus dem Schwarzwald, erklärt Schreiner. Aber so viel
gesteht sie zu: Lieber einen Tunnel und dafür keinen Güterbahnhof.

„Für uns gibt es nur noch eine Tunnellösung“, glaubt Manfred Wahl für die
Bürgerinitiative eine der Kernforderungen durchgesetzt zu haben. Durch
die festgelegten Standards werde die Antragstrasse so teuer, dass die
Differenz zu einem Tunnel sich deutlich verringere.

Wie geht es jetzt weiter? Bei der nächsten Sitzung des Projektbeirats nach der
Sommerpause steht der Offenburger Tunnel auf der Tagesordnung. Ob eine
Entscheidung gefällt wird, ist sich Schreiner nicht sicher. Auch Scherer
gesteht zu, dass die Bahn ein ziemliches Pflichtenheft zuvor abarbeiten
müsse. Aber im November oder Dezember werde es dann wohl so weit sein.
Als nächsten Termin hat Bahn-Planer Christophe Jacoby den 26. März in
seinem Kalender stehen. Dann wird er den Gemeinderat über die
Untersuchungen der Probebohrungen informieren.

Autor: Rembert Graf Kerssenbrock

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