Kinderbetreuung
Achern und Kappelrodeck haben bei Engpässen vorgesorgt

Zwei Kinder sitzen in einer Kindertagesstätte zusammen auf einem Findling. | Foto: S.v.Gehren/pixelio.de
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Ortenau (set). Es ist eine Frage, die sich fast jedes Elternpaar irgendwann stellt: Wird mein Kind einen Betreuungsplatz bekommen? In größeren Städten sind die Wartelisten zu der Wunsch-Kindertagesstätte lang.

vielfältige Betreuungsmöglichkeiten

Eltern gehen hier schon auf die Suche, bevor das Kind das Licht der Welt erblickt. Und auf dem Land? Um diese Frage zu beantworten wurden einmal exemplarisch die Stadt Achern und die Gemeinde Kappelrodeck gegenüber gestellt.

Auf eine Anfrage teilt die Stadtverwaltung mit, dass Achern neben den Kindertageseinrichtungen auch eine Schulkindbetreuung an allen Grundschulen sowie eine Ganztagesfürsorge in Verbindung mit einer Tagesschule in der Primarstufe der Gemeinschaftsschule Achern anbietet. Außerdem stehe ein sogenannter „Hort an der Schule“ im Grundschulbereich der Antoniusschule in Oberachern zur Verfügung.

zeitlich gestaffeltes Betreuungsspektrum 

In der Gemeinde Kappelrodeck existiere ein zeitlich gestaffeltes Betreuungsspektrum: "Von der Halbtags- über die Regel- bis hin zur Ganztagsbetreuung", erklärt Bürgermeister Stefan Hattenbach. Als besonderes Angebot gebe es in Kappelrodeck einen Waldkindergarten.

Ergänzt werde dieses ausdifferenzierte Angebot mit über zehn verschiedenen Betreuungsformen durch die Kindertagespflege. "Aktuell werden 256 Kinder in den Kappelrodecker Einrichtungen betreut und gefördert", sagt Stefan Hattenbach.

Was tun im Fall: Mehr Kinder als Plätze 

In Achern sind es laut der Stadtverwaltung in den städtischen rund 370 und in den kirchlichen Einrichtungen fast 560 Kinder. Insgesamt stehen in der Großen Kreisstadt ungefähr 1.070 Betreuungsplätze zur Verfügung, heißt es weiter in der Antwort der Stadtverwaltung.

Für den anfangs erwähnten Fall, also wenn mehr Kinder angemeldet sein, als Kindergartenplätze zur Verfügung stünden, habe Achern auch schon vorgesorgt: Aktuell sei eine weitere Gruppe mit zwölf Plätzen in Großweier eingerichtet worden. Es gebe noch Erweiterungsmöglichkeiten in der Einrichtung St. Nikolaus, in Sasbachried und in Önsbach.

Kappelrodeck setzt auf eine Nachrückerliste

Auch die Gemeinde Kappelrodeck hat für dieses Problem eine Lösung gefunden: "Für Fälle, in denen der Betreuungswunsch nicht zum gewünschten Zeitpunkt in der gewünschten Form in der Wunscheinrichtung erfüllt werden kann, gibt es eine Nachrückerliste", erläutert Stefan Hattenbach.

"Wir haben als Gemeinde darauf gedrängt, für diese Liste Vergabekriterien aufzustellen und diese transparent zu machen." Die Kriterien habe die Gemeinde gemeinsam mit Elternvertretern erarbeitet. "Der Zeitpunkt der Anmeldung, das Alter des Kindes oder die Berufstätigkeit der Eltern sind beispielsweise Voraussetzungen für die Platzvergabe", erklärt das Gemeindeoberhaupt. Betreuungswünsche von Eltern auswärtiger Kinder könne die Gemeinde jedoch aktuell nicht mehr berücksichtigen.

Kommunen setzen auf das Württemberger Modell

Wenn es um die Betreuungskosten geht, haben sich sowohl die Stadt als auch die Gemeinde für das sogenannte "Württemberger Modell" entschieden. Dieses spezielle Modell begünstigt laut Stefan Hattenbach Familien mit mehreren Kindern.

Er erklärt es an einem konkreten Beispiel: "Für ein Kind über drei Jahre aus einer Familie mit vier Kindern sind so bei elf-monatiger Zahlweise für 32,5 Stunden pro Woche monatlich 21 Euro zu zahlen." Generell, so Stefan Hattenbach, deckt der Elternbeitrag ungefähr 15 Prozent der tatsächlichen Kosten für den Kindergartenplatz ab, die zum allergrößten Teil aus Kosten für pädagogisches Personal bestehen. Die restlichen "85 Prozent werden aus Steuermitteln des Landes, dem kirchlichen Zuschuss, aber vor allem aus gemeindlichen Finanzmitteln bestritten", sagt er.

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