14 Tage Quarantäne für Betroffenen
Corona-Mutationen in der Ortenau

An drei Standorten des Ortenau Klinikums wurden Mutationen des Coronavirus festgestellt. | Foto: mak
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Ortenau (gro). In der Kindertagesstätte und dem Stadtteil- und Familienzentrum Albersbösch sowie der Ortsverwaltung in Zunsweier, in einem Pflegeheim in Oberkirch oder im Ortenau Klinikum: Die Corona-Mutationen haben auch die Ortenau erreicht. Am Donnestagabend gab es laut dem Gesundheitsamt des Ortenaukreises 91 festgestellte Fälle im Kreis. In einem Pressegespräch hatte Evelyn Bressau, Leiterin des Gesundheitsamtes, erklärt, dass es sich bislang um die in Großbritanien festgestellte Variante "N501Y" handele.

Diese Mutation gilt als ansteckender als der ursprüngliche Virus, sie kann sich besser in den Atemwegen der Menschen festsetzen. Somit reichen geringere Virenmengen, um eine Infektion auszulösen. Steht eine Mutation fest, hat das Gesundheitsamt seine Vorgehensweise angepasst: "Die Quarantäne-Maßnahmen unterscheiden sich insofern, dass Personen, bei denen eine Virus-Mutation festgestellt wird, für 14 Tage in Quarantäne müssen", macht das Landratsamt deutlich. "Ebenso wird die Quarantäne bei den K1-Kontaktpersonen von zehn auf 14 Tage erhöht. Eine Besonderheit ist: Auch die Haushaltsmitglieder der K1-Kontaktpersonen müssen für 14 Tage in Quarantäne. Am Ende dieser Zeit bedarf es eines negativen Tests, um aus der Quarantäne entlassen zu werden."

Damit hofft man, die Verbreitung der Mutationen in Schach zu halten. Wie bisher würden engmaschig die Kontaktpersonen des Erkrankten ermittelt. Zu den erweiterten Quarantäneregelungen kämen noch großzügige Testungen der Kontaktpersonen, um auch asymptomatische Virusträger festzustellen. "In besonderen Fälle, wie Ausbrüchen in Pflegeheimen, beschließen diese in der Regel noch einmal gesonderte Maßnahmen wie Besuchsverbote. Generell haben wir am Donnerstag die Empfehlung ausgesprochen, momentan auf nicht dringend notwendige Besuche in Pflegeheimen zu verzichten", so das Landratsamt. An die Bevölkerung gewandt: "Auch gilt für alle weiterhin, dass eine konsequente Einhaltung der AHA-Regeln – also Abstand, Hygiene und Atemschutzmaske – und der Kontaktbeschränkungen auch gegen die Verbreitung der Virus-Varianten hilft."

Im Ortenau Klinikum waren acht Fälle der britischen Mutation bei Nachuntersuchungen von positiven PCR-Testergebnissen im Zusammenhang mit der Coronavirus-Suveillance-Verordnung des Bundesministeriums für Gesundheit ermittelt worden, teilt das Klinikum mit. Nachgewiesen seien die Virus-Mutationen bei einem Patienten am Ortenau Klinikum in Kehl sowie bei zwei Fällen, die am Ortenau Klinikum in Offenburg, Betriebsstelle Ebertplatz, bereits auf einer Covid-Station isoliert lägen. Bei zusätzlichen Reihentestungen seien keine weiteren positiven Testergebnisse aufgetreten. "Diese Ergebnisse zeigen, dass unser verstärktes Hygienemanagement auf unseren Covid-Stationen sehr gut funktioniert", so Dr. Andreas Schröder, Chefarzt des Instituts für Klinikhygiene am Ortenau Klinikum. Weitere fünf Fälle seien im Zusammenhang mit dem Ortenau Klinikum in Lahr erkannt worden. Der Nachweis sei bei drei Patienten sowie zwei Beschäftigten der Klinik erfolgt. Alle würden sich in 14-tägiger Quarantäne oder auf Covid-Stationen befinden. Das Gesundheitsamt habe bei der Mehrzahl der Fälle die engen Kontaktpersonen unmittelbar ermitteln können und arbeite daran weitere zu finden.

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