Fachleute warnen vor Risiken
Gefahren durch von LKW „zugeparkte“ Rastanlagen

Fachleute von Via Solution, der Autobahn GmbH des Bundes sowie verschiedener Polizeiorganisationen an einem Tisch | Foto: Via Solutions Südwest
  • Fachleute von Via Solution, der Autobahn GmbH des Bundes sowie verschiedener Polizeiorganisationen an einem Tisch
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Ortenau Via Solutions Südwest (VSS) betreibt mit der A5 zwischen Malsch und Offenburg ein 60 Kilometer langes Teilstück einer der wichtigsten transeuropäischen Verkehrsachsen. Bereits im Jahre 2016 hat der private Autobahnbetreiber mit dem Runden Tisch zum Thema Verkehrssicherheit ein Format für eine regelmäßige Abstimmung zwischen höheren Straßenverkehrsbehörden, Polizeipräsidien, Autobahnpolizeirevieren, der Autobahn GmbH des Bundes und Via Solutions Südwest initiiert. Hier werden Themen der gemeinsamen Unfallprävention, aber auch Maßnahmen für mehr Verkehrssicherheit, wie die effektive Kooperation bei Unfällen, die Falschfahrerprävention sowie die Bildung von Rettungsgassen und die Parkflächensituation erörtert. Letzteres war Schwerpunktthema der gemeinsamen Gespräche.

Schäden durch Falschparker sowie Gefahren verursachen massive Probleme

Alle Mitglieder des Runden Tischs äußerten sich besorgt über LKW, die auf Ein- und Ausfahrtsspuren, teilweise sogar auf Beschleunigungs- und Verzögerungsspuren von Park- und WC-Anlagen geparkt werden. Von ihnen geht eine massive Verkehrsgefährdung aus. Übereinstimmend wurde deshalb festgestellt, dass jeder parkende LKW außerhalb der Stellflächen ein Sicherheitsrisiko darstellt, welches nicht als Kavaliersdelikt toleriert werden dürfe. Gleiches gelte auch für parkende LKW auf PKW-Parkplätzen.

PKW-Stellplätze werden – so VSS – regelmäßig auch rückwärts von LKW angefahren. Dass die PKW-Verkehrsflächen im Bereich der Park- und WC-Anlagen nicht für LKW-Nutzung ausgelegt und insbesondere Borde und Rinnen beschädigt werden, störe die Falschparker dabei nicht. Die Beschädigungen der Infrastruktur sind jedoch immens, sodass der Mangel an LKW-Parkplätzen und der derzeitige Ist-Zustand ein generelles Problem darstellen, für dessen Lösung die bisherigen Konzepte, Aktionen und Maßnahmen weiterentwickelt umgesetzt und fortgeführt werden sollen.

Appell an den Schwerlastverkehr: LKW nur auf vorgesehenen Parkflächen parken. Das Zuparken von PKW-Parkplätzen durch LKW ist ein wesentliches Problem auf allen deutschen Autobahnen. Via Solutions Südwest-Geschäftsführer Arnaud Judet verweist darauf, dass Autobahnbetreiber kein Mitspracherecht beim Ausbau der Parkplätze haben, da dies dem Bund als Eigentümer der Autobahn vorbehalten sei, appelliert aber mit deutlichen Worten an die Güterverkehrsbranche: „Es kann nicht hingenommen werden, dass Fahrzeuge des Schwerlastverkehrs derart rücksichtlos und gefährlich parken. Wir appellieren deshalb an alle Unternehmen der Güterverkehrsbranche, auf Ihre Mitarbeitenden einzuwirken, dass diese in ihrem eigenen Interesse nur noch dort parken, wo Flächen für LKW bereitgestellt werden. Natürlich wissen wir um die Gründe für das Verhalten vieler LKW-Fahrer. Allerdings kann die Antwort darauf nicht ein Verhalten sein, mit dem die LKW-Fahrer sich selbst und andere Verkehrsteilnehmer massiv gefährden und erheblichen wirtschaftlichen Schaden für die Betreiber anrichten.“

Vor dem Ausbau der A5 hatte insbesondere der Schwerlastverkehr immer wieder das Fehlen von Parkflächen zwischen Malsch und Offenburg reklamiert. Mit Inbetriebnahme der Konzessionsstrecke haben VSS und der Bund fünf moderne Park- und WC-Anlagen mit fast 500 zusätzlichen Parkplätzen und vier Tank- und Rastanlagen mit knapp 800 Parkplätzen zur Verfügung gestellt.

Daten & Fakten:

Länge der Konzessionsstrecke: 60 Kilometer
Finanzvolumen: rund 850 Millionen Euro über 30 Jahre / rund 350 Millionen Euro reine Baukosten für Neu- und Ausbau

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