Martin Roll verabschiedet
„Mr. Abfallwirtschaft“ geht in den Ruhestand

Landrat Frank Scherer (links) hat im Rahmen einer Feierstunde den langjährigen Geschäftsführer des Eigenbetriebs Abfallwirtschaft des Ortenaukreises, Martin Roll, in den Ruhestand verabschiedet.  | Foto: Foto: Landratsamt Ortenaukreis
  • Landrat Frank Scherer (links) hat im Rahmen einer Feierstunde den langjährigen Geschäftsführer des Eigenbetriebs Abfallwirtschaft des Ortenaukreises, Martin Roll, in den Ruhestand verabschiedet.
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Ortenau (st). Landrat Frank Scherer hat im Rahmen einer Feierstunde den langjährigen Geschäftsführer des Eigenbetriebs Abfallwirtschaft des Ortenaukreises, Martin Roll, in den Ruhestand verabschiedet. „1,99 Meter Länge, 47 Jahre im öffentlichen Dienst und 30 Jahre an der Spitze der Abfallwirtschaft im Ortenaukreis – das sind die Gardemaße von Martin Roll. Heute geht ein wahrer Großmeister“, sagte Scherer und würdigte den 66-jährigen Diplom-Verwaltungswirt als „Mr. Abfallwirtschaft“, der mit seinem großen Fachwissen, seinem enormen Erfahrungsschatz, seiner Zuverlässigkeit und seiner offenen Art im Ortenaukreis deutliche Spuren hinterlassen habe. „Martin Roll hat den Weg in eine moderne Abfall- und Kreislaufwirtschaft geebnet – weg von den Hausmülldeponien hin zu innovativen Abfallbehandlungsverfahren“, so der Landrat.

Eigenbetrieb Abfallwirtschaft

Martin Roll war dem Landratsamt so lange treu, wie nur wenige. Während seines Wirkens hat er alle vier bisherigen Landräte des Ortenaukreises erlebt. Nach seiner Verwaltungs-Ausbildung bei der Stadt Offenburg und dem Studium zum Diplom-Verwaltungswirt kam Roll 1978 zur Kreiskämmerei, zunächst als Sachbereiter, dann als stellvertretender Amtsleiter. 1986 wurde Roll Amtsleiter der Kämmerei und wechselte 1991 als Amtsleiter in die Abfallwirtschaft. Der Kreistag des Ortenaukreises ernannte Roll dann 1996 zum Geschäftsführer des neu gegründeten Eigenbetriebs Abfallwirtschaft. Diese führende Position hatte er bis zuletzt inne. Viele wichtige Entscheidungen mit enormer Tragweite habe Roll seitdem erfolgreich auf den Weg gebracht, sagte der Landrat, der an die Zeiten Ende der 1990er-Jahre erinnerte, als die gesamte Abfallbranche durch gesetzliche Bestimmungen gezwungen war, völlig umzudenken – weg von der Deponierung von unbehandeltem Siedlungsabfall hin zu neuen Methoden. „Damals setzten viele Stadt- und Landkreise auf die Müllverbrennung. Der Ortenaukreis jedoch ging mit der Mechanisch-Biologischen Abfallbehandlungsanlage auf dem Zweckverband Abfallbehandlung Kahlenberg in Ringsheim den innovativsten Weg in Richtung zukunftsweisender Abfallbehandlung“, so Scherer, der Roll als „unverzichtbaren Wegbeleiter“ dahin und „kongenialen Verwaltungs- und Politikpendant von ZAK-Mastermind Georg Gibis“ feierte.
Heute sei die weltweit viel beachtete ZAK-Technologie mit internationalen Partner-Unternehmen mit e

Müllgebühren

in Garant für die niedrigsten Müllgebühren im Land. „Den nächsten wichtigen Schritt hin zur Rohstoffrückgewinnung aus Ersatzbrennstoffen hat Martin Roll mit vorbereitet“, so Scherer, der den langjährigen Geschäftsführer für „seinen unermüdlichen und jetzt auch erfolgreichen Einsatz“ gegen die Einführung der Biotonne lobte und ihm dankte, dass er zuletzt bereit war, die Geschäftsführung des Eigenbetriebs 18 Monate über die gesetzliche Altersgrenze hinaus zu übernehmen. „Darüber habe ich mich persönlich und auch für den Ortenaukreis sehr gefreut“, so Scherer.
Roll bedankte sich in seiner Ansprache für viele schöne Jahre und das gute Miteinander im Landratsamt bei allen Kollegen. „Insbesondere bei Landrat Scherer, meinen früheren Dezernenten Otto Loritz und Franz Seiser sowie der jetzigen Dezernentin Jutta Gnädig. Ein Dank geht auch an die Kollegen draußen auf den Deponien und Wertstoffhöfen, denn so erfolgreich wie der Eigenbetrieb Abfallwirtschaft heute dasteht, ist das nie die Leistung eines Einzelnen“, so Roll.
Nachfolger ist Günter Arbogast. Der 53-jährige Diplom-Verwaltungswirt tritt seine neue Stelle zum 1. Februar 2020 an.

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