Die fünfte Jahreszeit bricht an
So wird Fasnacht eingeläutet

"Fasend usriefe" 2018 in Steinach  | Foto: Narrenzunft Steinach
  • "Fasend usriefe" 2018 in Steinach
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Mittleres Kinzigtal (cao). Kaum sind die Weihnachtstage vorbei, wird es närrisch, denn mit dem Dreikönigstag beginnt die fünfte Jahreszeit. Auch in den Narrenhochburgen im Mittleren Kinzigtal beginnen dann die "Hohen Feiertage". Egal ob Fasnacht, Fasend, Fasent oder Fasnet – die Narren wissen ihr ganz eigenes Brauchtum aufrechtzuerhalten.

"Fasend usriefe"

Mit der alten Tradition des "Fasend usriefe", startet die Narrenzunft Steinach am Sonntag, 13. Januar, bereits morgens um 10 Uhr im Ort. 15 Narrenräte und -rätinnen ziehen dann durch Steinachs Straßen und verkünden über ein großes Mikrofon den Ablauf während der närrischen Tage. Gekleidet sind sie nach dem aktuellen Motto, das in diesem Jahr "Spiel und Spaß im Kinderzimmer" heißt. "Dabei halten wir auch immer wieder mal an, werden unterwegs zum Kaffeetrinken und Vespern eingeladen und natürlich auch zu dem einen oder anderen Schnäpsle", berichtet Narrenvater Matthias Griesbaum schmunzelnd.

Narrenbaumstellen

Der erste eigene öffentliche Termin der Steinacher ist das Narrenbaumstellen am 16. Februar um 17 Uhr auf dem Adlerplatz. Erstmals findet das Schnurren dann auch im Anschluss daran in den Steinacher Lokalen statt. Vorher war das Schnurren immer am "Fasentsmendig", so Griesbaum. Am 9. Februar werden die Umzugsabzeichen mit den Zunftkindern selbst gebastelt. Die Narrenmesse wird am Sonntag vor der Fasend gehalten. "Die Reihenfolge der Veranstaltungen variiert, so wie es uns reinpasst", sagt der Narrenvater und erklärt, dass es einen direkten Auftakt deshalb eigentlich nicht gibt.

Narrenbaumgilde

In Hausach steht der Auftakt allerdings fest. "Wo der Narrenbaum gestellt, isch s um d' Fasent wohl bestellt", heißt es in der Gründerurkunde der Narrenbaumgilde mit dem Text von José F. A. Oliver aus dem Jahr 1999. Schon von Weitem ist der Narrenbaum sichtbar, den die Gilde bereits im Jahr vor ihrer Gründung anlässlich des Narrentreffens in Hausach unter der Patenschaft der Baumgilde Bad Dürrheim zum ersten Mal selbst von Hand stellte und ihn auch seither immer am Samstag nach Dreikönig aufrichtet.

Fasentsfieber

Auch wenn es die Hausacher Narrenzunft viel länger gibt, gilt das Stellen des Narrenbaums als Start in die "Husacher Fasent", beschreibt Zeremonienmeister Joachim Uhl. Zwar ist für ihn und seine Narrenratskollegen die Fasent das ganze Jahr über Thema, denn auch unterm Jahr wird viel besprochen, geplant und auf die Fasentsveranstaltungen hin vorbereitet, doch kurz nach Neujahr würde es dann anfangen zu kribbeln. "Es ist aber schon komisch, so kurz nach Weihnachten, bis man zum ersten Mal im neuen Jahr das Häs anhat und 'uff d'Stroß goht'", so Uhl. "Und das ist nach Dreikönig beim Narrenbaumstellen, dann hat einen das Fasentsfieber wieder voll erwischt".

Dreikönigssitzung

In Zell am Harmersbach treffen sich die Vertreter der Fasendsgemeinschaften zur traditionellen Dreikönigssitzung der Narrenzunft bereits am 6. Januar im historischen Gewölbe des Narrenkellers, um Organisatorisches zu besprechen.

Häsabstauben

Die Narrenzunft Hornberg trifft sich ebenfalls bereits am Dreikönigstag um 15 Uhr zum traditionellen Häsabstauben in der Zunftkammer, um sich noch einmal auszutauschen, bevor die fünfte Jahreszeit beginnt.

Die Hausacher Sulzbach-Hexen wurden im Jahr 1993 sogar an einem 6. Januar aus der Taufe gehoben. Seither halten sie auch an diesem Tag ihre Hauptversammlung am Gründungsort im Landhaus Hechtsberg ab.

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