Weiße Flecken bis 2025 versorgt
Vodafone unterschreibt Vertrag

Unterzeichneten den Vertrag: Friedrich Arz (v. l.) und Rolf-Peter Scharfe (Vodafone GmbH), Landrat Frank Scherer und Josef Glöckl-Frohnholzer, Geschäftsführer der Breitband Ortenau GmbH und Co. KG. | Foto: mak
  • Unterzeichneten den Vertrag: Friedrich Arz (v. l.) und Rolf-Peter Scharfe (Vodafone GmbH), Landrat Frank Scherer und Josef Glöckl-Frohnholzer, Geschäftsführer der Breitband Ortenau GmbH und Co. KG.
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Ortenau (mak/st). Die Versorgung der Menschen mit schnellem Internet und der damit einhergehend guten Medieninfrastruktur sei ein klassisches politisches Thema der Daseinsvorsorge und in der Breitbandversorgung sei Deutschland nicht gut aufgestellt, so Landrat Frank Scherer. Mit der Unterzeichnung des Netzbetreibervertrags mit Vodafone und der Breitband Ortenau GmbH, die als kommunale Gesellschaft den Glasfaserausbau im Kreis organisiert, am vergangenen Donnerstag, 17. September, soll diesem Umstand in der Ortenau in Zukunft Abhilfe geschaffen werden und die letzten weißen Flecken an das Glasfasernetz angeschlossen werden. 

Vodafone wird Pächter

Als Netzbetreiber ist Vodafone fortan Pächter der passiven Netzinfrastruktur, die in den kommenden Jahren sukzessive von der Breitband Ortenau errichtet werden wird. Vodafone ergänzt diese mit seiner aktiven Technik und übernimmt den Betrieb. Das kreisweite Backbone-Netz sowie die einzelnen Ortsnetze sollen bisher unterversorgte Gebäude sowie zentrale Einrichtungen wie Krankenhäuser oder auch Schulen mit Bandbreiten bis zu 1.000 Megabit pro Sekunde ans Internet anschließen. Im August hatte sich Vodafone in einem Vergabeverfahren gegen drei weitere Wettbewerber durchgesetzt und bringt nun mehr als hundert Kilometer ihrer eigenen Glasfaserinfrastruktur in das neue Netz mit ein. Als Betreiber versorgt Vodafone künftig die Bürger mit Telekommunikationsdiensten wie Internet, Telefonie und TV. Zugleich ermöglicht sie laut gesetzlicher Vorgabe auch anderen Netzbetreibern die Nutzung der Infrastruktur (Open Access). Somit können die zukünftig versorgten Nutzer ihren Anbieter frei wählen, sofern dieser eine Netzkopplung mit Vodafone vereinbart hat.

Veränderte Förderkulisse

„Ich freue mich, dass wir mit Vodafone nun ein starkes, deutschlandweit tätiges Telekommunikationsunternehmen als Partner haben. Damit ist garantiert, dass unsere Bürgerinnen und Bürger, die Ortenauer Unternehmen und Schulen mit schnellem Internet und professionellen Telekommunikationsdiensten versorgt werden. Der kreisweite Glasfaserausbau kann bei uns nun endlich richtig durchstarten“, kommentiert Landrat Frank Scherer die Vertragsunterzeichnung.

Zu einer erneuten Ausschreibung kam es aufgrund der Veränderung der Fördermöglichkeiten. Man sei zunächst auf die Landesförderung mit 60 Prozent fokussiert, so Scherer, "dann aber wurde die Bundesförderung immer attraktiver und wir wollten die Fördermöglichkeit von bis zu 90 Prozent vollständig nutzen“, weshalb die Breitband Ortenau eine zweite Ausschreibung gestartet hat. 

Vorarbeit geleistet

„Der Ortenaukreis schreibt Zukunft. Denn er geht jetzt ins Gigabit-Zeitalter und ist damit Vorzeigemodell für viele Regionen Deutschlands“, sagt Rolf-Peter Scharfe, Leiter Glasfaserkooperationen von Vodafone Deutschland. „Gemeinsam wollen wir die Ortenauer Kommunen vom digitalen Standstreifen auf die Überholspur bringen. Erste Haushalte und Unternehmen werden schon im nächsten Jahr gigabitschnelle Internet-Anschlüsse buchen können. Möglich macht das eine weitsichtige Politik, die heute schon die Weichen für die digitale Zukunft stellt“, so Scharfe.

Die Übergangszeit sei intensiv genutzt und währenddessen 24 lokale Ausbauvorhaben in elf Städten und Gemeinden auf den Weg gebracht worden mit einem Investitionsvolumen von 51 Millionen Euro, wovon 90 Prozent durch staatliche Mittel gefördert werden sollen, so der Landrat weiter. Auch werde das ursprüngliche Ziel der Breitband Ortenau erreicht, bis Ende 2025 den Ausbau der sogenannten weißen Flecken, also die mit Breitband unterversorgte Bereiche des Kreises, abgeschlossen zu haben. „Wir haben jetzt einen starken Partner an der Seite, die noch rund 10.000 unterversorgten Gebäude werden Ende 2025 mit schnellem Internet versorgt sein“, so der Landrat. „In den nächsten Monaten wird es darum gehen, die ersten bereits durch Bund und Land bewilligten Förderprojekte umzusetzen“, ergänzt Josef Glöckl-Frohnholzer, Geschäftsführer der Breitband Ortenau. „Noch im Herbst beginnen wir mit der Ausschreibung der Netzplanung, anschließend können wir die weiteren Bauarbeiten vergeben. Anfang nächsten Jahres können dann in den ersten Kommunen die Bagger anrollen“, so Glöck-Frohnholzer.

Bis Ende 2022 schließlich sollen in der ersten Phase insgesamt 14 Kommunen die weißen Flecken – mit Downloadraten von bisher weniger als 30 Megabit pro Sekunde – beseitigt sowie Schulen ans Turbointernet angeschlossen sein.

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