Im Gespräch mit Polizeihauptkommissar Paul Riehle
Was können Eltern für die Schulwegsicherheit tun?

Paul Riehle

Nächste Woche enden in Baden-Württemberg die Schulferien. Zur Schulwegsicherheit sprach Dagmar Jäger mit Polizeihauptkommissar Paul Riehle.

Wie bereiten Eltern ihr Kind gut auf den Schulweg vor?
Idealerweise gehen die Eltern mit ihrem Kind den Schulweg ab und erklären, auf was aufgepasst werden muss. Das sind im Wesentlichen drei Punkte: Auf dem Gehweg keinen Blödsinn machen, da dies ablenkt und dazu führen kann, auf die Fahrbahn zu rennen und überfahren zu werden. Beim Überqueren der Fahrbahn richtiges Schauen nach links, rechts und wieder links und möglichst Zebrastreifen und Fußgängerampeln benutzen. Nicht zwischen geparkten Autos herausrennen oder die Fahrbahn überqueren. Wenn man das den Kindern anschaulich darstellt, ist der Lerneffekt höher. Unter Aufsicht der Eltern kann das Kind aus der Sicht des Autofahrers unübersichtliche Stellen anschauen. Es empfiehlt sich auch, dass sich mehrere Eltern zusammentun und sich bei der Begleitung der Schulkinder zumindest in der ersten Zeit abwechseln.

Welche Hilfen bietet die Polizei konkret selbst, um die Verkehrsanfänger sicher durch den Straßenverkehr zu begleiten?
Die Polizei ist bereits in den Kindergärten mit Verkehrspräventions-Unterricht unterwegs. Ebenso wird in den ersten Klassen zum Thema „sicherer Schulweg“ unterrichtet. Daneben wird die Polizei zum Schulanfang landesweit im Bereich der Schulwege und im Umfeld der Schulen Streife fahren und den Verkehr überwachen. Besonderes Augenmerk wird dabei auf Geschwindigkeitsüberschreitungen, Falschparker an Fußgängerüberwegen oder dem sicheren Transport der Kinder im PKW liegen. Auch das Verhalten der Schüler auf dem Schulweg wird dabei beobachtet werden.

Woran erkennen Eltern eigentlich, dass ihr Kind dem Straßenverkehr jetzt wirklich gewachsen ist?
Nicht jedes Kind entwickelt sich gleich. Deshalb bleibt es in der Verantwortung der Eltern, sich ein Bild vom Entwicklungsstand ihres Kindes zu machen, um dann eine verantwortbare Entscheidung zu treffen. Eltern bewegen sich auf einem Grat zwischen Förderung des Selbstvertrauens und „Überbehütung“. Wir raten, mit den Kindern mitzugehen, Situationen zu erklären und sich selbst ein Bild vom Entwicklungsstand zu machen.

Was sagen die Experten zum Thema "Mit dem Rad in die Schule"?
Alle vierten Klassen absolvieren in Baden-Württemberg eine Radfahrausbildung. Sie werden von besonders geschulten Beamten der Verkehrsprävention in Teamarbeit mit Beamten der örtlichen Polizeireviere und Unterstützung der Lehrkräfte praktisch ausgebildet. Die theoretische Ausbildung wird dann parallel im Unterricht an den Schulen geleistet. Im Ortenaukreis wurden im Schuljahr 2016/17 insgesamt 4.520 Schüler aus 226 Klassen unterrichtet.

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