Die Glosse im Guller
Unterwegs um 7.30 Uhr im Oberzentrum Offenburg

Dem Oberzentrum Offenburg liegt das Wohl der Radfahrer sehr am Herzen. Das ist nicht nur anständig, sondern auch modern. Um ihnen noch mehr Gutes zu tun, wird nun in einem Abschnitt der Okenstraße eine extra Radler-Spur getestet. Bei dem Abschnitt handelt es sich um eine Einbahnstraße. Und wenn ich es richtig verstanden habe, sollen die Velofahrer dort auf ihrer eigenen Spur entgegen der eigentlich vorgeschriebenen Richtung strampeln dürfen.

Radlermetropole

Auch wenn ich da noch keinen je habe rumradeln sehen, ist diese privilegierte Nutzungsmöglichkeit für Offenburg sicherlich ein Meilenstein auf dem Weg zur weltweit gefeierten Fahrradmetropole. Eins ist aber klar: Wenn man von zwei Spuren eine für Velos reserviert, haben die Autos eine weniger. Das sorgt nun beim Übergang von der Straßburger- in die Okenstraße vor der Ampel für Rückstaus. Logisch, pro Grünphase kommen auf einer Spur halt weniger Autos über die Kreuzung als auf zweien.

Termin um 8.15 Uhr

Das weiß ich so genau, weil besagte Ampel auf meinem täglichen Arbeitsweg liegt. Die Redaktion befindet sich im Osten der Stadt, ich wohne in einem westlichen Ortsteil. Laut falk.de benötigt man für die etwas über fünf Kilometer lange Strecke mit dem Auto 13 Minuten. Früher kam das so ungefähr hin, inzwischen nicht mehr. Egal, dann dauert es halt zehn Minuten länger, wenn ich so zwischen Viertel nach acht und halb neun daheim losfahre, dachte ich. Doch dann hatte ich einen Termin um 8.15 Uhr.

Routenwechsel

Um 7.30 Uhr fuhr ich zu Hause los. 7.35 Uhr reihte ich mich in den ampelbedingten Stau in der Straßburger Straße ein. Elf Minuten später war ich der Signalanlage nur wenige PKW-Längen näher gekommen. 7.48 Uhr zog auf der Abbiegespur Richtung Achern ein Linienbus links an mir vorbei, was mich zu einem spontanen Routenwechsel über Bohlsbach inspirierte. Leider brachte mich der Spurwechsel nicht weit. Der Linienbus wollte nämlich gar nicht Richtung Achern, sondern sich nur am Stau vorbeischleichen, um sich dann kurz vor der Ampel wieder in die Schlange zu drängeln. Das gelang ihm um 7.59 Uhr mit den Vorderreifen. Das Hinterteil blockierte mich bis 8.03 Uhr. Um es abzukürzen: Ich erreichte mein Ziel um 8.16 Uhr.
Eine Dreiviertelstunde brauchte ich damals auch, als ich noch in Lahr wohnte und in Baden-Baden arbeitete. Da fuhr ich ebenfalls immer um 7.30 Uhr los. Aber die Entfernung zwischen Wohnung und Arbeitsplatz betrug immerhin 70 Kilometer.
Anne-Marie Glaser

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