Fastnachtsumzüge bieten nicht nur im Kinzigtal tolle närrische Spektakel
Farbreigen aus Phantasie, aus Spiel, aus Lebensfreude

Seit genau 40 Jahren bereichert der "FC Hauserbach" den Hausacher Umzug. | Foto:  "FC Hauserbach"
  • Seit genau 40 Jahren bereichert der "FC Hauserbach" den Hausacher Umzug.
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Mittleres Kinzigtal (cao). Ein ganz besonderes Spektakel sind die Fastnachtsumzüge in der Region. Nicht nur die Narrentreffen, wenn befreundete Fastnachtsvereine sich ein Stelldichein geben, sondern auch die, zu der sich Gruppierungen zusammenfinden, um jedes Jahr aufs Neue mit ihren Kostümen und Wägen den Umzug zu bereichern.
Toll ist beispielsweise mit seinen Fastnachtswägen der Hausacher Umzug am Fastnachtssonntag. "Simsalabim aus alt wird neu, mir bliebe unsrer Fasent treu" – das diesjährige Fasentsmotto lässt wieder alle Möglichkeiten offen, den traditionsreichen Umzug zu gestalten. "...Man könnte sich für ein paar Augenblicke der Illusion hingeben, dass das Leben ein einziger Farbreigen aus Phantasie, aus Spiel, aus Lebensfreude sei", beschreibt der Hausacher Narren-Codex.
Immerhin sind beim Großen Umzug am Fasentssonntag, 26. Februar, ab 14 Uhr insgesamt 49 Gruppen beteiligt. Davon elf Mottowägen und acht Fußgruppen sowie die Hausacher Fasentsgruppierungen und einige Musikkapellen. "An Hästrägern von auswärtigen Zünften haben sich mehr als 660 angemeldet", verrät Wagenbaumeister und Narrenrat Martin Remler. Die Meilemer Guggenmusik bereichert schon seit Jahren den Hausacher Umzug. Diesmal werden auch eine Zunft aus dem Stuttgarter Raum, aus dem Raum Baden-Baden sowie eine Elsässer Zunft erwartet.
Beim Umzug gibt es gleich zwei Jubiläen zu feiern. Die Gruppe "FC Hauserbach" ist seit 40 Jahren mit ihren spektakulären Wägen mit von der Partie. Auch die Wägen der "Powenzbande" sprühen seit 30 Jahren vor Ideenreichtum.
Seit Wochen wird in den Werkstätten, Scheunen und Garagen gehämmert und gesägt, in den Stuben die passenden Kostüme genäht und Ideen zu einem großen Ganzen zusammengesponnen. Was am Fasentssonntag beim großen Umzug zu sehen ist, bleibt bis dahin allerdings geheim. Selbst der Wagenbaumeister bekommt die Wägen, erst einen Tag zuvor zu sehen, wenn er sie abnimmt und somit offiziell zum Umzug zulässt.
"Es gibt wohl kein zweites närrisches Ereignis, das so viele Menschen miteinander zu verbinden weiß wie unser alter Umzug, der alljährlich für ein paar Stunden die Straße zwischen Hausach-West und Stadthalle zur Narrenmanege werden lässt", heißt es im Hausacher Narren-Codex.
Der Hausacher große Umzug blickt auf eine mehr als 100 Jahre alte Tradition zurück. Alles begann im Jahr 1909 mit dem Fasentsspiel "Die Entdeckung Amerikas". Wahre Künstlerherzen sind's, die nach wochenlanger Arbeit zeigen, was Menschen mit Handwerk und Narretei auf die Räder und Beine zu stellen vermögen.
Aber auch in den anderen Narrengemeinden stehen tolle Fastnachtsumzüge auf dem Programm. Sage und schreibe zwölf Umzüge gibt es in Wolfach. Schon am Abend vor dem Schmutzigen Donnerstag verkündet ein Herold des Grafen Konrad, dass ein "schier siebentägiges Feschd" stattfinden soll. "Bei Elfemeßen, Wohlauf, Großer Umzug, Kinderumzug und Nasenzug beteiligen sich nicht nur die Einheimischen am fasnächtlichen Geschehen, sondern auch zahlreiche Gäste. Die Umzüge werden stets von den Hanselgruppen angeführt und von der Narrenkapelle mit dem Michelesmarsch begleitet", heißt es in der Wolfacher Fastnachtsgeschichte.
Am Fasentssonntag gibt es um 14 Uhr die Erweckung des Narros aus dem Narrengrab am Storchenturm mit anschließendem Umzug in Zell am Harmersbach. Zur gleichen Zeit starten am Fastnachtssonntag auch in Haslach und Hornberg die Umzüge.

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