Winter im Nationalpark
Zwei Pistenbullys spuren jede Nacht

Voll im Einsatz für das Loipenteam des Nationalparks Schwarzwald - von links: Bernd Schindler, Roland Maurer, Michael Albrecht, Dieter Dreher, Sven Gaiser, Tim Tschöpe  | Foto: Friederike Scharfe (Nationalpark Schwarzwald)
  • Voll im Einsatz für das Loipenteam des Nationalparks Schwarzwald - von links: Bernd Schindler, Roland Maurer, Michael Albrecht, Dieter Dreher, Sven Gaiser, Tim Tschöpe
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Seebach (st). Der Winter ist im Nationalpark Schwarzwald angekommen. Während Wintersportfans im vergangenen Jahr vergeblich auf Schneevergnügen hofften, ist das Schutzgebiet nun schon seit einer Woche weiß bedeckt. Jede Nacht ist das Loipenspurteam mit zwei Pistenbullys im Einsatz, um alles für die winterfreudigen Gäste vorzubereiten. „Insgesamt präparieren wir 154 Kilometer Loipen im und rund um den Nationalpark, sieben Kilometer Winterwanderwege und zwei Rodelhänge“, fasst Gebietsleiter Tim Tschöpe die Aufgaben des achtköpfigen Loipenteams zusammen.

Kein einfacher Job, allein, bei Schnee und Kälte mitten in der Nacht die Loipen zu spuren. Fünf Männer teilen ihn sich in wechselnden Schichten – „und alle sind wirklich hoch motiviert“, freut sich Nationalparkleiter Thomas Waldenspuhl. Drei weitere Männer kümmern sich um die Organisation und die Pflege der Loipenportale, auf denen sich Besucher täglich über den Zustand der Loipen informieren können.

Sanierung des Metawegs

Die Vorbereitungen für die Wintersaison haben allerdings schon lange vorm ersten Schneefall begonnen. „Wir haben im Herbst den Metaweg – die einzige Nord-Süd-Loipenverbindung durch den Nationalpark und Teil des Skifernwanderweges Freudenstadt-Herrenwies – saniert“, berichtet Tim Tschöpe. Der schlechte Zustand des Weges, der den Ruhestein mit der Darmstädter-Hütte verbindet und im Sommer auch von Wandergruppen gerne genutzt wird, hätte sonst nicht mehr für den Wintersport genutzt werden können. „Starkes seitliches Gefälle machte das nächtliche Präparieren der Loipen dort extrem gefährlich für unsere Pistenbully-Fahrer“, erklärt Tschöpe.

Erosionsrinnen hatten in vergangenen Wintern zudem vermehrt für offene Stellen in den Schneespuren gesorgt. Nun ist der Weg mit einem Granit-Mineralgemisch begradigt, „und das Wasser kann über massive Holzrinnen geordnet abfließen“, sagt der Gebietsleiter.

Positive Bilanz

Tschöpes Bilanz der ersten Schneewoche im Nationalpark fällt auch ansonsten sehr positiv aus. „An den Einstiegspunkten wie Ruhestein und Seibelseckle war der Ansturm allerdings bisweilen heftig – hierbei bitten wir dringend, Rücksicht zu nehmen, Abstand zu halten und gegebenenfalls Masken zu tragen.“ Während die Rodel- und Skihänge zum Teil so überfüllt waren, dass die Polizei Zufahrten sperren musste, konnte den ruhigen Winterwald genießen, wer sich auf den Loipen etwas vom Trubel entfernt hat. „Ich habe selbst viele Strecken getestet – abseits der Knotenpunkte, lässt es sich sehr ungestört langlaufen“, sagt Tschöpe.

Auch die Rücksicht auf die Natur sollte im Nationalpark natürlich oberstes Gebot sein – ganz besonders aber im Winter. „Jede Störung, vor allem abseits der Wege, kann für die Tiere lebensbedrohlich sein. Sie brauchen ihre Ressourcen, um gut durch die kalte Jahreszeit zu kommen“, sagt Thomas Waldenspuhl. Und empfiehlt, sich vor einem Besuch im Nationalpark am besten über die Website zur aktuellen Situation zu informieren.

Dort erfahren Gäste, ob Gefahr besteht oder die Wege geöffnet und die Loipen gespurt sind. Es gibt Informationen zu Wander-, Schneeschuhwegen und Loipen und zum richtigen Verhalten. Aktuelle Informationen zur Schneelage gibt es im Internet auf den Seiten der Nationalparkregion oder beim Loipenportal.

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