Kieswerk will erweitern
Infoabend zum Baggersse

Vorstellung der geplanten Erweiterung des Kiesabbaus am Legelshurster Baggersee | Foto: als
  • Vorstellung der geplanten Erweiterung des Kiesabbaus am Legelshurster Baggersee
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Willstätt-Legelshurst (als). Das Kieswerk der Hermann Uhl KG Ortenau aus Legelshurst stellte am Montagabend im Rahmen einer öffentlichen Informationsveranstaltung in der Festhalle die geplante Erweiterung der Kiesabbauflächen am Legelshurster Baggersee vor. Ortsvorsteher Hans Fladt betonte die Wichtigkeit des Standorts der Firma Uhl KG für die Ortschaft. 

Das Kieswerk am Standort Legelshurst ist regional verwurzelt und beliefert zu 90 Prozent vornehmlich regionale Abnehmer, wie die Betonwerke in Kehl und Oberkirch. "Nur zehn Prozent des Kiesfördervolumens werden nach Holland abgeführt", so Prokurist Heinz Barz. Die Jahresproduktion liegt bei rund  200.000 Tonnen, was rund 108.000 Kubikmetern entspricht. Der Kiesabbau ist derzeit noch bis zum 31. Dezember dieses Jahres genehmigt. "Wir müssen weiter wachsen und haben daher den wasserrechtlichen Antrag auf Genehmigung der Erweiterung weiterer Kiesabbauflächen beim Landratsamt im Nordostbereich des Sees um 3,2 Hektar gestellt", so Barz. Der Erweiterungsantrag soll den Zeitraum der nächsten 15 Jahre abdecken. "Dazu müssen wir erst einmal in die Breite zwischen östlicher Baggerseebegrenzung und dem Rinnbach gehen sowie in nordöstlicher Richtung im Hinblick auf eine Magerwiese, welche die gewünschten Kiesvorkommen der Zukunft beinhalteten", erläuterte Heinz Barz weiter.

Abbaumasse 

Die voraussichtliche Abbaumasse würde dann rund 1,45 Millionen Hektar betragen. Bei einer Seefläche von 26,1 Hektar mit einer Längenausdehnung von 900 Metern und einer maximalen Seebreite von 500 Metern würde der Flachwasseranteil 2,63 Hektar, also 45 Prozent der Uferlänge betragen. Die Rückverfüllungen mit Sedimentschichten im östlichen Uferbereich in der Flachwasserzone, um den Neigungswinkel zur weiteren Kiesgewinnung zu gewährleisten, würden auf einer Länge von 300 Metern und in den Wintermonaten stattfinden. "Damit übertrifft man die Vorgaben des Geologischen Landesamtes, welche lediglich 20 Prozent vorsehen", so Geschäftsführer Joachim Corbe vom zuständigen Ingenierbüro für Wasserbau, Wasserwirtschaft und Tiefbau Wald und Corbe Consulting GmbH aus Hügelsheim. Derzeit wird bis zu einer Tiefe zur Seesohle von rund 55 bis 60 Netern Tiefe ausgebaggert.

Umweltschutz

Der Hydrogeologe Eugen Funk aus Staufen erklärte, dass anlässlich eines Scoping-Termines am 18. April 2016 mit den Behörden und Trägern öffentlicher Belange eine Umweltschutzprüfung erörtert worden sei im Rahmen einer tiefenbezogenen Erkundung des Grundwassers zur Klärung der geohydraulischen und hydrochemischen Verhältnisse und Erstellung der Wasserbilanz. Wie Dr. Hubert Neugebauer von der Spang Fischer Natzschka GmbH in Walldorf den Besuchern der Info-Veranstaltung erklärte, wurde außerdem ein Bodengutachten erstellt. Kartiert wurden artengeschützte Pflanzen nach der Fauna-Flora-Habitatrichtline (FFH) für den ökologisch wertvollen Lebensraum „Westliches Hanauerland“ sowie im Vogelschutzgebiet „Kammbach-Niederung“ verschiedene Vogelarten, Reptilien, Amphibien, Zauneidechsen sowie Fische. Seitens der Besucher wurde die weitere Inanspruchnahme von landwirtschaftlichen Flächen kritisiwert, wohingegen Vertreter des Angelsportvereins Legelshurst die Anlegung einer Flachwasserzone im östlichen Uferbereich des Sees als Ausgleich für die Überbaggerung begrüßten.

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