Breitbandausbau in Millionenhöhe
Achern erhält erste Förderbescheide

7 Millionen Euro Fördermittel stehen für Achern zum Breitbandausbau bereit. Landrat Frank Scherer (Mitte), Oberbürgermeister Klaus Muttach (l.) und Josel Glöckl-Frohnholzer (r.), Geschäftsführer der Breitband Ortenau, freuen sich über die eingegangenen Förderbescheide. | Foto: Landratsamt Ortenaukreis
  • 7 Millionen Euro Fördermittel stehen für Achern zum Breitbandausbau bereit. Landrat Frank Scherer (Mitte), Oberbürgermeister Klaus Muttach (l.) und Josel Glöckl-Frohnholzer (r.), Geschäftsführer der Breitband Ortenau, freuen sich über die eingegangenen Förderbescheide.
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Achern/Offenburg (st). Startschuss für den Glasfaserausbau in Achern: Wichtige Fördermittel des Bundes zum Ausbau des Turbo-Internets in der Großen Kreisstadt wurden bewilligt. Dank der staatlichen Fördergelder werden künftig alle unterversorgten Schulen mit Internet-Bandbreiten von bis zu einem Gigabit pro Sekunde versorgt, zudem bekommen bisher unterversorgte Gebäude Glasfaserzugänge bis ins Haus gelegt. Dies betrifft Adressen in den Außenbereichen Gamshurst Nord, Ziegelhütte und Litzloch, Fautenbach Weststraße und Turnierstraße, Sasbachried Malghurst, Großweier im Bereich Hesselbach Nord und Richtung Rasthof sowie in Oberachern im Bereich Fabrikstraße.

Die Gesamtkosten des Vorhabens werden mit 7,86 Millionen Euro veranschlagt, wovon 90 Prozent durch Fördermittel des Bundes und begleitende Mittel des Landes Baden-Württemberg getragen werden sollen, so die Breitband Ortenau, die als kommunale Gesellschaft den Glasfaserausbau im Ortenaukreis koordiniert. „Der kommunale Anteil der Stadt Achern ist finanziell gesichert. Es stehen ausreichende Haushaltsmittel in Höhe von 1,2 Millionen Euro zur Verfügung“, teilte Oberbürgermeister Klaus Muttach dazu mit.

Überdurchschnittlicher Ausbaustand

Die Breitband Ortenau GmbH & Co.KG und die Stadt Achern hatten gemeinsam die Vorgehensweise für den Glasfaserausbau festgelegt. Hierzu ermittelte die Breitband Ortenau alle weißen Flecken in Achern, also all jene Stellen, in denen die Übertragungsrate unter 30 Megabit pro Sekunde liegt. Die Gewerbegebiete in Achern wurden im Mai 2019 zu ihren Bedarfen befragt, hatten aber keinen Bedarf mitgeteilt oder waren bis dato nach eigener Aussage bereits ausreichend versorgt.

„Die Stadt Achern mit allen neun Stadtteilen hat einen deutlich überdurchschnittlichen Ausbaustand bei der Breitbandversorgung. Ziel ist aber, auch für die wenigen unterversorgten Gebiete den gleichen Ausbaustandard herzustellen und so für alle Bürger die gleichen Möglichkeiten zu garantieren“, betonte Oberbürgermeister Klaus Muttach. Landrat Frank Scherer begrüßte, auch in seiner Funktion als Aufsichtsratsvorsitzender der Breitband Ortenau GmbH & Co.KG, die Entwicklung in Achern: „Schnelles Internet ist nicht nur für unsere Städte und Gemeinden, sondern auch für die Betriebe im Ortenaukreis ein entscheidender Standortfaktor. Besonders froh bin ich, dass in Achern, neben Privathaushalten und Unternehmen, eine Mehrheit der Bildungseinrichtungen rasch zum Zuge bei der Breitbandversorgung kommt“, so Scherer.

Open Access

Der Weg hierfür ist jetzt frei: Netzbetreiber des neuen Glasfasernetzes wird die Vodafone GmbH sein, die sich jüngst im Rahmen eines Ausschreibungsverfahrens gegen drei Konkurrenten durchgesetzt hat. Das Unternehmen ist gesetzlich jedoch gehalten, auch andere Betreiber auf die Infrastruktur zugreifen zu lassen (Open Access). Der Endkunde kann somit seinen Anbieter frei wählen, wenn dieser mit Vodafone eine Netzkopplung vereinbart hat.

Mit der Fördermittelzusage steht nun auch der weitere Terminplan für den Ausbau: Im Herbst dieses Jahres soll die konkrete Planung sowohl des Ortsnetzes als auch des überörtlichen Netzes für die Einbindung Acherns an das kreisweite Backbone-Netz beginnen, so die Breitband Ortenau. „Diese Netzplanung ist ein wichtiger Schritt, um alle nötigen Bauarbeiten und Verlegemaßnahmen bis ins Detail festlegen und anschließend die Tiefbauarbeiten vergeben zu können“, sagte Geschäftsführer Josef Glöckl-Frohnholzer. „Ab Anfang 2021 könnten dann die Bagger anrücken, das Gesamtprojekt soll bis 2022 abgeschlossen sein.“ Glöckl-Frohnholzer blickt dem weiteren Vorgehen positiv entgegen: „Wir können die weißen Flecken in Achern von der Karte tilgen und die Menschen so mit schnelleren Datenverbindungen versorgen.“

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