Kommunalwahl 2019
Gemeinderäte beklagen die schwierige Suche nach jungen Kandidaten

Zur Kommunalwahl am 26. Mai 2019 entscheidet sich, wer im Ratssaal der Stadt Oberkirch Platz nehmen wird.  | Foto: Stadt Oberkirch
  • Zur Kommunalwahl am 26. Mai 2019 entscheidet sich, wer im Ratssaal der Stadt Oberkirch Platz nehmen wird. 
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Achern/Oberkirch (set). Im kommenden Jahr, genauer am 26. Mai, sind Kommunalwahlen. Das klingt nach jeder Menge Zeit. Dennoch sind die Vorbereitungen der einzelnen Parteien in den Gemeinderäten der beiden großen Städte Oberkirch und Achern schon jetzt im vollen Gange.

Vorbereitungen laufen auf Hochtouren

Das bestätigt Karl Früh, Fraktionsvorsitzender der CDU-Fraktion im Gemeinderat Achern: "Wir sind voll dabei. Die Vorbereitungen haben erste Priorität auf unserer Tagesordnung." Er habe bereits eine vielversprechende Liste von Interessenten. "Eine definitive Zusage muss aber noch an der einen oder anderen Stelle erfolgen", erklärt Karl Früh.

Am Anfang steht hingegen die SPD-Fraktion im Gemeinderat Oberkirch: "Im Augenblick sind wir dabei, eine Liste aufzustellen, um geeignete Kandidaten zu finden", sagt Wolfgang Lacherbauer, SPD-Ortsvereinschef. Dieser Vorgang solle bis Ende des Jahres abgeschlossen sein.

Suche nach Kandidaten gestaltet sich schwierig

Die Suche nach geeigneten Kandidaten für die Listen stellt die Parteien vor eine Herausforderung: "Es wird immer schwieriger Kandidaten zu finden", sagt Wolfgang Lacherbauer. Deshalb werbe die SPD Oberkirch vermehrt in den sozialen Netzwerken wie Facebook. Außerdem versuche seine Partei die Liste gleichwertig mit Männern und Frauen zu besetzen.

Ähnlich argumentiert Frank Meier, Fraktionschef der Freien Wählervereinigung Oberkirch: "Es ist schwierig. Um es kurz zu sagen: reines Klinkenputzen." Das Interesse an Politik sei spürbar gesunken. Auch seine Partei schaue auf eine gleichmäßige Verteilung von männlichen und weiblichen Kandidaten auf der Liste.

Suche nach Kandidaten über persönliche Gespräche

"Es wird sicher nicht einfach, alle 26 möglichen Plätze zu besetzen", sagt auch Michael Braun, Fraktionsvorsitzender der CDU im Oberkircher Gemeinderat. Er führe viele persönliche Gespräche, um Kandidaten für die Liste zu gewinnen. Im Hinblick auf die Geschlechterfrage, antwortet er: "Wir arbeiten daran eine ausgeglichene Liste zu erstellen."

Einzig Patrik Schneider von den Acherner Sozialdemokraten hat eine andere Sicht auf die Dinge: "So ein Amt ist eine Verpflichtung. Schnellschüsse wären da verheerend. Es geht um Qualität – und die braucht bekanntlich Zeit zum Reifen."

Lokalpolitiker wünschen sich mehr Parteinachwuchs

Neben der schwierigen Suche nach geeigneten Kandidaten, treibt die Lokalpolitiker auch noch eine andere Sorge um: Das teils fehlende Engagement von potenziellem Parteinachwuchs. "Wir würden uns sehr freuen, wenn mehr junge Leute kandidieren", sagt Thomas Kohler, Fraktionschef der Freien Wähler Achern. Dabei schiele er auch schon auf den Jugendgemeinderat. Kandidaten aus diesem Gremium könnten für die Zukunft aufgebaut werden, meint Thomas Kohler.

Neben dem Wunsch nach mehr jungen Kandidaten, beschäftigt ihn noch eine andere Sache: "Ein Gemeinderat ist immer auch ein Spiegel der Gesellschaft", sagt er. Er müsse verschiedene gesellschaftliche Schichten und auch Branchen wiedergeben. Gerade Vertreter aus der Wirtschaft und dem Handel fehlen dem Fraktionschef der Freien Wähler im Acherner Gemeinderat.

Junge Kollegen sucht auch die SPD Oberkirch. Auf die Frage nach einem Generationswechsel antwortet Wolfgang Lacherbauer: "Einige ältere Mitglieder scheiden aus, wir versuchen grundsätzlich junge Kandidaten zu finden, um ein ausgewogenes Verhältnis auf unserer Liste zu haben", erklärt er. Ein gebremstes Engagement, vor allem bei jungen Menschen, spürt auch Rudolf Hans Zillgith. Dennoch sagt der Fraktionschef der Bürger für Oberkirch: "Wir bekommen eine akzeptable Liste zusammen."

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