Mobilitätsdrehscheibe: Räte wollen Minimallösung
Radhaus soll kommen

Der Bahnhof in Achern soll zur Mobilitätsdrehscheibe werden. Der Gemeinderat hat sich für eine Minimallösung ausgesprochen.  | Foto: mak
  • Der Bahnhof in Achern soll zur Mobilitätsdrehscheibe werden. Der Gemeinderat hat sich für eine Minimallösung ausgesprochen.
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Achern (mak). Der Bahnhof in Achern soll zu einer Mobilitätsdrehscheibe in der Stadt werden, das ganz große Rad soll bei der Umgestaltung aber nicht gedreht werden - so das einstimmige Votum des Gemeinderates in seiner jüngsten Sitzung. Ein Planungsbüro hatte in der vergangenen Sitzung des Bauausschusses verschiedene Alternativen vorgestellt.

Der Gemeinderat entschied sich nun gegen große Umbauarbeiten. Neu hinzukommen auf dem Areal vor dem Bahnhofsgebäude wird allerdings ein Radhaus. Dort sollen nach der Fertigstellung sieben Stellplätze für Spezialfahrräder, 32 sogenannte Beta-Parker, 46 Anlehnbügel, 288 Doppelstockparker entstehen, 100 davon frei zugänglich. Darüber hinaus soll es dort auch eine Service-Station für Fahrradreparaturen geben. 

Erhalten bleiben soll der Zentrale Omnibusbahnhof. Hinzukommen sollen zwei barrierefreie Haltestellen für Gelenkbusse vor dem Bahnhofsgebäude. Durch den Bau des Radhauses entfallen 24 der momentan 235 PKW-Stellplätze. Es werden dann noch 71 Kurzeit- und Park-and-Ride-Plätze zur Verfügung stehen. Darüber hinaus wird es fünf Vorfahrtsstellplätze für das schnelle Abholen oder Bringen geben. Auch Car-Sharing-Plätze sollen bei der Minimallösung vorgehalten werden. 

Bahnhof wird positiv gesehen

"Unser Bahnhof muss sich nicht verstecken hinter anderen Bahnhöfen der Region", findet Karl Früh (CDU). Und weiter: "Das Gesamtensemble entspricht dem, was man sich unter einem Bahnhof vorstellt. Die Anbindung an die Innenstadt ist optimal." Er warnt vor einer Verschlimmbesserung und plädiert für ausreichend Stellplätze für Kurzzeitparker. Gut sei die Erweiterungsoption für das Radhaus. 

Auch Gebhard Glaser (Freie Wähler) stellt dem Bahnhof ein gutes Zeugnis aus. Dies hätte die Befragung der Bürger vor Ort ergeben. Er bemängelt aber, dass die Toilettenanlage nicht rund um die Uhr nutzbar sei. Die eingeschränkte Zugänglichkeit der WC-Anlage begründet Bürgermeister Dietmar Stiefel mit Vandalismus. 

Jutta Römer von der ABL findet es richtig, dass die Situation für Radfahrer verbessert wird und mit dem Car-Sharing-Angebot sollten die Bürger zum Mobilitätswechsel angeregt werden. Wichtig sei es zudem, dass die Bushaltestellen barrierefrei gestaltet würden. Sie brachte auch die Installation einer digitalen Anzeige für die Nationalparkbesucher sowie eine Bahnhofsuhr ins Spiel. 

Martin Siffling (Grüne) moniert, dass Diebstähle die Radmobilität erschweren würde. "Deshalb braucht es sichere und abschließbare Radstellplätze." 

Auch Markus Singrün (SPD) favorisiert die Minimallösung, weil sie "entwicklungsfähig" sei. Zudem spricht er sich dafür aus, dass alle Haltebuchten für die Busse barrierefrei gestaltet werden. 

Die Umsetzung der vom Gemeinderat einstimmig beschlossenen Minimallösung wird zwischen 752.000 und 967.000 Euro kosten.

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