Deutscher Mobilitätspreis
Stadt Achern bei Radverkehr erfolgreich

Pokal und Urkunde des Deutschen Mobilitätspreises in der Kategorie Erfahrungstransfer. Gewinner ist das Netzwerk der vom Land geförderten Stellen für nachhaltige Mobilität in Baden-Württemberg.  | Foto: Benjamin Zöller/NVBW Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg
  • Pokal und Urkunde des Deutschen Mobilitätspreises in der Kategorie Erfahrungstransfer. Gewinner ist das Netzwerk der vom Land geförderten Stellen für nachhaltige Mobilität in Baden-Württemberg.
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Achern (st) Miteinander für nachhaltige Mobilität: Das Netzwerk mit aktuell 112 vom Land geförderten Stellen für nachhaltige Mobilität in Baden-Württemberg gewinnt 2022 den Deutschen Mobilitätspreis in der Kategorie Erfahrungstransfer. Auch die Stadt Achern mit Radverkehrskoordinator Markus Metz aus dem Fachgebiet Tiefbau ist aktiver Teil des Preisträger-Netzwerks und hat damit die Auszeichnung gewonnen.

Der Deutsche Mobilitätspreis zählt zu den wichtigsten Auszeichnungen im Bereich Digitales und Mobilität in Deutschland. Bereits zum siebten Mal prämiert das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) im Herbst 2022 innovative Projekte, welche die Zukunft der Mobilität neu denken und gestalten. Die Jury hat bei der Prämierung die persönliche Vernetzung und den aktiven Wissenstransfer zwischen den verschiedenen Stellen und Themen im gesamten Bundesland hervorgehoben.

Das Netzwerk für nachhaltige Mobilität ist durch das Landesverkehrsministerium initiiert worden. Dabei werden nicht nur Planstellen finanziell gefördert, sondern auch Vernetzungstreffen zum aktiven interkommunalen Wissens- und Erfahrungsaustausch ausgerichtet. Das Netzwerk wird von Fachreferenten der Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg (KEA-BW) sowie der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg (NVBW) fachlich begleitet und koordiniert. Das Stellennetzwerk für nachhaltige Mobilität besteht aktuell aus 112 Stellen, die in insgesamt acht Tätigkeitsfeldern in 26 Landkreisen und neun Kommunen sowie in Energieagenturen und Stadtwerken in ganz Baden-Württemberg tätig sind.

Metz hat seine Stelle bei der Stadt Achern im März angetreten und betreut die Themen rund um den Radverkehr und die nachhaltige Mobilität. Dass er mit seiner Tätigkeit bei der Stadt Achern aktiv für die Verbesserung von Radverkehrsinfrastruktur sowie neue Mobilitätsformen wirkt, sollen die im folgenden angeführten Projekte zeigen, die über seinen Schreibtisch koordiniert und auch größtenteils selbst von ihm umgesetzt werden: Im kommenden Jahr sollen in Achern am Bahnhof, am Rathaus sowie am Parkplatz Illenauwiesen die Einzelkomponenten der ersten drei Mobilitätsstationen installiert werden. Die Stadt Achern hat einen Förderantrag für diese Stationen gestellt. Im nächsten Schritt wird voraussichtlich im Dezember die Errichtung der Mobilitätswände, dem Erkennungsmerkmal der Mobilitätsstationen ausgeschrieben, damit diese in der zweiten Jahreshälfte an den entsprechenden Standorten aufgestellt werden können. Parallel dazu sollen die Mobilitätsstationen mit den Leihfahrräder, sowie den CarSharing-Autos bestückt werden. Weitere Mobilitätsstationen sind für die kommenden Jahre in Planung.

Zur Verbesserung der Infrastruktur für den Radverkehr stehen, nach den in diesem Jahr bereits umgesetzten oder begonnenen Maßnahmen weitere Projekte zur Ausführung an. Im Dezember wird die Fahrradabstellanlage am Badischen Hof errichtet. Im Anschluss dieser Arbeiten werden im Laufe des Winters an verschiedenen Stellen in der Stadt weitere Fahrradbügel mit und ohne Überdachungen folgen.

Die Arbeiten zur Querungshilfe der Kreisstraße K5372 an der Industriestraße in Gamshurst werden demnächst beginnen. Der erste Bauabschnitt des Radwegs zwischen Gamshurst und Großweier zwischen Grillplatz Großweier und Litzloch soll im kommenden Jahr realisiert werden, nachdem das Gesamtprojekt dieses Frühjahr seitens des Landes die Programmaufnahme nach LGVFG bestätigt wurde.

Ein weiterer großer Schritt in der innerstädtischen Radverkehrsförderung insbesondere für den Schülerverkehr und damit auch hin zur Verkehrswende ist die Einrichtung der Fahrradstraßen im Verlauf der Austraße über den Eichelsbergweg und die Bert-Brecht-Straße. Deren Umsetzung ist zusammen mit der Markierung von Schutzstreifen in der Martinstraße im kommenden Frühjahr vorgesehen.
Parallel zu diesen in absehbarer Zeit realisierten Projekten werden konsequent auf Initiative, unter Federführung und mit planerischen Vorleistungen der Stadt Achern mittelfristig Maßnahmen mit Land und Landkreis angeschoben. Hier geht es in erster Linie um fehlende oder lückenhaften Radverkehrsachsen entlang von Kreis- oder Landesstraßen bzw. weitere Querungshilfen an gefährlichen Stellen dieser Straßen außerorts auf freier Strecke. Diese sind zum Beispiel ein Radweg entlang der Landesstraße L87 von der B3 in Fautenbach bis zur Eselsgasse sowie entlang der L87a vom jetzigen Ende des Fahrradweges beim Pflanzencenter Decker bis Achern. Die Planungen zur Verbesserung von Überquerungen befinden sich an der L87 an der Rheinstraße Gamshurst sowie an der L88 von Mösbach nach Oberachern an der Unterführung der L87.

„Die Ziele einer nachhaltigen und klimafreundlichen Mobilität erreichen wir nur, wenn die verantwortlichen Akteure in allen Bereichen und Ebenen der öffentlichen Verwaltungen an einem Strang ziehen“, freut sich Oberbürgermeister Klaus Muttach.

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