Rathaussturm in Achern
Zur Fastnacht wird in der Verwaltung Geld gedruckt

In der Großen Kreisstadt sind die Narren los: Der Brexit ist vollzogen, Acheranien ist fest in Narrenhand und die Fastnachter erteilten den Rothieslern Amnestie für ihre Sünden im Amt. | Foto: sp
  • In der Großen Kreisstadt sind die Narren los: Der Brexit ist vollzogen, Acheranien ist fest in Narrenhand und die Fastnachter erteilten den Rothieslern Amnestie für ihre Sünden im Amt.
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Achern (sp). „Die Franzosen haben Gelbwesten, wir tragen Geldwesten“. Offensichtlich war dies der Masterplan, den sich der Oberschultes von Acheranien, Klaus Muttach, ausgerechnet bis zum Schmutzigen Donnerstag aufbewahrt hatte und der zuvor in langen, zähen und völlig kritiklosen nicht-öffentlichen Sitzungen im Rathaus ausgebrütet wurde.

In der Kämmerei stehen Gelddruck-Maschinen

Derweil glänzte Schultes Stiefel thematisch passend im wahrsten Sinne des Wortes als europäisches Leuchtturmprojekt, während Kämmerer Rolf Schmiederer das letzte städtische Geheimnis herausbrätschte: „In meiner Kämmerei stehen zwei Gelddruck-Maschinen."

Wer die Träger der Geldwesten etwas näher betrachtete, konnte sehen, dass die Aussage des Kämmerers keine Fake News waren. Denn überall wurde mit frisch gedruckten Geldscheinen mit Illenau-Motiv um sich rum geworfen, das komplette Muttach-Team feierte fröhlich und ahnte nicht, dass das nicht lange gut gehen konnte.

Buntes Treiben im Rathaus ist Narren ein Dorn im Auge

Denn den vereinten Narren der Großen Kreisstadt war das bunte Treiben im Rathaus schon lange ein Dorn im Auge und so war es auch nicht verwunderlich, dass die Fastnachter unter der Führung der Narrhalla und deren Präsidenten Ralph I. Kiefer erst einmal das Rathaus Am Markt umzingelten, belagerten und schlussendlich stürmten.

Die Narren hätten getreu ihrem diesjährigen Motto „Ob Masterplan oder Klinikum, uns Narren haut nichts mehr um“ noch mit sich reden lassen. Doch als sie die Grenzschranke vor den Stufen des Rathauses erblickten und das Protestplakat „Brexit – Pilotanlage: Grenze finanziert durch die EU“ war der Kohl fett und das Fass schon lange am Überlaufen.

Brexit in Achern

Doch die vielen Fastnachter rieben sich verdutzt die Augen, wann der Brexit vollzogen wird und wohin Achern dann geht, nach Oberachern wurde hinter vorgehaltener Hand ausgeschlossen. Der Nachbarort Sasbach wäre denkbar, zumal auch Rothiesler von dort gesichtet wurden und um die Freisuppe herumschlichen.

Doch wie aus unsicheren Quellen zu hören war, soll die Frage "Wohin nach dem Brexit?" auf kurzem Tangentenweg geklärt werden. Doch vorerst waren Oberschultes Forderungen glasklar und nicht verhandelbar: „Wir rücken den Rathausschlüssel erst raus, wenn es über die Fastnacht Freibier für alle gibt. Wir wollen Amnestie für unsere Sünden im Amt und wir wollen die Macht nicht mehr zurück."

Zum Schluss eine Narrensuppe

Diesen Forderungen konnten die Narren vollumfänglich entsprechen, die vielen kleinen den großen Pflasterschisser von Acheranien frohlockten in höchsten Tönen und dank der prall gefüllten Stadtkasse wurden alle zu einer Narrensuppe eingeladen.

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