Eintauchen in die Vergangenheit
Historisches Biwak im Schlosspark vom elsässischen Woerth

Friedlich nebeneinander vereint, ein preußischer Infanterie-Soldat und ein sogenannter Turkos. Turkos ist der Spitzname von Soldaten der algerischen und tunesischen Schützenregimenter des französischen Heeres, die 1870/71 im deutsch-französischen Krieg zum Einsatz kamen. Offiziell nannte man sie  Tirailleurs algériens bzw. Tirailleurs tunisiens.  | Foto: Alfred Schramm
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  • Friedlich nebeneinander vereint, ein preußischer Infanterie-Soldat und ein sogenannter Turkos. Turkos ist der Spitzname von Soldaten der algerischen und tunesischen Schützenregimenter des französischen Heeres, die 1870/71 im deutsch-französischen Krieg zum Einsatz kamen. Offiziell nannte man sie Tirailleurs algériens bzw. Tirailleurs tunisiens.
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Wie wäre es mit einem kleinen Ausflug in die Vergangenheit?

Am 06. August 2023, jährt sich die Schlacht bei Woerth/Elsass, auch als „Bataille de Froeschwiller-Woerth“ bezeichnet zum 153-zigsten Mal. Zum Gedenken an diese Zeit, werden auch dieses Jahr wieder unter dem Motto „Wenn die Vergangenheit wieder lebendig wird“ im Nordelsass, Veranstaltungen, Vorträge und Ausstellungen, durchgeführt. Siehe unter: https://www.territoire-1870.eu/de/veranstaltungen.

Eine dieser Veranstaltung ist das "Biwak im Schlosspark." Es findet am Samstag den 05. August 2023 ab 15.00 Uhr statt.

Im Biwak, wird von sogenannten Reenactment-Gruppen (Nachstellung, Inszenierung geschichtlicher Ereignisse in möglichst authentischer Art) das damalige Leben der Soldaten dargestellt und versetzt die Besucher:innen in die einstige Zeit. Gezeigt werden unter anderem ein Militärlager mit Uniformen aus der Zeit von 1870-1914-1945. Aber auch das zivile Leben in dieser unruhigen Zeit kommt nicht zu kurz. Weiterhin wird unter anderem angeboten die Besichtigung des Altstadtzentrums, ein kleiner Handwerkermarkt etc. und für das leibliche Wohl ist ebenfalls gesorgt.

Kurz zur Geschichte

Die Beziehungen zwischen Frankreich und Deutschland sind seit Jahrzehnten von Freund- und Partnerschaft (siehe Städte- partnerschaften) geprägt.
Die Nachkriegsgenerationen kennen es nicht anders. In den Zeiten vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges gab es zwischen den beiden Ländern ein Verhältnis, das als „Erbfeindschaft“ beschreiben wurde, und die sich durch drei Kriege in weniger als einem Jahrhundert verfestigte.  Einer davon war der Deutsch-Französische Krieg 1870-1871, der am 19. Juli 1870 mit der Kriegserklärung durch den französischen Kaiser Napoleon III. gegenüber Preußen begann. Er endete am 10. Mai 1871 mit dem Frieden von Frankfurt. Die Kriegshandlungen, wurden auch im benachbarten nördlichen Elsass, unter anderem bei den Orten Wörth, Fröschweiler, Görsdorf, Elsasshausen ausgetragen (siehe Karte).
Bei den Gefechten in der  Umgebung von Woerth standen sich auf französischer Seite 43.000 und auf preußischer Seite 82.000 Soldaten gegenüber. Nach dem Ende der Kampfhandlungen gab es auf beiden Seiten viele Opfer zu beklagen.

Nähere Information zu den Geschehnissen siehe auch unter: https://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_bei_Wörth

Neben dem Besuch des Biwaks empfehle ich das "Musée de la Bataille du 6 Août 1870" in der 2 Rue du Moulin, anzusehen. Es hat Samstags von 14 - 18 Uhr geöffnet. Weitere Öffnungszeiten siehe unter: https://www.visit.alsace/219006477-musee-de-la-bataille-du-6-aout-1870
Bei der Besichtigung der Räumlichkeiten erfährt man viel über Geschehnisse am 6. August 1870. Gezeigt werden unter anderem  Ausstellungsstücke, wie Feuerwaffen, Stichwaffen, Uniformen, Helme, Hauben, Werkzeuge und für das Soldatenleben erforderlichen Gerätschaften. Ein Diorama aus mehr als 4000 Zinnfiguren schildert einen Augenblick dieser Schlacht.

Eventuelle Fahrroute: Offenburg-Rheinau-Hagenau-Morsbronn-les-Bains-Woerth. Ca. 73 Kilometer.

Ich wünsche Ihnen einen interessanten Besuch des Biwaks und Besichtigung des Museums.

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