Im Gespräch mit Bernd Roschach
Historischer Zug geht nach Münsingen

Bernd Roschach, erster Vorsitzender der Badischen Lokaleisenbahn AG
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Über zwei Jahre ist es nun her, dass der Achertäler Eisenbahnverein verkünden konnte, endlich ein neues Zuhause
im Harmersbachtal gefunden zu haben. Fast 30 Jahre lang befuhr der
Verein zuvor mit seinem historischen Dampfzug die Strecke zwischen
Ottenhöfen und Achern. Lange war man auf der Suche nach einem neuen
Stützpunkt, nachdem die SWEG die Halle in Ottenhöfen selbst benötigte.
Die Umbenennung in Badische Lokaleisenbahn AG sollte den Schritt in eine
verheißungsvolle Zukunft unterstreichen. Schon in diesem Sommer sollte
der historische Dampfzug auf der elf Kilometer langen Strecke zwischen
Biberach und Oberharmersbach regelmäßig verkehren. Jetzt hatte die
Arbeitsgemeinschaft Badische Lokaleisenbahn, vormals Achertäler
Eisenbahnverein, seine Generalversammlung. Der erste Vorsitzende, Bernd
Roschach sprach im Interview mit Daniel Hengst über die aktuellen
Ereignisse.

Wo sind die Lok und die Wagen derzeit untergestellt?
Unsere Lok 20 und die drei eigenen Wagen sind in Offenburg beim
Bahnbetriebswerk der SWEG untergestellt. Das ist seit Herbst 2014 so.
Zunächst war dies kostenlos, seit einem Jahr zahlen wir eine hohe Miete,
die wir nicht länger zahlen können. Zuvor konnten wir alles unter der
Regie der Bahn AG kostenfrei in Ottenhöfen gut unterstellen.

Wann und wie geht es mit der Strecke nach Oberharmersbach weiter?
Die Verhandlungen mit der Gemeinde Oberharmersbach laufen seit zwei Jahren,
allerdings ohne greifbare Ergebnisse. Es gibt Planungen und
Kostenberechnungen sowie den Plan, einen Teil der Kosten über das
LEADER-Programm erstattet zu bekommen. Es ist bislang aber alles nicht
richtig ausgegart und für den Verein so auch nicht finanzierbar. Es sind
weitere Gespräche und Verhandlungen notwendig. Der Lokschuppen ist
baufällig und muss saniert werden, ebenso müssen Gleise noch verlegt
werden. Auch eine zusätzliche Abstellmöglichkeit für die drei Wagen muss
gebaut werden. Die Wagen sind allesamt aus Holz, der älteste ist von
1896. Diese müssen vor der Witterung geschützt werden.

Gibt es eine Übergangslösung?
Unsere Lok 20 und die drei Wagen kommen nach Münsingen zur Schwäbischen
Alb-Bahn. Die SAB bietet gelegentlich Dampfsonderfahrten an, künftig
dann auch mit unserer Lok sowie Wagen. Die Interimslösung ist für zwei
Jahre angedacht. In dieser Zeit soll es ein greifbares Ergebnis in
Oberharmersbach geben, was allerdings ergebnisoffen ist.

Gab es Wahlen bei der Hauptversammlung?
Der Vorstand wurde von den Mitgliedern einstimmig entlastet und wiedergewählt.

Autor: Daniel Hengst

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