Viele Stadtbäume müssen gefällt werden
Dürre, Krankheiten und Unfälle

Noch bis Ende Februar fällen die Baumschützer vom Betriebshof kranke und abgestorbene Bäume im Stadtgebiet. | Foto: Stadt Kehl/Normann Mummert
  • Noch bis Ende Februar fällen die Baumschützer vom Betriebshof kranke und abgestorbene Bäume im Stadtgebiet.
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  • hochgeladen von Christina Großheim

Kehl (st) Langanhaltende Dürreperioden, Krankheiten und menschliche Einflüsse setzen dem städtischen Baumbestand zu, teilt die Stadt Kehl mit. Die Folge: 126 Stadtbäume und weitere 50 Obstbäume haben die vergangenen Monate nicht überstanden. In der kalten Jahreszeit fällt der städtische Betriebshof die Bäume. Dadurch kommt es immer wieder zu kurzzeitigen Beeinträchtigungen in der Kernstadt und den Ortschaften.

Die Baumpfleger um Fachagrarwirt Kevin Lösch haben derzeit alle Hände voll zu tun: Zunehmende und teilweise langanhaltenden Trockenperioden – zuletzt im vergangenen Frühjahr und Sommer – setzen den Bäumen im Stadtgebiet ebenso zu wie sogenannte parasitäre Schadursachen. Zu diesen zählen das bekannte Eschentriebsterben, die Pseudomonas-Rindenkrankheit, die Kastanien befällt, sowie ein Befall durch die Larven des Weidenbohrers. Zudem sind die Gehölze einer Reihe weiterer Risiken ausgesetzt: unter anderem Wurzelschäden durch Baggerschaufeln, Schäden an der Baumrinde, wie sie etwa Baustellenfahrzeuge verursachen oder Verkehrsunfälle. „Häufig wird die Stadt über diese Schäden gar nicht informiert“, berichtet Kevin Lösch.

Damit die Bäume für die klimatischen Veränderungen gewappnet sind, „achten wir in Zukunft noch mehr darauf, trocken- und hitzeresistente Baumsorten auszuwählen“, versichert der Fachagrarwirt. Bäume, die auf Flächen im Stadtgebiet stehen, hatten in der Vergangenheit häufig nicht genug Platz für ihre Wurzeln. „Die Bäume leiden dann unter Mangelerscheinungen, sind nicht standsicher oder sterben ab“, sagt Kevin Lösch.

70 Bäume pflanzen die Mitarbeitenden des Betriebshofs noch in diesem Jahr neu. Hinzu kommen Ersatzpflanzungen für 50 abgestorbene Obstbäume in den Ortschaften, die die jeweiligen Ortsverwaltungen setzen lassen. Damit die Bäume optimale Wachstumsbedingungen vorfinden, sei es wichtig, geeignete Standorte mit ausreichend Platz auszuwählen. „Wir benutzen Baumsubstrate und Stoffe zur Bodenverbesserung, beispielsweise wasserspeichernde Materialien“, gibt Baum-Experte Kevin Lösch ein Beispiel. Bäume werden in der Regel außerhalb der gesetzlich festgelegten Nist- und Brutzeiten gefällt. Daher ist noch bis Ende Februar immer wieder mit kurzzeitigen Straßensperrungen zu rechnen.

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