Angedacht: Herbert Kumpf
Ein Wunsch von mir: "Bleiben Sie behütet"

Herbert Kumpf | Foto: privat

Vor knapp einem Jahr begann es. Auch unter beruflichen Mails stand: „Bleiben Sie bitte gesund!“ Ich war berührt: Wir stehen in Zeiten der Gefahr zusammen. Wir machen uns nicht nur Sorgen um die eigene Gesundheit, sondern auch um die anderer. Ich spürte Solidarität und den Wunsch, dass wir gemeinsam die Krise gut bewältigen. Das war wunderbar und stärkend!

Doch nach einiger Zeit beschlich mich ein Gedanke: Was ist, wenn jemand gewissenhaft auf die Vorsichtsregeln achtet und trotzdem erkrankt, an Corona oder einer anderen schweren Krankheit? Muss sie oder er sich zusätzlich zur Belastung durch die Krankheit als Versagerin oder Versager fühlen? Wo doch alle einen immer wieder darauf hingewiesen haben: „Bleib bitte gesund!“

Ich wünsche lieber: „Bleiben Sie behütet!“ Es ist selbstverständlich, dass ich meinen kleinen und doch wichtigen Beitrag leiste, indem ich mich an die Corona-Regeln halte. Und doch ist es für mich ein großes Geschenk, dass ich nicht mir, sondern ihm verdanke, wenn ich im Moment gesund bin. Und ich vertraue darauf, dass Gott uns auch dann begleitet, stärkt und tröstet, wenn wir krank werden. Selbst wenn wir liebe Menschen verlieren. Und wenn wir selbst sterben.

Gott schenke Ihnen die Gewissheit, dass er Sie, Ihre Familie und Freunde begleitet! Bleiben Sie von ihm behütet!
Herbert Kumpf, Kehl, evangelischer Schuldekan

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