SWR-Team dreht Sendung über die Geschichte von Kehl und Straßburg
Das Hanauer Museum in Kehl wurde zum Filmset

„Und Action“ – Museums- und Archivleiterin Ute Scherb erzählt vor der Kamera von der Geschichte Kehls während der Zeit der Evakuierung. | Foto: Foto: Stadt Kehl
  • „Und Action“ – Museums- und Archivleiterin Ute Scherb erzählt vor der Kamera von der Geschichte Kehls während der Zeit der Evakuierung.
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Kehl. „Sie laufen aus der hinteren Ecke nach vorne, bleiben stehen, schauen auf das Huhn, drehen
sich um und gehen weg.“ Regieanweisung Nummer eins im Hanauer Museum,
welches diese Woche drei Tage lang zum Filmset wurde – genauso wie die
Stadt selbst. Das dreiköpfige Fernsehteam um Filmemacherin Tamara
Spitzing hat mit Blick auf die aktuelle Ausstellung „Zwischenzeit: Kehl
1944 – 1953“ im Hanauer Museum einen Beitrag über die gemeinsame
Geschichte von Straßburg und Kehl gedreht.

Das Huhn, auf das Ute Scherb schauen soll, während die Kamera sie filmt, ist kein echtes,
sondern ein ausgestopftes und es befindet sich in einer Vitrine im
Hanauer Museum. Es ist ein ganz besonderes Objekt: Es  erzählt die
Geschichte von Karl Albert Hornung aus Sundheim, der seine Heimat, wie
all seine Mitbürger, am 23. November 1944 auf Anordnung der
nationalsozialistischen Führung verlassen musste. Er nahm auf die Flucht
mit, was ihm am wichtigsten war: seine Familie und sein Vieh – zwei
Kühe, ein Kalb und seine Hühner.

Geschichten wie die des Sundheimers, von Menschen, die nur das Nötigste mit auf die Flucht
nehmen konnten, erzählen die in der Ausstellung „Zwischenzeit“ gezeigten
Objekte zuhauf – und genau diese interessieren das Filmteam vom SWR.
Dazu interviewen sie nicht nur Museums- und Archivleiterin Ute Scherb,
sondern auch Zeitzeugen wie Helmut Schneider oder Liesel Marx. Auch den
Nachfahren von Karl Albert Hornung stattet das Fernsehteam einen Besuch ab.

Für Tamara Spitzing ist es der zweite Film, den sie in Kehl dreht. Vor zwölf Jahren entstand „Zwei Ufer brauchen einen Fluss – die bewegende Geschichte der Grenzstädte Straßburg und Kehl“, der 2004 ausgestrahlt wurde. Für die Filmemacherin ist die Ausstellung
„Zwischenzeit“ die ideale Ergänzung zu dem Vorgängerfilm. Ute Scherb ist
die Fachfrau, die das SWR-Team drei Tage lang durch die Ausstellung und
durch Kehl begleitet.

Die Interviews mit Ute Scherb und den Zeitzeugen sind der Hauptpteil der 45-minütigen Sendung, die am Sonntag, 9. Oktober, im SWR-Fernsehen ausgestrahlt wird.

Autor: st

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