PFAS-Belastung auf Lahrer Flugplatz
Trinkwasser nicht belastet

Foto: Symbolbild set

Lahr (st) Bei Untersuchungen auf dem Gelände des ehemaligen Flugplatzes Lahr hat das Landratsamt Ortenaukreis eine Kontamination des Grundwassers mit PFAS (per- und polyfluorierten Alkylsubstanzen) festgestellt. Nach aktuellem Kenntnisstand reicht die Schadstofffahne vom Flugplatz in Lahr bis in den östlichen Ortsbereich des Meißenheimer Ortsteils Kürzell (siehe Lageplan). Am Montagabend, 5. Mai, haben Vertreter des Landratsamts Ortenaukreis in der Sitzung des Ortschaftsrats Kürzell über die aktuellen Erkenntnisse informiert.

Die gute Nachricht: Die öffentliche Trinkwasserversorgung ist nicht beeinträchtigt und das Trinkwasser kann weiterhin bedenkenlos genutzt werden. „Für die öffentliche Wasserversorgung besteht keine Gefahr. Falls jedoch im betroffenen Bereich private Brunnen zur Gartenbewässerung vorhanden sein sollten, sollten diese vorsorglich nicht weiter genutzt werden“, betont Nikolas Stoermer, Erster Landesbeamter des Ortenaukreises und Umweltdezernent.

Brunnen außerhalb des Gebiets

Die beiden Tiefbrunnen des Wasserversorgungsverbands Ried, aus denen Kürzell sein Trinkwasser bezieht, liegen westlich von Kürzell und damit weit außerhalb des belasteten Bereichs. Untersuchungen des Trinkwassers aus diesen Brunnen haben keinerlei Auffälligkeiten auf PFAS ergeben.

Die Messungen zeigen, dass im Bereich des ehemaligen Feuerwehrgebäudes auf dem Lahrer Flugplatz stark erhöhte PFAS-Konzentrationen in Boden und Grundwasser vorliegen. Daraufhin wurden verschiedene Grundwassermessstellen in Fließrichtung (Abstrom) untersucht. „Dabei hat sich eine Schadstofffahne in nordwestlicher Richtung bestätigt, die über das Flughafengelände hinaus bis in den östlichen Ortsbereich von reicht. In diesem Bereich ist der PFAS- Summengrenzwert für Grundwasser, überschritten“, so Jürgen Mair, Leiter des Amts für Wasserwirtschaft und Bodenschutz des Ortenaukreises. Allerdings nehmen die Konzentrationen mit zunehmender Entfernung vom Ursprungsort – dem ehemaligen Feuerwehrübungsplatz – merklich ab.

Dem Landratsamt sind im Gebiet der Schadstofffahne bislang keine Grundwassernutzungen bekannt. „Weder zur landwirtschaftlichen Beregnung noch als Trinkwasser wird dort Grundwasser verwendet. Auch private Haus- und Gartenbrunnen sind in diesem Bereich nicht gemeldet“, erklärt der Erste Landesbeamte. Sollte es dennoch solche Brunnen geben, rät das Landratsamt, diese nicht zu nutzen und stattdessen auf Leitungswasser oder gesammeltes Regenwasser zurückzugreifen. Untersuchungen von Bodenproben in angrenzenden Kleingärten haben keine schädlichen PFAS-Belastungen im Erdreich ergeben. Für Hobbygärtner besteht daher keine Gefahr durch eine gewöhnliche Nutzung des Gartenbodens.

Sanierungsplanung

Um mögliche Auswirkungen auf angrenzende Gewässer abzuklären, werden in Kürze auch Wasserproben aus dem Fluss Unditz entnommen. Damit soll überprüft werden, ob PFAS über das Grundwasser in das Oberflächengewässer gelangt sind. Parallel fließen die aktuellen Erkenntnisse in die laufende Altlasten-Sanierungsplanung für das Flugplatzgelände ein; das Landratsamt steht hierzu bereits im Austausch mit der zuständigen Bundesbehörde für militärische Altlasten.
„Wir stehen im engen Austausch mit der Gemeinde Meißenheim und der Stadt Lahr und werden über alle Ergebnisse sowie die weitere Vorgehensweise regelmäßig informieren“, versichert Stoermer.

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