Polizeirevier Lahr

Weniger Taten insgesamt, aber mehr häusliche Gewalt

Lahr (mak) Susanne Steudten, seit Oktober des vergangenen Jahres Revierleiterin in Lahr, hatte bei der Vorstellung der Polizeilichen Kriminalstatistik insgesamt gute Zahlen im Gepäck. Mit 2.848 Straftaten insgesamt präsentierte Steudten die niedrigste Zahl der vergangenen zehn Jahre. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einem Rückgang von insgesamt 13,5 Prozent. Legt man die Häufigkeitszahlen zugrunde - die Anzahl der Straftaten auf 100.000 Einwohner gerechnet - liegt Lahr mit 5.763 Straften hinter Kehl, Offenburg, Baden-Baden und Rastatt auf Platz vier im Bereich des Polizeipräsidiums Offenburg. 

Die Aufklärungsquote ist von 63,5 Prozent in 2023 auf 61,7 Prozent leicht gesunken. 

Die sogenannten Rohheitsdelikte machten im Bereich des Polizeireviers Lahr mit 19 Prozent aller Straftaten den zweitgrößten Bereich aus. Auch hierbei konnte ein Rückgang um 2,2 Prozent auf 532 Straftaten ermittelt werden. Beim Raub konnten Steudten und ihr Team einen Rückgang von 7,4 Prozent bilanzieren (von 27 auf 25 Taten). Einen deutlichen Rückgang von 22,7 Prozent verzeichnete das Polizeirevier Lahr bei Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung. Zum Vergleich: Landesweit musste die Polizei einen Zunahme von 13,8 Prozent konstatieren. 

Häusliche Gewalt

Sorgen bereitet den Beamten in Lahr die Zunahme im Bereich häusliche Gewalt. Während präsidiumsweit ein Rückgang von 0,3 Prozent ausgewiesen werden konnte, so wurde im Revierbereich Lahr eine Zunahme von 23,8 Prozent bilanziert. Bei der häuslichen Gewalt waren 73 Prozent der Straftaten Körperverletzungsdelikte, 16 Prozent entfielen auf Bedrohungen und sechs Prozent auf Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung. Davon waren wiederum 50 Prozent Vergewaltigungen, die wiederum 50 Prozent der Gesamtzahl aller Vergewaltigungen entsprachen. 

Im Deliktfeld Diebstahl, das mit 37 Prozent den größten Bereich aller Straftaten ausmachte, konnten sowohl beim einfachen Diebstahl (minus 19,4 Prozent) als auch beim schweren Diebstahl (minus 16,4 Prozent) deutliche Rückgänge verzeichnet werden. Lediglich beim Fahrraddiebstahl musste das Polizeirevier Lahr einen minimalen Anstieg  von 170 auf 171 Taten verzeichnen. Im Wohnungseinbruchdiebstahl gab es mit 27 Taten keine Veränderung zum Vorjahr. 

In den Deliktfeldern Betrug (minus 4,0 Prozent), Sachbeschädigung (minus 5,6 Prozent) und Cybercrime (minus 4,6 Prozent) konnten ebenfalls Rückgänge bilanziert werden. 

Auch bei der sogenannten Straßenkriminalität und damit der Sicherheit im öffentlichen Raum präsentierte Steudten gute Zahlen. Wurden im Jahr 2023 noch 646 Straftaten gezählt, waren es im vergangenen Jahr nur noch 562. Das entspricht einem Rückgang von 13 Prozent. Sehr erfreulich ist auch der massive Rückgang bei der Gewalt gegen Polizeibeamte. Hierbei konnte für das Polizeirevier Lahr ein Minus von 50,8 Prozent ausgewiesen werden. 

Bei den Tatverdächtigen präsentierte das Polizeirevier Lahr folgende Zahlen: Insgesamt gab es 1.419 Tatverdächtige (minus elf Prozent), davon hatten 41 Prozent keinen deutschen Pass. 80 Prozent der Tatverdächtigen waren über 21 Jahre alt und 76 Prozent waren männlich. 

Die Unfalllage im Polizeirevier Lahr sieht wie folgt aus: Insgesamt wurden 1.209 Unfälle registriert (ein Plus von 10,3 Prozent), bei 174 kam es zu Personenschaden (124 im Jahr 2023). Die Zahl der Verkehrstoten sank von zwei in 2023 auf null im vergangenen Jahr. Hauptunfallursachen waren Abbiege- und Rangiervorgänge (40 Prozent) vor Vorfahrtsverstößen (25 Prozent), Geschwindigkeit und Abstand (jeweils acht Prozent) sowie Überholvorgängen (sieben Prozent).