Entnahme vermeidet Tierleid
Zu großer Fischbestand im Lahrer Kleinfeldpark

Lahr (st) Im Teich im Lahrer Kleinfeldpark hat sich ein zu großer Fischbestand entwickelt. Die Stadt Lahr wird deshalb im Zeitraum von Montag bis Freitag, 20. bis 24. November 2023, den Wasserbestand vorübergehend absenken und einen Teil der Fische entnehmen.

Das Wachstum des Fischbestands in dem Teich ist vor allem auf zwei Ursachen zurückzuführen: Zum einen werden dort immer wieder Zierfische ausgesetzt, zum anderen füttern Besucher des Parks die Enten und Fische mit Brot und anderen Nahrungsmitteln an. Wenn sich im Sommer das Gewässer erhitzt, nimmt der Sauerstoffgehalt im Wasser ab. Dies kann bei einem zu großen Bestand gar zu einem Fischsterben führen, weil die Tiere ersticken.

Die Entnahme soll ein Fischsterben verhindern und langfristig eine möglichst gute Wasserqualität gewährleisten. Die Stadtverwaltung hat sich hierzu die fachliche Einschätzung eines Gewässerökologen eingeholt, der sie auch über die jetzt geplante Abfischung hinaus beraten wird. Außerdem wurden über die Entnahme die örtlichen Naturschutzorganisationen sowie das Tierheim informiert.

Damit die Entnahme der Fische möglich ist, wird zunächst der Wasserstand abgesenkt. Das Wasser wird von der Feuerwehr Stadt Lahr abgepumpt und versickert in einer Wiese in der Parkanlage. Anschließend werden die Fische mittels Stroms kurzfristig leicht betäubt und abgefischt. Der anschließende Besatz der Fische in andere Gewässer ist gemäß der Fischseuchenverordnung nicht möglich. Bei einem Teil der Individuen handelt es sich nicht um heimische Arten, sondern um ausgesetzte Zierfische, die grundsätzlich nicht in heimische Gewässer eingesetzt werden dürfen. Die Abfischung hat daher den Tod der entnommenen Tiere zur Folge.

Appell an Bevölkerung

Die Maßnahme findet in einer kühlen Jahreszeit statt, sodass das restliche Teichwasser ausreichend kühl und sauerstoffreich ist. Die Absenkung des Wasserstands schadet den Fischen, die im Gewässer verbleiben, nicht. Es wird so lange abgefischt, bis abzusehen ist, dass ein Großteil des Bestands und vor allem die größeren Individuen herausgefangen wurden. Anschließend wird der Teich wieder mit Wasser befüllt. In einigen Wochen wird die Stadtverwaltung zudem Raubfische einsetzen. Sie sollen künftig dafür sorgen, dass sich andere – vor allem illegal eingesetzte – Fische nicht unbegrenzt vermehren können.

Sowohl die Elektrobefischung als auch der Besatz mit Raubfischen sind mit der Fischereibehörde des Regierungspräsidiums Freiburg abgestimmt. Beide Maßnahmen dürfen nur von fachkundigem Personal ausgeführt werden. In der Konsequenz sollen sie die Wasserqualität verbessern: Das Wasser wird klarer, es gibt weniger tierische Ausscheidungen, der Sauerstoffgehalt erhöht sich – und da weniger Fische im Teich leben, ist die Gefahr einer Sauerstoffknappheit im Sommer wesentlich geringer.

Die Stadtverwaltung appelliert dringend an die Bevölkerung, Fische weder auszusetzen noch zu füttern. Beides kann, wie im vorliegenden Fall, letztlich Tierleid verursachen – nicht nur im Teich im Lahrer Kleinfeldpark, sondern auch in anderen Gewässern.

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