Martin Wenz im Porträt
Auch Umwege führen schließlich ans Ziel

- Martin Wenz ist seit 22 Jahren für das Elektrizitätswerk Mittelbaden tätig. Seit 1. Juli ist er dort Finanzvorstand. Die ersten Karriereschritte führten ihn allerdings in die Kreis- und Gemeindeverwaltung. Energie war aber schon damals ein wichtiges Thema.
- Foto: Michael Bode
- hochgeladen von Matthias Kerber
Lahr "Ich war eigentlich immer auf Umwegen unterwegs", sagt Martin Wenz in Bezug auf seine Karriere. Seit 1. Juli ist der gebürtige Lahrer, der in Schwanau aufgewachsen ist, Finanzvorstand des Elektrizitätswerks (E-Werk) Mittelbaden.
Über verschlungenen Karriereweg zum E-Werk
Dass Martin Wenz einmal beim E-Werk Mittelbaden landen würde, war anfangs so gar nicht absehbar. "Nach dem Wechsel von der Realschule auf das Gymnasium und dem Abitur wollte ich eigentlich Betriebswirtschaftslehre studieren", erzählt er. Letztlich wird es Plan B – ein Verwaltungsstudium in Kehl. Nach dem erfolgreichen Abschluss arbeitet er acht Jahre beim Landratsamt des Ortenaukreises. Dort kommt er beruflich dann auch erstmals mit dem Bereich Energie in Berührung: "Beim Landratsamt war ich für die Energielieferverträge im Rahmen der Liberalisierung der Energiemärkte zuständig. Das war eine sehr spannende Zeit."
Das Thema Energie hat Martin Wenz aber schon früh fasziniert. "In der Realschule hat mich ein Lehrer dafür begeistert und geprägt. Die Themen Energie und Nachhaltigkeit haben mich schon immer sehr interessiert", erzählt er. Und weiter: "Die große Frage damals war, was machen wir nach dem Erdöl."
Nach seiner Zeit im Landratsamt war Wenz drei Jahre in der Verwaltung von Hohberg beschäftigt. Seine Expertise in Sachen Energie bleibt dem E-Werk Mittelbaden nicht verborgen. Sie machen Martin Wenz ein Angebot. Das war vor 22 Jahren. Diesen Schritt hat er nie bereut. Auch das ursprünglich geplante BWL-Studium hat er in der Zwischenzeit nachgeholt.
Dass er beim E-Werk Mittelbaden am richtigen Platz ist, merkt man schnell. Wenn Martin Wenz über seine Arbeit spricht, ist er voll in seinem Element. Dann verfliegt auch die zunächst fast ein bisschen schüchtern wirkende Zurückhaltung. "Ich gehe in meinem Beruf voll auf. Ich bin nicht nur mit meiner Frau verheiratet, sondern auch mit meinem Job", erzählt der sympathische 56-Jährige mit einem Lachen. Und weiter: "Wenn ich von etwas überzeugt bin, bin ich sehr beharrlich, diskussionsfreudig und versuche mit guten Argumenten zu überzeugen. Dann will ich das Projekt auch umsetzen", beschreibt er sich selbst.
Verantwortung zu übernehmen, bedeutet für ihn eine Herausforderung, die er gerne annimmt. "Ich hatte das große Glück, dass mir meine Vorgesetzten immer schon Verantwortung übertragen und mich gefördert haben. Das hat mich geprägt und so stelle ich mir Führung vor", erzählt er. Seinen eigenen Führungsstil beschreibt er als kooperativ, situativ und individuell auf die Person abgestimmt. "Bei mir gibt es keine Führung nach Rezept. Ich habe ganz gute Antennen, um meine Mitmenschen richtig einzuschätzen", ist er sich sicher. Alles sei immer Teamleistung. "Wir brauchen viele unterschiedliche Talente, um ein Ziel zu erreichen", ist er überzeugt.
Leidenschaftlich, bodenständig und authentisch
Seine Leidenschaft für das Thema Energie ist ansteckend, gleichzeitig wirkt Martin Wenz sehr bodenständig, authentisch und zuverlässig. Ein Mensch, der den Blick für das große Ganze dabei nicht aus den Augen verliert: "Wer mit Scheuklappen durchs Leben läuft, läuft irgendwann gegen eine Wand."
Und abseits des Berufs? Da steht er gerne an der Tischtennisplatte, vertieft sich in Krimis oder historische Romane und ist mit dem Fahrrad in der Natur unterwegs, denn Martin Wenz ist seiner Heimat sehr verbunden. "Mich hier einmal wegzubekommen, wird nicht gelingen", sagt er abschließend mit einem Lächeln.


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