Der Trend im Renchtaltourismus geht klar zu Erlebnis- und Kombiangeboten
"Wir wollen mehr bieten als Wandern und Stadtführung"

Wellness im Zuber auf der Oppenauer Bader Alm | Foto: Renchtal Tourismus
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Oberkirch (djä). Mal die Seele baumeln lassen, verwöhnt werden, genießen – oder doch lieber aktiv sein? Die regionalen Tourismusangebote an Gäste von fern und nah entwickeln und wandeln sich auch in der Ortenau. Dazu steigt die Zahl der Urlauber, die ihre Ferien lieber im eigenen Land verbringen. Der Nordschwarzwald ist eine beliebte Urlaubsregion. Da ist die hiesige Tourismusbranche gefordert, Augen und Ohren auf die Wünsche ihrer Zielgruppen zu richten und für jede Vorstellung der Freizeitgestaltung etwas Passendes empfehlen zu können.

"Wir erkennen hier bei uns klar einen Trend zu Erlebnisangeboten. Wandern und Sehenswürdigkeiten sind nach wie vor gefragt, aber wir müssen mehr bieten", sagt Gunia Wassmer, Geschäftsführerin der Renchtal Tourismus in Oberkirch. Über Lautenbach bis Oppenau können sich Besucher hier Anregungen und Informationen abrufen. Dabei stehen, typisch für das Badische, Wein und Kulinarisches als feste Konstanten dauerhaft hoch im Kurs.

Dabei muss eine Weinprobe nicht mehr unbedingt in der Kellerei stattfinden. Aus Genuss, Erlebnis und freier Natur gemischte Angebote werden rege nachgefragt. Da kann man sich beispielsweise bei einer Weinbergsafari rund um Oberkirch auf der offenen Sitzfläche eines Oldtimer-Landrovers durch die Weinberge schuckeln lassen. Unterwegs gibt es einen Imbiss und Weinverkostung.

Bei einer Weinwanderung werden auf einem Rundweg vier gastronomische Stationen besucht – in jeder wartet ein Gang eines Menüs auf die Wanderer. So liegen sieben Kilometer Fußmarsch und Naturerlebnis zwischen Vorspeise, Fischgericht, Hauptgang und Dessert. Bei der rollenden Weinprobe geht die Fahrt mit einer Pferdekutsche durch die Reben.

Besonders junge Gäste, private Gruppen oder Firmen, die Veranstaltungen für ihre Mitarbeiter buchen, suchen nach immer neuen, ungewöhnlichen Events. Wer vom Fremdenverkehr lebt, muss einfallsreich und innovativ sein, wenn er diesen Kundenkreis zu seinem zählen will. Segwaytouren durch die Weinberge, Paragliding im Tandemflug und Klettern am Naturfelsen sind im Programm. Mit dem E-Fatbike, einem elektromotorunterstützten Mountainbike mit extrem breiten Reifen und groben Stollen, die auch im Schnee gut greifen, wird die Radsaison auf das ganze Jahr ausgeweitet.

Viele Gäste kommen, um die urwüchsige Landschaft im Nationalpark Schwarzwald zu erleben. Wer der Natur ganz nah sein will, kann dort in einem der sechs Trekkingcamps übernachten. Die sind nur zu Fuß anhand von GPS-Daten zu erreichen und mit dem Nötigsten ausgestattet. Komfortabler wird es sich demnächst in Bottenau übernachten lassen, wenn das Baumhaushotel eröffnet ist. Die ersten Häuschen in den Wipfeln sind bereits fertig.

Viel Naturkontakt findet man auch auf der Bader Alm in Oppenau. Wellness ist "in" heutzutage, aber dort gibt es Badezuber in allen Größen, nostalgisch wie zu Omas Zeiten, in denen man allein, zu zweit oder in der Gruppe im Freien entspannen kann. Historisch geht es auch zu bei der Nostalgieradfahrt. Gekleidet in Tracht oder Kostüm radeln einmal im Jahr immer mehr Teilnehmer auf alten Fahrrädern bei der "Genussradtour" zu den kulinarischen Stationen.

2016 verzeichnete man im Renchtal 223.000 Übernachtungen. Dazu könnten die kundenorientierten Angebote beigetragen haben. "Wir unterbreiten unseren Gästen Anregungsvorschläge, die individuell auf sie zugeschnitten sind. Wir schnüren sozusagen Freizeitpakete", so Wassmer. Wie individuell diese sein können, zeigt der Kirschtortenbackkurs, der immer wieder auf großen Zuspruch stößt.

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