Caritasverband Vordere Ortenau
Selbstfürsorge für seelische Gesundheit
- Mehrere Institutionen, die sich um Menschen mit seelischen Erkrankungen kümmern, wirkten in Oberkirch zusammen. Das Bild zeigt (von links) Judika Elge von der Klinik an der Lindenhöhe, Claudia Ebert vom Caritasverband, Johannes Agnetti von der Psychiatrischen Institutsambulanz (PIA) in Achern und Klaus Wörner von der Reha Offenburg Gesellschaft zur Förderung psychisch Kranker.
- Foto: Caritasverband/Michaela Gabriel
- hochgeladen von Matthias Kerber
Oberkirch (st) Menschen mit und ohne psychische Erkrankung kamen zu einem informativen Mitmachabend im Gemeindehaus St. Michael zusammen. Der gemeindepsychiatrische Verbund Acher-Renchtal vermittelte, warum Selbstfürsorge für die seelische Gesundheit so wichtig ist. Dabei konnten Interessierte wertvolle Kontakte knüpfen. „Wir alles sind Ansprechpartner für Menschen mit psychischen Erkrankungen“, sagte Claudia Ebert vom Caritasverband Vordere Ortenau bei der Begrüßung.
Alle zwei Jahre macht der gemeindepsychiatrische Verbund in der Woche der Seelischen Gesundheit ein Informationsangebot. Beteiligt sind neben dem Caritasverband auch die Mediclin Klinik an der Lindenhöhe, die Median Achertal-Klinik, die Alitera GmbH, die Reha Offenburg Gesellschaft zur Förderung psychisch Kranker, die Bühler Werkstätte für Menschen mit psychischer Erkrankung und die Informations-, Beratungs- und Beschwerdestellen (IBB) des Ortenaukreises.
Sich Zeit für sich selbst nehmen
„Selbstfürsorge bedeutet, sich zu holen, was man braucht, um gesund, fit und zufrieden zu bleiben“, erklärte Johannes Agnetti von der Psychiatrischen Institutsambulanz (PIA) in Achern, die zur Median Achertal-Klinik in Ottenhöfen gehört. „Die wichtigste Person in Ihrem Leben sollten Sie selbst sein,“ sagte er. Jeder dürfe sich zuerst auf sich selbst fokussieren, bevor er anderen helfe. Er dürfe Nein sagen zu Dingen, die ihm nicht guttun und nach seinen eigenen Bedürfnissen fragen. Agnetti rät jedem dazu, sich Zeit für sich zu nehmen, um psychisch gesund zu bleiben.
Wohin mit starken Gefühlen wie Wut, Ohnmacht oder Angst? Diese Frage kam in einem der gut besuchten Workshops zur Sprache. Wer starke Gefühle mit Alkohol oder Drogen unterdrücke, schadet sich selbst, erklärt Judika Elge von der Mediclin Klinik an der Lindenhöhe in Offenburg. Sie gab Hinweise auf andere Möglichkeiten, die eigenen Gefühle zu regulieren. Ihr praktisches Angebot orientierte sich am Skills-Training der Psychologin Marsha Linehan.
Die Besucher konnten wahlweise auch die chinesische Bewegungsform Qi-Gong ausprobieren, die den Körper trainieren und den Geist beruhigen kann. Gut angenommen wurde auch die Möglichkeit, mit bunten Farben künstlerisch tätig zu werden. „Was kann zu unserer Selbstfürsorge beitragen?“, fragte dabei Klaus Wörner von der Reha Offenburg, Gesellschaft zur Förderung psychisch Kranker. Eine Katze, Blumen, die Sonne und das Meer wurden auf Papier gebracht.
„Auf sich selbst zu achten, das ist für Gesunde und für seelisch Erkrankte gleichermaßen wichtig“, so Claudia Ebert von den Aufsuchenden Diensten beim Caritasverband. Das gemeinsame Angebot der Institutionen habe die Möglichkeit eröffnet, Fragen zu stellen und Kontakte zu knüpfen: „Das ist unser Ziel in der Woche der Seelischen Gesundheit.“







Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.