Das Sonntagsporträt
Mittags Thomas Wiegert, abends Leo Leike

- Die Proben laufen auf Hochtouren. Am Samstag 18. Oktober, ist Premiere des Stücks "Alle sieben Wellen". Thomas Wiegert spielt in dem Stück den Leo Leike. Weitere Termine und Informationen gibt es unter burgbuehne.com.
- Foto: Michael Bode
- hochgeladen von Anne-Marie Glaser
Oberkirch Als Thomas Wiegert vor längerer Zeit den Roman "Gut gegen Nordwind" von Daniel Glattauer las, war er begeistert. "Die Geschichte ist einfach besonders", so der 42-Jährige. "Mir war damals sofort klar: Sollte ich jemals die Chance bekommen, möchte ich die Rolle des Leo Leike darin spielen." Vor zwei Jahren war es dann soweit. Die "Burgbühne" führte die Theaterfassung mit Thomas Wiegert in seiner Wunschrolle auf. Am 18. Oktober feiert nun die Fortsetzung "Alle sieben Wellen" Premiere im s'freche hus. Und wieder ist der Amateurschauspieler als Leo dabei.
Mit 18 Jahren wurde er zum Märchenprinzen
Bereits in der Grundschule entdeckte der Bad-Peterstaler das Theaterspielen für sich. Es waren die ersten Gehversuche auf den Brettern, die für Thomas Wiegert bald die Welt bedeuten sollten. Vor allem, als er dann in der fünften Klasse auf die Realschule in Oberkirch wechselte und bei Arthur Hilberers Theater-AG "Junge Bühne" mitmachte. Der Lehrer, ein absolutes Oberkircher Theater-Urgestein, holte den ehemaligen Schüler später zur "Burgbühne". Wiegert erinnert sich: "Er rief mich an, ob ich bei 'Rumpelstilzchen' mitmachen wollte." Das war 2002 und der damals 18-Jährige wollte sogar sehr gerne den Königssohn in dem Märchen übernehmen.
Seither hat der verheiratete Familienvater von drei Kindern unzählige Rollen bei der "Burgbühne" gespielt und inzwischen auch von Arthur Hilberer das Amt als erster Vorsitzender übernommen. "Wir sind ein zwölfköpfiges Vorstandsteam und die Aufgaben sind breit verteilt", so der Elektrotechnikmeister. Er selbst hat schon immer gerne Verantwortung übernommen – sei es als Oberministrant oder in der katholischen Landjugend, wo er erst die Ortsgruppe, dann den Bezirksverein leitete und später sogar vier Jahre lang den Diözesanverband. Eingetreten war er, weil dort auch Theater gespielt wurde. "Damit haben sie mich geködert", so Wiegert lachend. Als Diözesanvorsitzender machte er übrigens seine erste große Reise. Bis dahin hatte er mit den Eltern und Geschwistern vor allem Urlaub in Österreich gemacht. Über eine Partnerschaft der Katholischen Landjugendbewegung mit Indien bekam er zweimal die Chance, den faszinierenden Staat in Südasien zu besuchen. Seither ist er mit dem Reisevirus infiziert.
Mit Ehefrau Claudia die Welt entdecken
Damit hat er Ehefrau Claudia angesteckt: "Zuerst war sie skeptisch und wir haben erst kleiner mit Kreta angefangen." Doch längst ist sie genauso fasziniert vom Entdecken fremder Kulturen und bereiste mit ihrem Thomas schon Afrika, Südamerika und Asien. Momentan verzichtet das Paar jedoch wegen ihrer drei kleinen Kinder auf Fernreisen. Das Jüngste, Miko, ist erst im Juli zur Welt gekommen.
Hat er jemals ins Auge gefasst, das Theaterspielen zum Beruf zu machen? "Das war schon insgeheim ein Traum", gesteht der Amateurschauspieler. "Ich habe mir das aber nie zugetraut. Da fehlte mir der Mut." Dafür hat er jetzt ein erfüllendes Hobby: "Es macht mir unheimlich Spaß, auf der Bühne zu einer anderen Person zu werden." Ein bisschen geschieht das auch, wenn er in das Häs der Ilwedritsche Bad Peterstal schlüpft und an Fastnacht Schabernack treibt. Übrigens völlig närrisch ist er auch, wenn es um seinen geliebten Fußballverein Borussia Dortmund geht. Aber er schläft doch nicht etwa in BVB-Bettwäsche? "Meine Frau akzeptiert viel", verrät Thomas Wiegert. "Aber das darf ich nicht." Dafür applaudiert sie ihm, wenn er auf der Bühne steht, bei der Premiere am 18. Oktober.
Lieblingsreiseziele:
- Mosambik
- Malaysia
- Costa Rica
Lieblingsstücke und Musicals:
- "Tanz der Vampire"
- "Das Gespenst von Canterville"
- "König der Löwen"


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