Geschäftsjahr 2024
Koehler-Gruppe sichert weiterhin hohes Umsatzniveau

- Der Vorstand der Koehler-Gruppe blickt auf das Geschäftsjahr 2024, bei dem sich das Familienunternehmen in einem äußerst herausfordernden Umfeld ein weiterhin hohes Umsatzniveau sichern konnte: Kai Furler (Vorstandsvorsitzender; v. l.), Dr. Stefan Karrer (Vorstand Technik), Frank Lendowski (Vorstand Finanzen und Verwaltung).
- Foto: Koehler-Gruppe
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Oberkirch (st) Als global tätiges Unternehmen ist die Koehler-Gruppe in hohem Maße von den regionalen wie auch weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen abhängig. Diese waren auch im zurückliegenden Geschäftsjahr maßgeblich von politischen und konjunkturellen Unsicherheiten geprägt, so das Unternehmen in einer Pressemitteilung. Die Koehler-Gruppe hat sich im zurückliegenden Geschäftsjahr in einem sehr herausfordernden Markt- und Wettbewerbsumfeld erneut gut behauptet. Die im Geschäftsjahr 2024 erzielten Umsatzerlöse belaufen sich auf 1,091 Milliarden Euro (Vorjahr: 1,143 Milliarden Euro). Hierzu beigetragen haben sowohl das Geschäftsfeld Papier als auch das Geschäftsfeld Erneuerbare Energie. Der Papierabsatz belief sich auf 490.889 Tonnen (Vj.: 480.651 Tonnen) Papier. In der Koehler-Gruppe waren zum Ende des abgelaufenen Geschäftsjahres 2.514 Mitarbeiter (Vj.: 2.464) an den Standorten weltweit beschäftigt.
Energiekosten
Das globale Wachstum hat sich im Jahr 2024 auf 3,2 Prozent abgeschwächt und liegt weiterhin unter dem historischen Durchschnitt der Jahre 2000-2019 von 3,7 Prozent. In Deutschland war mit - 0,2 Prozent ein Rückgang der Wirtschaftsleistung zu verzeichnen, wodurch Deutschland erneut deutlich hinter der globalen Wachstumsrate und anderen großen Industriestaaten liegt. Branchenbezogen waren in der Papierindustrie ganzjährig unzureichende Kapazitätsauslastungen, resultierend aus einer schwachen Nachfrage, zu verzeichnen. Der Umsatz der deutschen Zellstoff- und Papierindustrie verringerte sich um 2,7 Prozent.
Die deutsche Papierindustrie exportiert einen großen Teil ihrer Produkte in das europäische, aber auch nicht-europäische Ausland und unterliegt daher den weltwirtschaftlichen und handelspolitischen Rahmenbedingungen. Kai Furler, Vorstandsvorsitzender der Koehler-Gruppe, betont: „Trotz einer weiterhin schwachen Nachfrage konnten wir unseren Umsatz im vergangenen Jahr auf einem hohen Niveau halten. Mit Sorge blicken wir allerdings auf die hohen Energiekosten für unsere in Deutschland produzierten Produkte, die für uns global einen Wettbewerbsnachteil darstellen.“ Die Koehler-Gruppe fordert seit längerem einen wettbewerbsfähigen Industriestrompreis von unter zehn Cent pro Kilowattstunde im Sinne von Arbeitsplatzsicherung und Standortsicherheit. „Die derzeit von der Bundesregierung diskutierte Entlastung bei den Energiepreisen bedeutet für uns keine faktische Entlastung. Der Preis für die Kilowattstunde Strom wird weiterhin im zweistelligen Cent-Bereich liegen, was uns nicht helfen wird“, ergänzt Furler.
Hohe Eigenkapitalquote
Als kerngesundes Familienunternehmen mit einer Eigenkapitalquote von 48,9 Prozent (2023: 52,4 Prozent) bei gestiegener Bilanzsumme ist die Koehler-Gruppe in der Lage, auch wirtschaftlich herausfordernde Zeiten gut zu meistern. Das langfristige Ziel von einer Eigenkapitalquote von mehr als 50 Prozent soll spätestens im Jahr 2026 wieder erreicht werden. Dazu tragen maßgeblich eine gesunde Finanzierungsstruktur und der Erfolg der vergangenen Geschäftsjahre bei.
Eine hohe Eigenkapitalquote ist gleichzeitig die Basis für die nachhaltige Entwicklung des Unternehmens. Im vergangenen Jahr konnten mehrere Projekte realisiert werden, die auf das Koehler-Versprechen 2030 einzahlen, wonach das Unternehmen bis Ende des Jahrzehnts bilanziell mehr erneuerbare Energie produzieren will, als es für seine Papierproduktion benötigt. Im Kalenderjahr 2024 wurden bilanziell bereits rund 85 Prozent (Vj.: 70 Prozent) des Strombedarfs und rund 74 Prozent (Vj.: 60 Prozent) des Wärmebedarfs der Papierproduktion mit erneuerbarer Energie gedeckt. Insgesamt hat das Familienunternehmen aus Oberkirch rund 158 Millionen Euro (Vj.: 151 Millionen Euro) im Jahr 2024 investiert. Ein Großteil des Investitionsvolumens entfällt auf die Dekarbonisierung des Heizkraftwerks am Firmenstammsitz. Dort wird mittlerweile Biomasse statt Steinkohle als Brennstoff eingesetzt, was jährlich rund 150.000 Tonnen CO2 einspart.
EU-Verpackungsrichtlinie
Bereits im Jahr 2019 hat die Koehler-Gruppe mit der größten Einzelinvestition in der Unternehmensgeschichte von 300 Millionen Euro die Grundlage für den Einstieg in den Markt der flexiblen Verpackungspapiere gelegt. Das Wachstum des Geschäftsfeldes konnte weltweit im vergangenen Geschäftsjahr nicht so dargestellt werden wie ursprünglich geplant. Aktuell werden papierbasierte Verpackungen den kunststoffbasierten Verpackungen rechtlich gleichgestellt, was die komplette Branche verunsichert. „Notwendig ist eine sinnhafte Definition von Verpackungs-Klassifikationen, die umweltfreundliche, gut abbaubare Produkte als solche anerkennt und entsprechend fördert – ganz im Sinne der Kreislaufwirtschaft“, macht Furler deutlich. „Die Politik muss Anreize für den Handel schaffen, auf umweltfreundliche Papierverpackungen zu setzen und nicht weiter auf umweltschädliche kunststoffbasierte Verpackungen.“
Im vergangenen Jahr wurde die Koehler-Gruppe erneut für ihre führende Rolle in der nachhaltigen Entwicklung ausgezeichnet. Das Familienunternehmen wurde von der international renommierten Nachhaltigkeits-Bewertungsplattform EcoVadis mit dem Platin-Status ausgezeichnet. Damit zählt die KoehlerGruppe zu den besten ein Prozent aller bewerteten Unternehmen weltweit in der Branche der Herstellung von Holz- und Zellstoff, Papier, Karton und Pappe.


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