Interview mit Florian Appel
Gute Ideen gehen in der Krise nicht aus

Vernetzung wird groß geschrieben. | Foto: Foto WRO
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Offenburg. Unternehmerische Ideen waren während der Krise gefragt. Eine der Ideenschmieden in der Ortenau ist die Plattform "startUp.Connect" der Wirtschaftsregion Ortenau (WRO). Christina Großheim sprach mit Florian Appel, Leiter von "startUp.connect", über die Entwicklung.

Wie sind Start-Ups von der Krise betroffen?
Start-ups sind nicht aus dem Wirtschaftsleben herausgelöst. Wie alle Unternehmen müssen sie eine Strategie entwickeln, die ihr Überleben sichert. Da häufig Rücklagen fehlen und die Liquidität nicht gesichert ist, sind Start-ups von außergewöhnlichen Ereignissen wie der Corona-Krise tendenziell stark betroffen.

Wie haben diese Unternehmen die Krise gemeistert?
Die Ortenauer Start-ups, die von der WRO durch die "start-Up.connect"-Initiative betreut werden, schlagen sich wacker. "startUp.connect" unterstützt bei der Vernetzung zu potentiellen Auftraggebern und kann so wertvolle Unterstützung leisten.

Gibt es Start-Ups in der Ortenau, die sogar perfekte Lösungen für das Meistern dieser Krise bieten?
Es gibt sehr innovative digitale Lösungen aus der Ortenau, wie famigo.info, ein digitales Werkzeug für familienfreundliche Kommunen. Das ist unabhängig von der Krise zu betrachten, aber die Notwendigkeit der Digitalisierung in vielen Bereichen erhält in dieser Zeit auch einen erfreulichen Schub. Aus den Reihen der Ortenauer Gründer kam in der Krise ganz konkrete Hilfe: Über den Kontakt eines Start-ups im Technologiepark konnte die Stadt Offenburg inmitten der Krise das Problem der fehlenden Schutzausrüstung in Krankenhäusern und Pflegeheimen lösen. Oberbürgermeister Marco Steffens hatte schnell und mutig auf die Situation reagiert.

Wie können im Augenblick Ideen und Unternehmen zusammenkommen?
Wir können viele Veranstaltungsformate im digitalen Raum anbieten. Dazu gehörten ein Hackathon, der diesmal nicht als Treffen von 80 bis 100 Programmierern im Technologiepark stattgefunden hat, sondern als digitale Veranstaltung. Auch unsere Accelerator-Programme für Gründer können wir digital abbilden – dazu sind wir im Gespräch mit Partnern.

Welche kreativen Ideen wurden in der Krise neu entwickelt?

Beim Hackathon, den wir gemeinsam mit Alsace Digitale durchgeführt hatten, gab es kreative Ideen: vom sozialen Netzwerk ESTORK, das Produzenten und Konsumenten zusammenbringt, über LIVEKROWD zur Durchführung virtueller Konzerte über digitale E-LEARNING-APPs für Schüler waren tolle Ideen geboten. Man spürt, dass auch in der Krise die guten Ideen nicht ausgehen.

Vernetzung wird groß geschrieben. | Foto: Foto WRO
Florian Appel (Mitte) beim Hackathon | Foto: Foto: WRO

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