Kinder und Jugendliche in der fünften Jahreszeit
Das Brauchtum braucht unbedingt den Narrensamen

Pauline Schwab und Laura Neumaier bereichern das Frühschoppenschnurren schon seit drei Jahren als Labertaschen. | Foto: Foto: cao
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Mittleres Kinzigtal (cao). Damit das alte Brauchtum der Fastnacht erhalten bleibt, wird schon der Narrensamen herangezogen. In der Region spielt deshalb vielerorts die Kinderfastnacht eine bedeutende Rolle. Narrenmütter kümmern sich um das Programm über die Hohen Tage, aber auch Jugendgremium und Jungnarrenräte machen sich für den Nachwuchs stark, damit die Traditionen weitergegeben werden können.
Immer mehr Kinder sieht man zudem mit Masken die Umzüge und Fastnachtsveranstaltungen bereichern. "Ein guter Schritt und eine richtige Erfolgsgeschichte", findet Joachim Uhl, Zeremonienmeister der Freien Narrenzunft Hausach. Als an Martini 2013 erstmals Hansele- und Spättle-Kindermasken präsentiert wurden, rechnete bei der Hausacher Narrenzunft niemand damit, welchen Zuspruch sie bis dato finden würden. Was mit vier Hansele und neun Spättle in kleiner Auführung an der Fasent 2014 begann, steigerte sich auf 77 Kinder- und Jugendmasken (13 Hansele und 64 Spättle), die heuer an der Fasent unterwegs sein werden. "Mit einer gezielten Förderung der kleinen Narren und Jugendlichen, soll die neue Altersgruppe frühzeitig in die Traditionen der "Husacher Fasent" eingebunden werden", sagt der Zeremonienmeister.
Der Fahrplan des Narrensamens steht längst fest. Die Hausacher Narrenmutter Bianca Schmieder freut sich schon auf die kommenden Tage. So wird es unter anderem bei der Kinderkatzenmusik den Großen gleichgetan und bei dem alten Haischbrauch lärmend mit Krachinstrumenten und "Hoorig, hoorig, hoorig isch die Katz" durch die Straßen gezogen und gebettelt.
Im Jugendgremium hingegen geht es nicht nur um die Jüngsten, sondern eher um die Jugendlichen. Es gilt hier, die Jugendlichen in den Traditionszünften zu halten. Nicht nur Partymachen, sondern auch Verantwortung zu übernehmen und das Brauchtum fort zu führen, ist angesagt. Doch nicht nur das "Schaffen" steht im Vordergrund, so ist der Teenieball am Fasentsmendig im Historischen Keller längst zu einer liebgewonnenen Tradition geworden. Mit Narrenrat Maximilian Hesse ist ein ehemaliges Jugendgremiumsmitglied inzwischen Bindeglied zwischen dem aktuellen Gremium und den Verantwortlichen des Narrenrats.
Seit es das Frühschoppenschnurren gibt, ist auch eine Plattform für das Kinderschnurren geboten. Daraus sind schon Schnurranten hervorgegangen, die inzwischen einen festen Platz beim "richtigen" Schnurren am Samstag vor der Fasent haben, berichtet Schnurrantenobmann Marco Schwab. Seine Tochter Pauline tritt hier in die Fußstapfen des Vaters. Auch wenn für die Zwölfjährige das "Fasentmachen" wie die Großen noch nicht ganz möglich ist, schnuppert sie mit ihren Auftritten, gemeinsam mit Freundin Laura als "Labertaschen", beim Frühschoppenschnurren, der Seniorenfasent, bei der Schülerbefreiung oder beim Burgfrauenkaffee bereits seit drei Jahren "Schnurrantenluft".
Die Freie Narrenzunft Hausach ist nur ein Beispiel, das Fastnacht samt Tradition und Brauchtum bei und mit Kindern sowie Jugendlichen funktionieren kann. Vor allem das Miteinander zwischen jung und alt klappt hervorragend, "schließlich kann man von den Alten das Fasentmachen lernen".

Pauline Schwab und Laura Neumaier bereichern das Frühschoppenschnurren schon seit drei Jahren als Labertaschen. | Foto: Foto: cao

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