Weinmanufaktur Gengenbach startet Weinlese
Mit dem Findling geht es los

Reiner End (Dritter von rechts) und seine fleißigen Helfer sind in die Weinlese gestartet. | Foto: gro
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Offenburg-Zell-Weierbach (gro). "Unsere Kunden warten auf den neuen Wein, wir haben viele Vorbestellungen", stellt Christian Gehring, Geschäftsführer der Weinmanufaktur Gengenbach-Offenburg, beim Start in die diesjährige Weinlese fest. Fast zwei Wochen später als in den Vorjahren wurden in Zell-Weierbach die ersten Findling- und Müller-Thurgau-Trauben am Montag, 6. September, gelesen. "Der Findling hat rund 80 Grad Oechsle, der Müller-Thurgau liegt bei 70 Grad Oechsle", verrät Reiner End, stellvertretender Vorsitzender der Weinmanufaktur, in dessen Weinberg am Zeller Abtsberg der Leseauftakt traditionell stattfindet. 

Um 6 Uhr morgens startete die Lese mit dem Vollernter: "Es war der Probelauf", verrät End, dem die Maschine gehört. Aber wie in den Vorjahren auch, waren viele Helfer in den Weinberg gekommen, um die Trauben mit der Hand vom Rebstock zu schneiden. Rund 30 Tonnen werden es am Ende des Tages sein, was einem Volumen von rund 23.000 Litern entspricht. Aus diesen Trauben wird ausschließlich neuer Wein hergestellt. Der Federweiße wird am 9. September erhältlich sein. 

Frost hat alle Lagen getroffen

"Der Frost hat uns in allen Lagen getroffen", sagt Reiner End. Die durchschnittliche Schadensquote liege bei 50 Prozent, tatsächlich sei sie aber je nach Lage unterschiedlich: Zwischen 30 und 80 Prozent der Austriebe seien erfroren. Da der Sommer zu kühl und regenreich war, kämpfen die Mitgliedswinzer der Weinmanufaktur wie viele Winzer gegen den falschen Mehltau in diesem Jahr. "Bei einigen ist auch noch der echte Mehltau hinzugekommen", berichtet End. Der kühle Sommer ist auch der Grund, warum sich der Leseauftakt in den September verschoben hat. "Es handelt sich daher nicht um eine Frühernte, sondern es war ein voller Lesetag für alle Winzer, die zur Weinmanufaktur gehören", so Christian Gehring. 

"Die Trauben haben dank der vergangenen Tage noch gewonnen", so End. Er hofft, wie alle seine Kollegen, dass das Wetter hält: sonnig und warm am Tag, kühl und trocken in der Nacht. "Nur nicht zu feucht, sonst haben wir Probleme mit Botrytis", stellt der Winzer fest. Der Ertrag liegt 2021 deutlich unter dem Durchschnitt. Grund dafür sind die Ausfälle durch den Frost im Frühling. "Wir rechnen mit 60 Prozent des üblichen Ertrags", erklärt End. Dafür hoffen die Erzeuger auf gute Qualitäten bei den Weißweinen: "Es kann ein schöner Jahrgang werden, der Weine mit schöner Aromatik hervorbringt, wenn jetzt die Nächte kühl und die Tage sonnig bleiben", so Christian Gehring. 

Hauptlese startet Mitte September

Die Hauptlese wird im Bereich der Weinmanufaktur Gengenbach-Offenburg am 15. September beginnen. Die Fachleute schätzen, dass sie bis Mitte, Ende Oktober dauern wird. "Wir brauchen den neuen Jahrgang im Verkauf. Gerade der Grauburgunder wird sehr stark nachgefragt", so Gehring. Mitte November wird es soweit sein, dann kommen die ersten Weine des Jahrgangs 2021 in den Verkauf. 

Mit dem traditionellen Winzervesper besiegelten die rund 20 Erntehelfer ihren ersten Einsatz im Jahr 2021. 

Auch für die Weinmanufaktur war das vergangene Jahr nicht leicht: Durch den zweiten Lockdown fiel der Umsatz in der Gastronomie und bei den Vereinen um rund 60 Prozent zum Niveau vor Corona. Dafür konnte die Weinmanufaktur den Umsatz im Handel allerdings steigern. "In Summe mit den Veränderungen der anderen Kundengruppen konnten wir das vergangene Geschäftsjahr wieder mit einem leichten Plus abschließen und freuen uns aktuell über zwei sehr starke Monate Juli und August", resümiert Geschäftsführer Christian Gehring.

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