Offenburger Bürgerstiftung folgt historischen Spuren
St. Andreas wurde mit Erfolg wiederbelebt

Jugendförderprojekt des Offenburger Segelclubs | Foto: privat

Offenburg (tf). Wer glaubt, die Offenburger Bürgerstiftung St. Andreas gibt es erst seit dem Jahre 2001, der irrt. Denn die älteste Bürgerstiftung im Land knüpft an eine fast 700 Jahre alte Tradition an. Bereits um das Jahr 1300 legte die Offenburger Bürgerschaft mit der damaligen St.-Andreas-Hospital-Stiftung den Grundstein zu Errichtung eines Hospitals für die städtischen Armen und Kranken. Das war zur damaligen Zeit zukunftsweisend und innovativ. Über sechs Jahrhunderte konnte die Stiftung ihr Vermögen vermehren und soziale und kulturelle Projekte fördern. Erst unter dem NS-Oberbürgermeister Wolfram Rombach wurde die Stiftung 1943 aufgelöst.

2001 war der Neuanfang

Doch im Jahre 2001 konnte sie als moderne Bürgerstiftung auf den historischen Wurzeln neu errichtet werden. "An die gute, lange Tradition wollten wir gerne wieder anknüpfen", so Geschäftsführer Bernhard Schneider. Was mit 15 Gründungsstiftern und 136 Bürgern begann, ist nach zwanzig Jahren mit nunmehr 321 Stiftern und 4,2 Millionen Euro Stiftungskapital die kapitalstärkste Bürgerstiftungstiftung der Ortenau geworden. "Wir sind sehr froh über das große Engagement der Menschen, die sich als Stifter und Spender für Offenburg einsetzen", betont Schneider. "Wir leben davon, dass Menschen, die es zu Wohlstand gebracht haben, etwas an ihre Stadt zurückgeben wollen." So gibt es Stifter aus Übersee, die Offenburger Wurzeln haben, Firmen oder Prominente, aber auch alteingesessene Offenburger, die mit ihrem Kapital etwas Gutes tun wollen. Denn bereits ab einer Einlage von 1.000 Euro kann man Stifter werden.

Wie alle Stiftungen fördert die Offenburger Bürgerstiftung St. Andreas in vielen Bereichen. So setzte sie sich mit für den Erhalt des Landschulheims Käfersberg ein, unterstützte den Neubau mit 50.000 Euro. Aktuell sind alle Bürger aufgerufen, für Projekte, für die sie Unterstützung möchten, bis zum 30. September einen Antrag zu stellen. Im Herbst wird dann entschieden, wie die aktuell 220.000 Euro verteilt werden. "Wir haben zehn Themenkörbe aus den unterschiedlichsten Bereichen und können je zirka 25.000 Euro verteilen", freut sich Schneider.

191 Projekte seitdem gefördert

Bisher hat die Stiftung 191 Projekte mit insgesamt 1,2 Millionen Euro gefördert. Ausdrücklich sind auch kleinere und kleinste Initiativen aufgerufen, sich um eine Förderung zu bewerben. "Wir sind in erster Linie für die Bürger da", lächelt Schneider. Und auch einen Notfallfonds hat die Stiftung. "Hiermit können wir unbürokratisch Menschen helfen, die in Not geraten sind und aus dem sozialen Raster fallen", erklärt Schneider. Und selbstverständlich gibt es auch einen eigenen Stiftungswein. Weitere Infos gibt es unter www.buergerstiftung-offenburg.de.

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