"kontaktING"-Studentin erhält Stipendium
Syrerin überzeugte durch ihr Engagement

Souaad Saoud ist auch dank "kontaktING" im deutschen (Hochschul-)Leben angekommen. | Foto: Hochschule Offenburg
  • Souaad Saoud ist auch dank "kontaktING" im deutschen (Hochschul-)Leben angekommen.
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Offenburg (st). Die Studienstiftung des Deutschen Volkes hat Souaad Saoud für ein Stipendium ausgewählt. Syrerin überzeugte die Mitglieder der Kommission durch ihr Engagement.
Souaad Saoud studierte im dritten Jahr Elektronik und Kommunikationstechnik, als sie im September 2015 die kriegszerstörte Stadt Homs in Syrien verließ und nach Deutschland kam.

Im Wintersemester 2016 absolvierte sie das Studieneinstiegsprogramm "kontaktING" der Hochschule Offenburg. Vier Monate lang hieß das: vormittags Deutschkurs in Freiburg, am Spätnachmittag und Abend Mathematik, Technische Mechanik und Informatik im Rahmen von "kontaktING" in Offenburg, Rückkehr nach Hause kurz vor Mitternacht. Die Syrerin nahm dies auf sich, um die Zeit bis zu einem regulären Studium in der neuen Heimat sinnvoll zu überbrücken: „Dank 'kontaktING' konnte ich das Hochschulleben in Deutschland kennenlernen und mich erstmals mit technischem Deutsch auseinandersetzen“, sagt die heute 24-Jährige.

Dennoch war der Start im Studiengang „Mikrosystemtechnik“ an der Universität Freiburg danach nicht leicht. Sie stieg gleich ins dritte Semester ein. Arbeitsgruppen und Freundeskreise waren da schon etabliert. Und so brauchte es eine Weile bis Souaad Saoud trotz ihrer Aufgeschlossenheit im Kreis der Studierenden ankam. Dass sie fachlich mithalten konnte, bewies schon ihre erste Klausur: Die bestand sie mit der Spitzennote 1,3.

Strenge Auswahlkriterien

Im Herbst 2018 schlug die "kontaktING"-Koordination sie mit drei anderen früheren Studierenden des Programms als Stipendiumskandidatin bei der Studienstiftung des deutschen Volkes vor. Zur Bewerbung mussten die jungen Leute ein Dossier einreichen. Es folgte ein Wochenendseminar in Ellwangen. Dort standen neben Vorstellungsgesprächen ein Logiktest und das Halten eines Kurzvortrags mit Gruppendiskussionsleitung auf dem Programm. Nur wenige der 40 Teilnehmenden in Ellwangen entsprachen am Ende den strengen Auswahlkriterien der Stiftung. Souaad Saoud war eine von ihnen.

Und was sind die Zukunftspläne? „Den Bachelor-Abschluss machen, danach einen Master vielleicht in Marketing. Bisher lag mein Schwerpunkt im technischen Bereich. Nun möchte ich den menschlichen Aspekt einbeziehen. Der Kontakt mit Menschen ist mir fürs Berufsleben sehr wichtig“, sagt die Syrerin. Bei ihrem Studium kann die Stipendiatin neben der finanziellen Hilfe nun auch auf das individuelle Begleitprogramm der Stiftung zählen. Eine „Vertrauensdozentin“ unterstützt sie.

Doch zunächst steht ein privates Ereignis an: Anfang August wird Souaad Saoud heiraten. Der Start in ein interkulturelles Familienleben: Die 24-Jährige ist in der syrischen und jordanischen Kultur verwurzelt, ihr zukünftiger Ehemann irisch-italienischer Herkunft.

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