Gemeinsame Angebote für jedes Alter im Stadtteil- und Familienzentrum Oststadt
Vom Unteroffizierscasino zum Mittelpunkt im Quartier

Sie sind im Stadtteilzentrum Oststadt im Einsatz (v.l.): Inge Hass, Michael Fallenbüchel, Tilman Berger und Anette Lampe. | Foto: Foto: D. Jäger
  • Sie sind im Stadtteilzentrum Oststadt im Einsatz (v.l.): Inge Hass, Michael Fallenbüchel, Tilman Berger und Anette Lampe.
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Offenburg (djä). Seit über 20 Jahren sind die Stadtteil- und Familienzentren ein wichtiger Bestandteil des städtischen Konzepts für ein "kinder- und familienfreundliches Offenburg". Mit den Zentren wurden lokale Infrastrukturen für soziale Dienstleistungen geschaffen, von der Kindertagesstätte ab dem ersten Lebensjahr bis zur Erwachsenen- und Seniorenarbeit. Sechs dieser gemeinwesenorientierten Begegnungsstätten gibt es in Offenburg, die wir in einer Serie vorstellen.

Das Stadtteil- und Familienzentrum Oststadt (SFZO) in der Grimmelshausenstraße ist das größte. Früher wurde das Gebäude als Unteroffizierscasino der französischen Streitkräfte genutzt. Seit dem Umbau gibt es in den freundlich und bunt gestalteten Räumen Angebote für Kinder und Erwachsene.

Eine Kindertagesstätte bietet professionelle Kinderbetreuung. Im Vorschul- und Hortbereich können bis zu 150 Kinder ganz- oder halbtags in verschiedenen Altersgruppen betreut werden. Viele Eltern schätzen das hier praktizierte bilinguale System: französischsprachige Erzieherinnen bringen ihre Muttersprache und Kultur in die pädagogische Arbeit ein. Auch Schulkinder finden ihren Platz im SFZO. Hausaufgabenbetreuung, Spiel-, Sport- und Kreativangebote sowie Freizeitaktivitäten stehen auf dem Programm. Im gemütlich eingerichteten Bistro gibt es einen Mittagstisch für Kinder und Erwachsene. Dort wird jeden Tag in der hauseigenen Küche frisch gekocht. Besonderer Wert wird auf eine saisonale, regionale und gesunde Küche gelegt.

Im Bistro trifft man sich auch zu anderen Zeiten. Brunch oder der "Kaffee-Klatsch" sind Gelegenheiten zum Plaudern und Kennenlernen. "Es ist unsere Aufgabe, das gemeinschaftliche Leben und die nachbarschaftlichen Kontakte im Stadtteil zu fördern. Wir unterstützen das bürgerschaftliche Engagement, vermitteln Kontakte und fördern Vernetzung", erläutert SFZO-Leiterin Anette Lampe. Dazu gehört für sie, selber Impulse zu geben für neue Aktivitäten, aber auch, Impulse aus der Bevölkerung aufzunehmen. Dann stehen sie und ihre Mitarbeiter bei der Umsetzung beratend oder unterstützend zur Seite, stellen kostenfrei Räume und Material zu Verfügung und schaffen Kontakte. Für Feiern können Räume und Geschirr aber auch gemietet werden.

Um zu wissen, was den Menschen "im Quartier" am Herzen liegt, muss man sie fragen. So arbeiten sich die Mitarbeiter des SFZO lokal fokussiert durch die Oststadt. Anlass für Unbehagen mit der Wohnsituation gab es in der Vergangenheit beispielsweise zum Thema Sicherheit von Schulwegen und dem Sportangebot in der Oststadt. Hier konnten gemeinsam Lösungen gefunden werden.
Die Arbeit des SFZO umfasst alle Altersgruppen. Jugendliche stehen ebenso im Fokus wie Senioren. Mit dem sozialen Netzwerk "soNet" werden Kontakte vermittelt zwischen Menschen, die Hilfe suchen, und denen, die andere unterstützen wollen.

Mit dem "FemmeTISCH" geht das SFZO neue Wege. Dabei werden Moderatorinnen ausgebildet, die Gesprächsrunden bei Gastgeberinnen zuhause leiten. Vier Themen jährlich werden gemeinsam festgelegt. Das können Erziehungsfragen sein oder Alltagsthemen. Aktuelles Thema: "Gewalt in der Familie ist nie ok". So sollen auch Probleme – und Lösungen – dahin gebracht werden, wo sie auftreten.

Zahlreiche ehrenamtliche Helfer unterstützen die Arbeit des Stadtteilzentrums. Ohne sie könnten viele Kurse nicht angeboten werden. So dreht sich auch hier alles um das Mit- und Füreinander.

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