Ende der Energieverordnung
Wie die Kommunen mit der Freiheit umgehen

Auf das beleuchtete Kulturforum, ein Bild während des "Heavens Carousel", muss noch eine Weile verzichtet werden. | Foto: gro
  • Auf das beleuchtete Kulturforum, ein Bild während des "Heavens Carousel", muss noch eine Weile verzichtet werden.
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Ortenau Um die Gasspeicher während des Winters zu schonen, hatte die Bundesregierung die "Verordnung zur Sicherung der Energieversorgung über kurzfristig wirksame Maßnahmen (EnSiKuMaV)" im September 2022 in Kraft gesetzt. Am Samstag, 15. April, ist sie ausgelaufen. Doch wie gehen die Kommunen in der Ortenau mit der neuen Freiheit um?

Keine Architekturbeleuchtung

In Offenburg wurde die Raumtemperatur in allen öffentlichen Gebäuden auf 19 Grad abgesenkt. Flure, Empfangshallen, Foyers, Technik- und Lagerräume blieben unbeheizt. Es wurde ein hydraulischer Abgleich im Heizungssystem vorgenommen, Durchlauferhitzer, Elektroboiler und dezentrale Warmwasserspeicher waren und sind noch aus. Abgeschaltet bleibt die Architektur- und Denkmalbeleuchtung. Einen großen Spareffekt hat laut Pressesprecher Florian Würth die Absenkung der Wassertemperatur im Freizeitbad Stegermatt um ein Grad Celsius sowie die Absenkung der Raumlufttemperatur um ein Grad Celsius gebracht. "Ziel war, das Bad offenzuhalten und eine Lösung zu finden, die für die Besucher gut verkraftbar ist," so Würth auf Nachfrage. 1,6 Millionen Kilowattstunden wurden im Bad gespart. In den öffentlichen Gebäuden wurden 1,2 Millionen Kilowattstunden weniger Gas verbraucht. Trotz aller Sparmaßnahmen rechnet die Stadt damit, dass die Kosten für Energie um rund 2,1 Millionen Euro im Jahr 2023 steigen werden.

Wie in Offenburg gab es auch in Oberkirch und Zell über den Winter warmes Wasser in den Hallen. Sowohl Zell als auch Oberkirch begründen dies damit, dass eine Absenkung der Warmwassertemperatur aus hygienischer Sicht nicht möglich sei – Stichwort Legionellen. In Zell wurden laut Bürgermeister Günter Pfundstein allgemeine Maßnahmen zur Einsparung der Warmwassermengen ergriffen. Beide Städte verzichten, bis in den Gremien andere Beschlüsse gefasst werden, auf die Beleuchtung von öffentlichen Gebäuden. "Die Gaspreise sind um das Dreifache gestiegen, die Strompreis um das Sechsfache. Somit ergibt sich für die Stadt Zell eine wesentlich höhere Belastung, stellt Pfundstein fest. In Oberkirch will man mit einem Fazit laut Pressesprecher Ulrich Reich noch warten. Der Grund: Die Verbräuche sollen erst insgesamt erfasst und "witterungsbereinigt" werden: "Dabei werden die Verbrauchsdaten in Abhängigkeit von den tatsächlichen Außentemperaturen berechnet."

Warmes Wasser in Hallen

Die Stadt Kehl bot während des Winters nur kaltes Wasser in den Sporthallen. Das wird seit vergangenen Montag wieder geheizt. Beibehalten wird die konstante Nachtabsenkung der Straßenbeleuchtung und auch die Passerelle des deux Rives bleibt weiter dunkel. Die Beleuchtung stammt aus dem Jahr 2004 und wurde noch nicht auf LED umgestellt. Die Gaspreise sind um das Dreifache gestiegen, die Strompreis um das Sechsfache. Somit ergibt sich für die Stadt Zell eine wesentlich höhere finanzielle Belastung."

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