Heinrich Kuhn ist engagiert
Gespür für die Wünsche der Kunden

Für Heinrich Kuhn gibt es nur eine Herausforderung: Die Kunden zufrieden zu stellen und zu erkennen, was sie wollen.  | Foto: Michael Bode
  • Für Heinrich Kuhn gibt es nur eine Herausforderung: Die Kunden zufrieden zu stellen und zu erkennen, was sie wollen.
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Offenburg. Vor einer Herausforderung hat er sich noch nie gescheut. Heinrich Kuhn, Inhaber von Intersport Kuhn, lässt niemanden im Unklaren darüber, was er denkt. Das beginnt bei seinen Gedanken über die Stellung des Einzelhandels in Deutschland und endet bei seinem Engagement für die City Partner in Offenburg – wer mit dem 63-Jährigen, der mit seiner Familie in Durbach lebt, spricht, weiß schnell, woran er ist.

Geboren wurde er in Offenburg. "In der Goldgasse", sagt Kuhn. "Nur einen Steinwurf vom Salmen und der Bahnlinie entfernt." Sein Vater und Großvater gründeten 1946 die Firma Georg Kuhn. "Damals war das noch ein Handel für Kraftfahrzubehör", berichtet Heinrich Kuhn. Das war vor 75 Jahren und im Oktober wird das Jubiläum gefeiert. "Wir waren das erste Handelsgeschäft in der Freiburger Straße", erzählt Kuhn ein wenig aus der Firmenhistorie. Damals kamen bereits Campingartikel hinzu, aber auch Gartenprodukte wurden verkauft. "Im Prinzip waren wir der erste Baumarkt in Offenburg", sagt Kuhn. "Ich stamme aus einer typischen Kaufmannsfamilie. Wir machen das, was die Kunden wünschen." Kein Wunder, dass das Sortiment um Wohnwagen und Reisemobile erweitert wurde und 1976 eine Sportabteilung dazukam.

Nach seinem Abitur am Wirtschaftsgymnasium studierte Heinrich Kuhn in Mannheim und Pforzheim Betriebswirtschaftslehre. "Das Grundstudium habe ich an einer Universität absolviert", so Kuhn. Doch dann wechselte er an eine Fachhochschule: "Weil dort die Professoren auch Reifen wechseln konnten", zeigt er auf, dass ihm zuvor der Praxisbezug fehlte. Nach seinem Abschluss als Diplom-Betriebswirt stieg er ins Familienunternehmen ein und übernahm, selbst sportlich aktiv, die Sportabteilung. "Ich habe quasi über die Straße hinweg Handball, Basketball und Tennis beim ESV gespielt", erklärt Heinrich Kuhn, dass die Entscheidung für ihn gepasst hat.

Traditionsunternehmen, das wandelbar ist

"1990 hat mein Vater die Leitung an seine drei Söhne übergeben", so Heinrich Kuhn: Michael Kuhn übernahm den Camping- und Caravanbereich, Hermann Kuhn das Autoteilesortiment und Heinrich Kuhn den Bereich Sport und machte daraus eines der größten Sportfachgeschäfte in Deutschland – an einem neuen Standort seit über zehn Jahren. Die unmittelbare Nähe zum alten Geschäft war einer der Gründe für sein Interesse. "Schon mein Vater hat immer gesagt, wichtig ist erstens der Standort, zweitens der Standort und drittens der Standort." Außerdem ließ sich seine Vorstellung von einem Sporthaus, das als Vollsortimenter den Kunden für fast alle Sportarten etwas bietet, verwirklichen – inklusive der Möglichkeit der Erweiterung. "Ich halte nichts von Filialisierung", sagt Kuhn. Die ganze Ortenau und das Elsass seien das Einzugsgebiet und die Kunden wüssten das Angebot, alles an einem Ort zu bekommen, zu schätzen.

Es ist dieses Gespür für die Wünsche der Kunden, die Heinrich Kuhn auszeichnen. Er selbst nennt sich pragmatisch. "So sind Kaufleute, ein Problem wird erkannt, gelöst und umgesetzt." So ist er auch mit den Herausforderungen des Lockdowns umgegangen: In Windeseile wurde ein Internetshop mit ganz besonderen Beratungsangeboten auf die Beine gestellt sowie das Sportangebot durch eine Bike-Abteilung mit zugehöriger Werkstatt erweitert. Darauf warten, dass andere es richten, ist nicht seine Sache. "Ich bin ein Visionär, ich muss über den Tellerrand hinausschauen und die Zukunft gestalten", erklärt er, warum er offen gegenüber neuen Strategien ist. "Wichtig ist, die Kunden und die Mitarbeiter immer mitzunehmen. Unsere Mitarbeiter sind das A und O für unseren Erfolg."

Auch lokal mischt er sich immer wieder ein. "Die Politik lenkt zu viel", findet er. Seit vielen Jahren ist er im Vorstand der City Partner aktiv, setzt sich für die Einzelhändler der Stadt ein und scheut dabei – wie beim Einkaufszentrum Rée Carré – keine Auseinandersetzung, die notwendig erscheint. "Ich bin ein streitbarer Mensch", sagt er mit einem Lächeln. "Mein Rechtsempfinden ist groß." Als eine Bürde sieht er das Ehrenamt nicht. "Natürlich kostet es Zeit, es macht aber auch Spaß, die unterschiedlichen Menschen kennenzulernen und mitzugestalten – vor allem für Offenburg." Christina Großheim

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