Florian Scheuer und der VCO
Spieler, Teammanager und nun auch Trainer

Ohne Volleyball geht es im Leben von Florian Scheuer einfach nicht.  | Foto: Michael Bode
  • Ohne Volleyball geht es im Leben von Florian Scheuer einfach nicht.
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Offenburg (gro).Der Name Scheuer und Volleyball gehören in Offenburg irgendwie zusammen. "Mein Vater hat den Volleyball-Club Offenburg (VCO) mitgegründet", erzählt Florian Scheuer. Seine Frau Tanja war lange Trainerin der Damenmannschaft des VCO und er selbst stand schon in seiner Jugend auf dem Feld. Außerdem fungierte er lange als Teammanager. Gemeinsam mit Richarda Zorn wird er als Trainerteam die Damenmannschaft in der dritten Liga in dieser Saison begleiten.

"Geboren wurde ich in Freiburg", erzählt Florian Scheuer. "Als ich vier Jahre alt war, sind meine Eltern nach Elgersweier gezogen." Dort wuchs er auf, dort leben seine Eltern noch immer und dorthin ist er selbst wieder gezogen. "Nach der Schule hatte ich erst einmal eine Ausbildung zum Bankkaufmann gemacht", erzählt Scheuer. Das habe zwar Spaß gemacht, aber "ich wollte weitermachen". Deshalb schrieb er sich in Mannheim für Wirtschaftspädagogik ein, da er in den Bereich Fortbildung wollte, merkte aber schnell: "Es hat einfach nicht gepasst."

Nicht ganz unschuldig daran war sein sportliches Engagement. Damals spielte er in der zweiten Bundesliga – für eine Saison in Offenburg, dann wechselte er zum FC Freiburg. "Ich habe mich schließlich dort an der Pädagogischen Hochschule für Lehramt eingeschrieben," so Scheuer, ein Studium, das er 2009 mit dem zweiten Staatsexamen abschloss. "Ich wollte zwischen Offenburg und Freiburg bleiben", berichtet er. Es war also ein Glücksfall für ihn, dass er 2009 an die Gewerbeschule nach Offenburg kam, an der er noch heute unterrichtet.

Schon in der Jugend sportlich erfolgreich

Schon als Jugendlicher konnte Florian Scheuer Erfolge auf dem Spielfeld erleben: "Ich habe in der südbadischen Auswahl gespielt. Außerdem wurde ich deutscher Vizemeister in der Jugend und durfte sogar an 'Jugend trainiert für Olympia' teilnehmen", erinnert er sich. "So kam ich mit 14 Jahren nach Berlin, das war unvergesslich." Während seines Studiums hatte er aber auch die ersten Verletzungen: "2004 kugelte ich mir das Sprunggelenk aus, das ist eine maximale Verletzung, seitdem habe ich damit Probleme", erzählt Felix Scheuer. Vier Monate ging er an Krücken, ein Jahr Physiotherapie ermöglichte ihm die Rückkehr aufs Spielfeld. 2008 kam die nächste Verletzung: "Da war klar, dass es so nicht mehr geht", so Scheuer. Seitdem unterrichtet er Volleyball, denn schon während des Studiums machte er den B-Trainerschein. Noch in der Zeit als er selbst gespielt hatte, trainierte er den Nachwuchs.

Sportlich geht es nun deutlich ruhiger bei ihm zu: "Ich mache Walking, da bin ich der Quotenmann", sagt Florian Scheuer lachend. Er hält sich außerdem mit Spinning fit. "Was mir fehlt, ist, mal wieder mit den Altherren zu spielen", gibt er zu. Denn auch die anderen Sportarten, die er liebt – wie Handball, Tennis, Squash oder Tischtennis – sind heute nicht mehr möglich.

Auch organisatorisch ein Talent

Dass Florian Scheuer mehr ist, als nur ein guter Spieler, hat er bei der Organisation des Hochschulsports in Freiburg bewiesen. "Ich habe die Deutschen Hochschulsportmeisterschaften in Freiburg mit ausgerichtet", verrät Scheuer. "Das waren drei Tage, die einfach Spaß gemacht haben. Ich habe nie einfach nur Volleyball gespielt."

Kein Wunder, dass er und seine Frau, nachdem sie 2010 nach Offenburg gezogen waren, sich beim VCO engagierten: Florian Scheuer wurde Teammanager der ersten Frauenmannschaft, Ehefrau Tanja war die Trainerin. Erfolgreiche Jahre für das Team, denn die Damen stiegen in die erste Volleyball-Bundesliga auf. "Das hat sich damals so entwickelt", erinnert sich Florian Scheuer. "Als wir das erste Mal die Meisterschaft in der zweiten Bundesliga geschafft hatten, das ist eine Erinnerung, die haften bleibt." Der Rückhalt durch die Fans, die auch bei Auswärtsspielen mehr Unterstützung boten, als manch heimisches Team bekam, aber auch der Tag, als sich die Mannschaft ins goldene Buch der Stadt eintrug, gehören zu den Erlebnissen, die er nicht missen will.

Seit der Verein 2019 die Reißleine zog und freiwillig abstieg, ist es etwas ruhiger geworden. Eigentlich wollte Florian Scheuer selbst kürzer treten: "Aber durch Corona war es schwer einen Trainer zu finden", stellt er fest. "Ich habe auch Lust darauf, die Mädels sind ein tolles Team."

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