Bilanz 2024 der Sparkasse Offenburg-Ortenau
Erfolgreiches Geschäftsjahr

- Nicole Dietl (v. l.), Jürgen Riexinger und Alexander Meßmer bei der Bilanzpressekonferenz
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Offenburg (gro) "Wir haben bewegte Zeiten", so Jürgen Riexinger, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Offenburg-Ortenau, zu Beginn der Bilanzpressekonferenz am Dienstag, 1. April. "Wir müssen uns jeden Tag auf etwas Neues einstellen. Dazu wollen wir einen Gegenpart bilden." Deshalb steht die Sparkasse Offenburg-Ortenau nach wie vor für Stabilität, Relevanz und Wachstum, erklärte Riexinger mit Blick auf die Zahlen des abgelaufenen Geschäftsjahrs 2024. Und auch wenn drohende Zölle für Unsicherheit in der Wirtschaft sorgen würden, sei die Bank gut in das erste Quartal 2025 gestartet.
"Wie haben eine solide Bilanz in 2024", so Riexinger. Die Bilanzsumme liegt bei 5,1 Milliarden Euro. Sie ist um rund ein Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Der Bilanzgewinn beträgt 7,4 Millionen Euro, das Betriebsergebnis ist mit 58 Millionen Euro unverändert gegenüber 2023.
Kundenvolumen gestiegen
Besonders erfreut zeigte sich Riexinger über das um vier Prozent gestiegene Kundenvolumen von 9,7 Milliarden Euro. Dazu tragen das Kreditgeschäft mit einem Plus von vier Prozent auf 3,5 Milliarden Euro sowie die Kundeneinlagen mit einer Steigerung von drei Prozent auf 3,9 Milliarden Euro bei. Die Effizienz der Bank ist gut, auch wenn sich die Cost-Income-Ratio auf 55 Cent pro verdienten Euro verändert hat. 2023 waren es noch 53,6 Cent. "Wir spüren das Thema Verwaltungskosten, vor allem bei den Personalkosten", betonte der Vorstandsvorsitzende.
Darlehen im Wert von rund 590 Millionen Euro wurden privaten und gewerblichen Kunden für Immobilienfinanzierungen zugesagt, ein Plus von 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr, führt stellvertretender Vorstandsvorsitzender Alexander Meßmer aus. 338 Millionen Euro flossen in den gewerblichen Bereich, 234 Millionen in den privaten Wohnungsbau. Vor allem die Nachfrage nach Gebrauchtimmobilien und damit ein Bedarf nach Beratung für eine nachhaltige Sanierung ist gestiegen. "Das Umsatzvolumen bei der Vermittlung von Immobilien ist um 13,3 Prozent auf 34 Millionen Euro gestiegen", so Meßmer.
Wertpapiergeschäft
Doch auch im Wertpapiergeschäft kann die Bank einen Zuwachs verzeichnen. Das verwaltete Vermögen stieg um fünf Prozent auf 2,3 Milliarden Euro. Gefragt waren laut Meßmer vor allem festverzinsliche Wertpapier und Aktien. Aber auch der gute alte Sparkassenbrief wird gekauft.
Die Sparkasse wird immer digitaler: So wird die Sparkasse-App nachgefragt, aber auch die Zahl der Kunden, die ihre Bankgeschäfte online erledigen, ging weiter nach oben. Mit dem neuen Bezahlsystem Wero will die Sparkasse gemeinsam mit anderen europäischen Bankengruppen eine Alternative zu den Angeboten von US-Anbietern wie Paypal bieten. Dennoch: "Wir stehen zum Bargeld", betonte Meßmer.
Filialnetz bleibt
Deshalb bleibt es beim Netz von 23 Filialen in der Fläche. Hinzu kommen 17 SB-Einrichtungen und weitere Geldautomaten. "Sicherheit hat bei uns eine hohe Priorität", so Vorstandsmitglied Nicole Dietl. So wurden zwölf Geldautomaten, die in die Jahre gekommen waren, ausgetauscht. Sie genügen jetzt höchsten Sicherheitsansprüchen. Weitere sollen folgen. Hinzu kommen Investitionen in die Betrugsprävention: "Phishing läuft immer nach der gleichen Dramaturgie ab", so Dietl. Nicht nur die Kunden werden im Vorfeld über die Gefahr aufgeklärt, auch das Personal wird geschult. Zudem nutzt die Bank moderne Sicherheitssysteme im Zahlungsverkehr. "Angriffe auf Vermögenswerte unserer Kunden konnten abgewehrt werden." Zudem würde KI in die Arbeitsprozesse integriert. Auch hierbei hat Sicherheit Vorrang, genutzt werden Anwendungen, die von der sparkasseneigenen Finanzzentrale in Frankfurt entwickelt wurden. "So sind wir unabhängig von externen Anbietern und die Daten bleiben im geschützten Bereich", so Dietl.
Die Sparkasse investiert in zwei neue Geschäftsstellen: Im Juli soll die neue Filiale in Ettenheim, Mitte 2026 die neue Filiale in Achern eröffnet werden. Die Investitionssumme für beide Projekte zusammen liegt bei rund 37 Millionen Euro.
Rund drei Millionen Euro hat die Sparkasse 2024 in etwa 800 Projekte in der Region investiert - 500.000 Euro mehr als im Vorjahr. Die Regionalstiftung der Sparkasse spendete weitere 2,3 Millionen Euro für 198 Projekte. Im Herbst dieses Jahres soll eine neue Förderplattform starten, auf der Vereine und Institutionen ihre Förderungen digital beantragen können.
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